Singen, Reisen und Feiern

ALSLEBEN/MZ. - Männer gesucht

"Das machen wir immer, wenn jemand Geburtstag hat, manchmal aber auch einfach nur so", erklärt Gudrun Stüber, Leiterin des gemischten Chors Alsleben, und lacht. Dann aber bringt sie Ruhe in die bunte Runde, gibt den Sopranistinnen, Altistinnen, Tenören und Bassisten den Ton vor und stimmt ihre Truppe auf das Lied "Das Glöcklein" ein.

28 Leute singen in dem 1975 gegründeten Chor. Die meisten sind Frauen. "Wir sind auf der Suche nach männlichen Mitgliedern", erklärt Elisabeth Schmidt vom Vorstand des Chores den Grund, warum sich der Chor an die Presse gewandt hat.

"Wir singen hier alles: klassisch, modern und Volkslieder", sagt Schmidt und fügt hinzu: "Mit unseren Liedern wollen wir alle Leute ansprechen." Anscheinend gelingt das. Denn die Sangesfreunde sind oft unterwegs. "Wir singen jedes Jahr zum Heimatfest der Stadt Alsleben und zum Parkfest in Beesenlaublingen", sagt Schmidt. Auch beim dritten Landschaftsfest in Sangerhausen trat der gemischte Chor Alsleben auf. Reisen stehen ebenfalls immer wieder auf dem Programm der Freizeitsänger. So war der Chor 2001 beim internationalen Bodenseechorfest in Friedrichshafen. 2004 statteten die Chormitglieder der Stadt Würzburg einen Besuch ab. Auch Veranstaltungen des Sängerkreises Askanien gestalten die 28 Männer und Frauen regelmäßig mit.

Montags wird geprobt

Vor den Auftritten wird natürlich ausführlich geprobt. Jeden Montagabend treffen sich die Sänger. "Es ist wichtig regelmäßig zu erscheinen. Sonst hat es keinen Sinn", sagt Elisabeth Schmidt und erzählt dann, wie sie selbst vor 33 Jahren zum Chormitglied wurde: "Damals war ich gerade in meinem Babyjahr. Ich wollte ab und an raus kommen aus meinem Alltag und unter Leuten sein."

Auch Hanna Hartmann, die erste Chorleiterin und Mitbegründerin der Truppe, ist noch immer aktives Mitglied. "Mein Bruder war Berufsmusiker und ich wollte auch etwas mit Musik zu tun haben", erinnert sich die heute 83-Jährige und fügt hinzu: "Ich musste einfach immer singen."

Gudrun Stüber, die bereits dritte Chorleiterin, stieß in den 90er Jahren als frisch gebackene Rentnerin zum Chor. "Ich war vorher Musiklehrerin und wollte auch nach dem Schuldienst weiterhin mit Musik zu tun haben", erzählt sie.

Einen weiteren wichtigen Grund Mitglied des Chores zu sein, nennt Gerlinde Stellfeld. Sie ist seit 1992 dabei und inzwischen Finanzchefin des Chores. Abgesehen von dem gemeinsamen Singen mag sie nämlich auch das regelmäßige gemeinsame Feiern. "Das ist doch besser als zu Hause zu sitzen", sagt sie.