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Unwetter im Altkreis Bitterfeld Unwetter im Altkreis Bitterfeld: 100 Einsätze in fünf Stunden

Von michael maul 30.07.2014, 13:00
Der gesamte Parkplatz des Netto-Marktes in Wolfen an der Krondorfer Straße stand am Dienstagabend unter Wasser. Auch der Supermarkt war überschwemmt.
Der gesamte Parkplatz des Netto-Marktes in Wolfen an der Krondorfer Straße stand am Dienstagabend unter Wasser. Auch der Supermarkt war überschwemmt. michael maul Lizenz

bitterfeld-wolfen/MZ - Land unter hieß es am Dienstagabend ab 18 Uhr im Altkreis Bitterfeld. Im Minutentakt wurden die Feuerwehren alarmiert um voll gelaufene Keller leer zu pumpen oder abgebrochene Äste von Fahrbahnen zu räumen. Erschwerend kam hinzu, dass etwa 19 Uhr ein Blitz in der Nähe der Leitstelle in Bitterfeld einschlug, was zu einem kurzfristigen Stromausfall führte. Dieser konnte erst mit Notstromtechnik überbrückt werden. Insgesamt rückten die Freiwilligen bis kurz vor Mitternacht etwa 100-mal aus.

Überschwemmungen auf Parkplätzen und tiefer liegenden Straßen

Auslöser der vielen Einsätze war plötzlich einsetzender sintflutartiger Regen. Rund 50 Liter pro Quadratmeter prasselten hernieder, der Wind erreichte Geschwindigkeiten von 60 bis 80 Stundenkilometern. Dabei kam es vor allem auf großen Parkplätzen und tiefer liegenden Straße zu Überschwemmungen.

So glich zum Beispiel der Parkplatz des Wolfener Netto-Marktes an der Krondorfer Straße einem großen See, der sich auch innerhalb des Marktes ausbreitete. Ähnlich sah es in der Bitterfelder Lindenstraße, an der Unterführung unter der Bahnlinie Bitterfeld-Berlin an der Dessauer Straße, in Jeßnitz Am Anger und in Muldenstein in der Jeßnitzer Straße aus. Überall hatten die Feuerwehren zu tun, das Wasser zu entfernen, um einen reibungslosen Verkehrsfluss zu garantieren.

Hilfe über Facebook und WhatsApp

„Problematisch war die Alarmierung der Wehren in der Stadt Raguhn-Jeßnitz“, sagt Berndt-Michael Müller von der Jeßnitzer Wehr. Zum einen sei durch den Blitzeinschlag neben der Leitstelle die Kommunikation von dort aus unterbrochen gewesen und zum anderen habe der in Marke stehende Sender, der die Funksignale umsetzt, aufgrund eines Stromausfalles in dem Bereich nicht arbeiten können. „Da hat man nun schon die schönste Digitaltechnik, aber ohne Strom funktioniert auch die nicht“, so der Feuerwehrmann. Schließlich habe man sich aber über Facebook und WhatsApp geholfen und alle Kameraden noch rechtzeitig alarmieren können.

Grund für den Stromausfall, der 5 200 Kunden der EnviaM in der Gemeinde Muldestausee, in Raguhn-Jeßnitz und Zörbig betraf, waren zwei Störungen. Herabgefallene Äste und ein Kurzschluss in einer Trafostation nennt Torsten Kupsch von der Netzgesellschaft als Ursachen.

Schnelle Wende

Für die Bitterfelder Brandbekämpfer bekam der Dienstagabend ein schnelle Wende. Eigentlich habe man sich zum Ausbildungsdienst treffen wollen, an dem auch die Hochwassermedaillen vom Jahr 2013 an die Frauen und Männer übergeben werden sollten, sagte Pressesprecher Klaus-Peter Kozloff. Das alles sei dann aber sprichwörtlich ins Wasser gefallen.

Die Thalheimer Straße in Wolfen glich einem Fluss.
Die Thalheimer Straße in Wolfen glich einem Fluss.
René krillwitz Lizenz
In Sandersdorf musste die Feuerwehr mehrere Keller auspumpen.
In Sandersdorf musste die Feuerwehr mehrere Keller auspumpen.
michael maul Lizenz