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Jubiläum Jubiläum: Der Zeit ein Jahr voraus

Von michael maul 09.04.2013, 16:32
Jedes Jahr ein Treffen. Für die Schülerinnen und Schüler der ehemaligen Klasse 12 B2 aus Bitterfeld ist das nichts Außergewöhnliches.
Jedes Jahr ein Treffen. Für die Schülerinnen und Schüler der ehemaligen Klasse 12 B2 aus Bitterfeld ist das nichts Außergewöhnliches. thomas ruttke Lizenz

bitterfeld/MZ - Nach dem Abitur im Jahr 1964 konnten es die Schülerinnen und Schüler der ehemaligen Diesterwegschule in Bitterfeld nicht erwarten, sich wieder zu sehen. Sie organisierten die erste Zusammenkunft noch im Dezember des gleichen Jahres. Deshalb fand am Sonnabend, 49 Jahre nach dem Schulabschluss, auch schon das 50. Klassentreffen statt.

Für den Holzweißiger Gerhard Fröhnert ist es schon schon fast zur Routine geworden. Von Anfang an ist er der treibenden Kern, wenn es um die Organisation geht. „Das macht mir riesigen Spaß, wenn ich in jedem Jahr die alten Schulfreunde anrufen kann“, sagt er. Dass es keinem der Frauen und Männer zu viel wird, beweisen die Teilnehmerzahlen. Den Erfolg des guten Zusammenhaltes sieht Fröhnert schon in der Schulzeit begründet. „Wir haben mit unserem Klassenlehrer Werner Hoffmann viele Fahrten unternommen, die uns zusammengeschweißt haben“, blickt er zurück. Arendsee, Röbel, Zingst nennt er nur einige Orte, in denen sich die Mädchen und Jungen erholt hatten.

Den Anfang der Klassentreffenorganisation sieht Fröhnert in einem so genannten „Elite-Treffen“, bei denen sich Leo, Strucki, Jolly, Thilo, Peppi und Heinz trafen und Pläne schmiedeten. Dass daraus eine 50-jährige Freundschaft entstehen würde, ahnten die damaligen Abiturienten nicht. „Es ist aber prima, dass es so schön geworden ist“, ergänzt Leopold Böhm, der jetzige Ortsbürgermeister von Brehna. „Wenn wir unseren Gerhard nicht hätten, wären die Treffen sicher nicht so regelmäßig organisiert worden.“

Mit der Gaststätte „Zur Gondel“ in Bitterfeld habe man nun schon 13 Jahre einen festen Ort für die Treffen gefunden, freuen sich die ehemaligen Klassenkameraden. „Viele von den Lokalitäten, in denen man in den vergangenen Jahren schon war, gibt es nicht mehr“, blickt Elke Bretag zurück.

„18 bis 20 Schüler treffen sich im Durchschnitt in jedem Jahr“, sagt der Organisator. Man habe gleich am Anfang auch die Lehrer eingeladen, aber außer dem schon verstorbenen Werner Hoffmann und Günter Schiemann seien keine der Einladung gefolgt. Auch die Ehepartner hatte man 1974 einmal eingeladen, sei aber von dieser Verfahrensweise wieder abgekommen. „Wir kennen uns teilweise länger, als manche Ehepartner“, sagt Fröhnert mit einem Augenzwinkern. „Da gibt es auch vieles zu erzählen, was die Frau oder der Mann nicht wissen soll.“

An das Treffen 1979 im Bitterfelder Lindenhof erinnert sich Fröhnert mit gemischten Gefühlen. „Für jede Veranstaltung brauchte man eine polizeiliche Genehmigung. Klassentreffen waren da nicht vorgesehen.“ So habe man es kurzfristig als einen Brigadeabend deklariert und konnte feiern.

Um die Erinnerungen an die alte Schule bei jedem wach zu halten, bekamen die Teilnehmer des diesjährigen Klassentreffens eine große Tasse mit dem Motiv der ehemaligen Diesterwegschule, die heute ein Seniorenheim ist, geschenkt.

Eine Tasse erinnert an die Schule.
Eine Tasse erinnert an die Schule.
Thomas Ruttke Lizenz