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Güsten Güsten: Bei Feuerwehr brennt es lichterloh

Von andreas braun 24.04.2013, 17:40

amesdorf/MZ - Auch Steffen Globig, als Verbandsbürgermeister oberster Dienstherr der Feuerwehr Güsten, zu der Amesdorf gehört, ist unschlüssig. „Ich fühle mich von beiden Seiten bedrängt, Partei zu ergreifen, doch das kann ich nicht. Die Vereinsarbeit ist eine Sache, die mich nichts angeht. Ich bin für die Feuerwehr zuständig. Es gibt Probleme, die überprüft werden und ein Ergebnis liegt nicht vor. Ziel ist es, dass die Feuerwehrleute wieder ihren Dienst machen können“, so Globig.

Für Kevin Burdack (26), Jens Schulz (44) und Kathrin Schulz (36) ist das zu wenig. Sie hatten von Globig erwartet, dass er eine klare Sprache spricht und eine Ansage macht, die die Arbeit der Wehr stützt. Doch Globig will nicht noch Öl ins Feuer gießen. „Die Wehrleitung ist von den Wehrleuten gewählt und somit mein Ansprechpartner. Hier wurden zwei Kameraden in die Reserve versetzt und sollten ausgeschlossen werden. Das muss geprüft werden, ob es Gründe dafür gibt“, so Globig.

Die Betroffenen sind Kevin Burdack und Jens Schulz. Als Grund sei ihnen unkameradschaftliches Verhalten genannt worden. „Kevin soll eine Flasche Bier aus einem Kasten gestohlen haben. Dabei war es sein eigener Kasten“, schildert Jens Schulz. Er und Burdack wollen nicht warten, bis sich Globig ein Bild gemacht hat. Sie haben ihre Konsequenzen gezogen. Burdack geht nach Bernburg zur Wehr, da er mittlerweile hier wohnt. Schulzes wollen mit der Amesdorfer Wehr auch nichts mehr am Hut haben. Kathrin Schulz, die die Kinderwehr aufgebaut hatte und sich auch bei der Jugendwehr engagierte, schmeißt hin. „Zum 30. April ist die Auflösung der Kinder- und der Jugendwehr beantragt. Das betrifft 24 Kinder und Jugendliche“, sagt die junge Frau.

Für Helmut Haack indes ist der Beweggrund der drei nicht so richtig klar. Zum einen, sagt er, seien Verein und Feuerwehr rechtlich getrennte Organisationen. Zum anderen haben einstige Mitglieder beidseitig mitgemischt. „Ich habe den Verein erst im Februar übernommen. Mir sind Unregelmäßigkeiten bei den Buchungen aufgefallen, denen ich auf nachgehen wollte. Es laufen derzeit Ermittlungen, da ich Anzeige erstattet habe“, so Haack.

Unregelmäßigkeiten, kontert die ehemalige Kassenwartin Kathrin Schulz, habe es bei ihr nie gegeben. Diese sollen nun dafür herhalten, um Feuerwehrleute, die nicht passen, rauszudrängen. „Wir haben den Eindruck, der Verein hat das Sagen. Die gut ausgebildeten Wehrleute können sich gegen alteingesessene nicht durchsetzen, werden mundtot gemacht“, so Jens Schulz. „Dem muss nachgegangen werden“, sagt Globig, der aber dennoch meint, dass die Wehrleitung ihrer Verantwortung gerecht wird.