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Bewährungsprobe bestanden

Von Silke Ungefroren 20.11.2005, 18:31

Bitterfeld/MZ. - Zubereitet und serviert wurden all diese kulinarischen Köstlichkeiten von Lehrlingen, die schon nach wenigen Wochen der Ausbildung in einer Leistungsschau präsentierten, was sie bereits gelernt haben. Und es herrschte Hochbetrieb am Sonnabend im Preiss-Daimler-Kongresszentrum in der Zörbiger Straße der Kreisstadt, wo mit Beginn des Lehrjahres ein neues Ausbildungszentrum der Euro-Schulen Bitterfeld-Wolfen in Betrieb genommen wurde.

Seit 1. September erfahren hier über 40 Jugendliche die praktische Ausbildung in den Berufsrichtungen Koch und Fachkraft im Gastgewerbe, fast noch mal genau so viele angehende Frisöre und Verkäufer in der Wolfener Einrichtung des Bildungsunternehmens.

Mit diesen Berufsrichtungen realisieren die Euro-Schulen, die ansonsten hauptsächlich auf medizinale und Heilberufe sowie Sprachausbildung spezialisiert sind, erstmalig ein neues Projekt: die von der Arbeitsagentur geförderte Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen (BaE). "Damit wird auch solchen jungen Leuten, die auf dem Arbeitsmarkt keine Lehrstelle gefunden haben, die Chance gegeben, einen Beruf zu erlernen", erklärt Schulleiter Joachim Soppa.

Während in Wolfen eigens dafür ein Frisiersalon sowie zwei Verkaufsräume eingerichtet wurden, beherbergt das neue Ausbildungszentrum neben einer vollständig eingerichteten Küche auch Gastraum und Tresen. Hier schenkten am Sonnabend Enrico Brendel und Diana Friebel Getränke aus. Beide kommen aus Halle und freuen sich über ihre Ausbildungsstelle - zumal sie in dieser Richtung ohnehin Ambitionen gehegt hätten.

Ebenso wie Christian Dittrich, der auch zu Hause gern kocht und sich zur Leistungsschau unter anderem am Suppen-Büfett betätigte. "Die Ausbildung macht sehr viel Spaß", freut sich der 18-jährige Wolfener, "auch die Leute sind okay und das ganze Verhältnis untereinander." Mehrere Ausbilder kümmern sich um die Lehrlinge, die Fäden in der Hand hält dabei Projektleiterin Viola Thomaschewski.

"Einmal pro Woche ist Unterricht im Berufsschulzentrum", erklärt die Sozialpädagogin, "dazu kommen mehrere Wochen Praktikum in verschiedenen Ausbildungsbetrieben." Und natürlich werde man auch bei der Vermittlung einer Anstellung helfen. Denn, so Schulleiter Soppa: "Die Integration in Arbeit und Sozialstruktur ist das wichtigste Ziel auch dieser Maßnahme."

Die anwesenden Gäste jedenfalls, zu denen natürlich viele Eltern gehörten, zeigten sich begeistert. Auch von den kleinen Überraschungen, die die künftigen Verkäufer anboten, sowie von den Vorführungen der angehenden Frisöre. Und wer jenen mal als Modell zur Verfügung stehen möchte, braucht sich nur telefonisch zu melden unter 03493-74834 bei Viola Thomaschewski.