1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. Im Zuge der Corona-Krise: Im Zuge der Corona-Krise: In Kleiderkammern im Altkreis Bitterfeld sind viele Spenden eingetroffen

Im Zuge der Corona-Krise Im Zuge der Corona-Krise: In Kleiderkammern im Altkreis Bitterfeld sind viele Spenden eingetroffen

Von Andrea Dittmar 01.07.2020, 14:45
Eine bunte Sammlung an Kinderkleidung in der Kleiderkammer Zörbig - deren Chefin Susanne Sterzik ist.
Eine bunte Sammlung an Kinderkleidung in der Kleiderkammer Zörbig - deren Chefin Susanne Sterzik ist. André Kehrer

Zörbig/Wolfen - Mehr Zeit zu Hause, das dürfte die Bilanz der letzten Monate für viele sein. Wenn dann auch noch die Lust auf Frühlingsputz dazu kommt, ist der Kleiderschrank oft ein erster Anlaufpunkt. Und das spürten die Kleiderkammern im Altkreis Bitterfeld - auch wenn für sie ebenfalls Einschränkungen galten oder immer noch in Kraft sind.

In Zörbig befindet sich die Kleiderkammer in der Radegaster Straße. Durch zwei große Flügelfenster werden normalerweise die Säcke hereingereicht, gerade werden die Räume nur auf telefonische Voranmeldung geöffnet.

Susanne Sterzik, verantwortlich für die Kleiderkammer, und ihre engagierten Bundesfreiwilligen hatten in der Corona-Zeit viele Anrufe bekommen: „Die Leute wollten ihre aussortierten Sachen vorbeibringen. Oder brauchten etwas aus der Kleiderkammer“, berichtet Sterzik. Auch Spielzeug, kleine Elektrogeräte und Geschirr gibt es gegen eine Spende in der Kleiderkammer in Zörbig.

„Wir haben alles, von Babykleidung bis zur Übergröße“

Erst war die Zörbiger Kleiderkammer komplett geschlossen gewesen, auf Nachfrage bei Bürgermeister Matthias Egert (CDU) hatten die Mitarbeiter aber grünes Licht für die Versorgung nach Anruf bekommen. Und viele Kleidersäcke seien so in der Radegaster Straße angekommen: „Wir haben alles, von Babykleidung bis zur Übergröße.“

Natürlich seien auch einmal qualitativ minderwertige Produkte dabei, diese entsorgt das Team dann beim Aussortieren. Für ihre Mitarbeiterinnen ist Sterzik dankbar - denn ohne sie würde das Projekt, das ursprünglich 1993 in Zörbig gegründet wurde, nicht laufen.

Auch der Ortsverein Wolfen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) konnte sich über große Spendenbereitschaft freuen. Die Kleiderkammer und der „Jacke und Hose“-Secondhand-Laden haben ein Hygienekonzept, um öffnen zu dürfen. „Nur zwei Personen dürfen sich gleichzeitig bei uns aufhalten, jeder hat eine halbe Stunde“, erklärt Juliane Steudel, die Geschäftsführerin des DRK-Ortsvereins.

In die beiden Einrichtungen dürfe jeder kommen, der sich mit neuer Kleidung eindecken möchte

In die beiden Einrichtungen dürfe jeder kommen, der sich mit neuer Kleidung eindecken möchte. „Wir haben auch Stammkunden. Da wissen wir häufig, was sie suchen“, berichtet Steudel aus dem Alltag.

Eine Zeit lang, denkt Steudel zurück, waren die Kleiderkammer und „Jacke und Hose“ beliebt gewesen bei Menschen, die Gothic-Kleidung suchten - also schwarz, mit Nieten oder Leder.

Viele Spenden waren auch im Sozialkaufhaus angekommen

Das Sozialkaufhaus Bitterfeld-Wolfen, das von der Planen und Bauen GmbH betrieben wird, hatte während der gesamten Zeit geöffnet. Der Betrieb gibt neben Kleidung auch gute gebrauchte Möbel ab. „Wenn da jemand eine Spende für uns hatte, haben wir vereinbart, dass die Sachen vor die Tür gestellt werden und wir sie zeitgleich abholen“, erklärt Geschäftsführer Thomas Ehrlich. Er wollte keinen der Mitarbeiter einem Risiko aussetzen, sich anzustecken.

Viele Spenden waren auch im Sozialkaufhaus angekommen, was Thomas Ehrlich freut. Eindringlich bittet er aber: „Die Sachen sollen alle erstklassig sein, also bitte nichts Kaputtes abgeben.“ (mz)

Benötigtes und Kurioses findet sich in den Regalen.
Benötigtes und Kurioses findet sich in den Regalen.
André Kehrer