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Dammer: Die Reise geht Richtung Bitterfeld

Von Marcel Duclaud 08.04.2005, 14:53

Wittenberg/MZ. - Die Reise geht Richtung Bitterfeld. Daran zweifelt zumindest Wittenbergs Landrat Hartmut Dammer (parteilos) nicht. Hinter den Kulissen gebe es regelmäßige Kontakte und sowohl in Bitterfeld als auch in Anhalt-Zerbst seien zahlreiche Politiker der Ansicht, dass eine Fusion der Kreise Wittenberg und Bitterfeld die günstigste Lösung für die Region sei.

Dass damit die Pläne der Landesregierung, die ein Zusammengehen mit Anhalt-Zerbst favorisiert, konterkariert würden, glaubt Wittenbergs Landrat nicht. "Die Landesregierung wäre froh über eindeutige Signale", sagt Dammer. Die gegenwärtige Situation komme ihm vor wie das Märchen von des Kaisers neuen Kleidern: "Jeder sieht die richtige Lösung und keiner hat den Mut, sie auszusprechen."

Der einfachste Weg wäre, wenn in Wittenberg und Bitterfeld gleichlautende Vorlagen möglichst fraktionsübergreifend beschlossen würden, erklärte Dammer jetzt gegenüber der MZ. Eine Vorlage, die die Verwaltungen beauftragt, die Fusion vorzubereiten und herbeizuführen.

Zwei Knackpunkte sind aus seiner Sicht der Sitz der Kreisverwaltung und der Sitz der Sparkasse. Dass die Verwaltung der fusionierten Kreise in Wittenberg angesiedelt sein müsste, wird laut Dammer von Bitterfeld nicht in Frage gestellt. "Wir sollten aber Kompromisse machen, was die Sparkasse betrifft." Unüberwindbare Schwierigkeiten sieht Dammer nicht - auch hinsichtlich Frage des künftigen Landrates: "Ich habe ja sowieso angekündigt, für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung zu stehen." Für das Zusammengehen mit Bitterfeld spricht nach Auffassung von Dammer die gemeinsame Historie, die es schon aus Gründen der Identifikation nicht gering zu schätzen gelte. Er benennt zudem die Entwicklung der Seenlandschaft, die Dübener Heide, die Ökonomie: "Bitterfeld bringt wirtschaftliche Kraft und kann von Wittenbergs Image profitieren."

"Wir weisen niemanden zurück", sagte Dammer auf Coswig und den Wörlitzer Winkel angesprochen. Die Entscheidungen müssten von den Kommunen getroffen werden. Und diese wiederum brauchen Klarheit in der Frage, wer mit wem fusioniert. In Sachen Namen bevorzugt Dammer im Übrigen den einfachen Bindestrich und wendet sich gegen zu viel Phantasie in dieser Frage: "Wittenberg-Bitterfeld oder Bitterfeld-Wittenberg, das wird von allen akzeptiert."