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Premiere in Bitterfeld-Wolfen Premiere in Bitterfeld-Wolfen: Weihnachtsfrieden bis zum neuen Jahr

17.12.2018, 09:38
Eine Mitarbeiterin vom Ordnungsamt verteilt ein Knöllchen.  
Eine Mitarbeiterin vom Ordnungsamt verteilt ein Knöllchen.   dpa/Symbol

Wolfen/Zörbig - Die Weihnachtsfeiertage sind die Zeit für Gemütlichkeit, Familie und Freude. Öffnet man den Briefkasten, möchte man nur Weihnachtsgrüße finden. Rechnungen und Mahnungen dagegen würden einem den Spaß verderben. Deshalb wurde von Kommunen der Weihnachtsfrieden erfunden.

So wird jener Zeitraum genannt, in dem Behörden und Ämter keine Mahnbescheide verschicken. Der Weihnachtsfrieden beginnt für gewöhnlich eine Woche vor den Feiertagen und endet Anfang Januar. In Bitterfeld-Wolfen gab es das allerdings bislang nicht. In diesem Jahr erfolgt eine Premiere: „Um die Weihnachtsfreude nicht zu beeinträchtigen, wird es zum ersten Mal einen Weihnachtsfrieden geben“, sagt Sprecherin Katrin Kuhnt.

„Böse Überraschungen durch städtische Behördenpost unter dem Weihnachtsbaum drohen somit nicht.“ Bußgeldbescheide, Kostenbescheide, Verwarngelder, Zeugenfragebögen und Anhörungen werden durch die Stadt vom 19. Dezember bis zum 1. Januar 2019 nicht versandt. Das ist jedoch kein Freifahrtschein für gesetzeswidriges Verhalten.

Weihnachtsfrieden? In Sandersdorf-Brehna ist das Ehrensache

Die Stadt weist darauf hin, dass „Ordnungswidrigkeiten wie Halte- und Parkverstöße weiterhin geahndet werden“, so Kuhnt. Und wer hofft, dass die Mitarbeiter der Stadt über den Jahreswechsel geschlossen Urlaub machen, der irrt. „Die Stadtverwaltung ist auch zwischen den Feiertagen besetzt. Das gilt auch für die Politessen und den Ordnungsdienst.“

Und wie halten das andere Kommunen im Altkreis? In Zörbig gibt es Weihnachtsfrieden. „Es werden natürlich weiterhin Verwarnungen ausgesprochen oder Falschparker notiert“, sagt Ordnungs-Fachbereichsleiter Nico Hofert. Damit soll die Einhaltung von Sicherheit, Recht und Ordnung gewährleistet werden. Aber: Bußgeldbescheide werden erst nach dem Weihnachtsfrieden versendet.

Weihnachtsfrieden? In Sandersdorf-Brehna ist das Ehrensache. Vom 17. Dezember bis zum 2. Januar wird die Stadt weder Verwarn- und Bußgeldbescheide verschicken noch Vollstreckungsmitteilungen absenden. „Das heißt natürlich aber nicht, dass das ein Freibrief ist“, sagt Nicole Heilemann von der Ordnungsverwaltung. „Grobe, mutwillige Verstöße werden geahndet - absichtlich falsch parken oder das Abstellen des Autos vor der Feuerwehrausfahrt zum Beispiel.“ (mz)