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Wochenmarkt Marina Pelka verkauft seit 25 Jahren frischen Fisch von Fisch Gutzeit Peißen bei Bernburg: Viel Erfahrung, viele Kunden

Von Susanne Schlaikier 07.10.2019, 13:43
Marina Pelka weiß nach jahrelanger Erfahrung, welchen Fisch ihre Kunden besonders gern mögen.
Marina Pelka weiß nach jahrelanger Erfahrung, welchen Fisch ihre Kunden besonders gern mögen. Susanne Schlaikier

Bernburg/Peissen - „Was darf’s denn heute sein?“ Die Frage von Marina Pelka an die Kundin klingt vertraut. Kein Wunder, schließlich kennt Marina Pelka viele ihrer Kunden seit langem. Seit 25 Jahren verkauft die gelernte Chemie-Facharbeiterin, die nach der Geburt ihrer ältesten Tochter in der Ziegelei anfing, beim Familienbetrieb „Gutzeit“ aus Peißen Fisch.

Meistens auf dem Wochenmarkt in Bernburg. Oder in Könnern. Aber auch auf diversen Festen in der Region. Am 1. Oktober hat sie Jubiläum gefeiert. Und das wollte die Grönaerin eigentlich auch ganz still und heimlich begehen - aber ihre Chefin Ivonne Gutzeit ist der Meinung, dass eine so lange Treue gewürdigt werden muss.

Zu Beginn half Marina Pelka aus, als Ivonne Gutzeit gerade ihre Berufsausbildung begonnen hatte

Als Marina Pelka 1994 angefangen hat, wollte sie die damalige Chefin Angelika Gutzeit nur ein wenig unterstützen. Deren Tochter Ivonne hatte damals gerade erst mit der Lehre bei „Nordsee“ in Bremen begonnen. Und Marina Pelka half gern. Denn sie hatte kurz zuvor ihre Arbeit in der Ziegelei verloren.

Und weil ihr Mann und Manfred Gutzeit, der Mann der Firmengründerin, sich kannten, überlegte sie nicht lange. Sie half bei den Vorbereitungen und beim Putzen. „Nach und nach begann ich auch mit dem Verkauf“, erzählt die 59-Jährige zweifache Mutter und dreifache Oma.

Dabei musste nicht nur sie einiges lernen. Auch die Kunden mussten erst an die Vielfalt des Angebots herangeführt werden. „Zu DDR-Zeiten kannten wir ja nur Makrele. Und ganz selten gab es auch mal einen Heilbutt“, erzählt Pelka.

Marina Pelka schätzt den Kontakt zu ihren Kunden

Längst aber kennt nicht nur sie sich bestens mit Fisch aus. Auch die Kunden wissen die Vielfalt aus Neptuns Reich zu schätzen. Besonders nachgefragt sei aber der hausgemachte Heringssalat, sagt Pelka. Aber auch der Frischfisch sowie die Räucherware würde immer gut angenommen. Und während Marina Pelka anfangs den Kontakt mit den Kunden erst lernen musste, ist es das, was ihr heute am meisten Freude macht. Manche ältere Leute würden oft auch einfach kommen, um zu reden, sagt Pelka.

Die Arbeit macht ihr Spaß, egal, bei welchem Wetter: Sie verkauft Fisch bei klirrender Kälte ebenso wie bei Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke. Aber da, so ihre Erfahrung, kaufen die Leute dann nicht so gern Fisch, auch wenn der durch die Kühlung frisch bleibt. Und auch wenn es regnet, so wie am vergangenen Freitag, kommen weniger Kunden.

Aber selbst wenn sie beinahe täglich mit Fisch zu tun hat, isst sie ihn noch immer gern. Sie mag gern Heilbutt oder Dorsch. Wenn man den Fisch mit Zwiebel und Ingwer in einen Topf gebe und ziehen lasse, ergebe das zusammen mit Salzkartoffeln ein schmackhaftes Gericht, sagt sie. Marina Pelka mag aber auch einen Klassiker: „Forelle blau“. Manchmal gibt es zwischendurch auch einfach ein Fischbrötchen als Imbiss für sie und ihre Kollegen.

Als Marina Pelka seinerzeit angefangen hat, waren sie zu viert. Inzwischen ist das Team auf neun angewachsen. Die Fisch-Verkäuferin hebt besonders das gute Arbeitsklima hervor. „Es ist wie eine Familie“, meint Marina Pelka, die zwar noch nicht so ganz genau weiß, wie lange sie noch Fisch verkaufen wird. Aber ein paar Jährchen wird sie den Kunden sicher noch erhalten bleiben. Auch, weil sie so viel Freude daran hat. (mz)