1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bernburg
  6. >
  7. Altem Klettergerüst wird frischer Anstrich verpasst

Altem Klettergerüst wird frischer Anstrich verpasst

Von Susanne Weihmann 16.08.2005, 15:51

Bernburg/MZ. - Rie Matsui kratzt mit einer Stahlbürste die alte Farbe von einem rostigen Spielgerüst. Die Japanerin hat sich inzwischen an die Stahlbürste gewöhnt, denn schon in der letzten Woche wurde im Tiergarten ein alter Zaun abgekratzt und neu gestrichen. Boha Kim hat Pinsel und Farbe in der Hand, um dem Spielgerüst anschließend einen frischen Anstrich zu verpassen. Währenddessen albert Frédéric Dubois mit den beiden Asiatinnen auf dem Gerüst: "Ich bin der König der Welt", ruft der Franzose auf Englisch als er die obersten Stufen erklommen hat. Auf einem anderen Klettergerüst aus Holz sitzt Mathilde Jarry. Die zierliche Französin müht sich vergeblich, die Schrauben an dem alten Gerüst zu lösen. Die anderen kommen zu Hilfe. Gemeinsam zerlegen sie Stück für Stück das alte Spielgerät. "Eigentlich ist die Arbeit nicht schwer", findet Mathilde. Dennoch sei bisher kaum Zeit für Parties gewesen. Bereits im vergangenen Jahr hat die 18-Jährige an einem Workcamp in Wismar teilgenommen. Für Milica Zukovic ist es das erste Workcamp. Bernburg sei eine nette Stadt, meint die 18-Jährige. Im Vergleich zu ihrer Heimatstadt, Belgrad, allerdings sehr klein. Die Serbin fühlt sich wohl in der Gruppe. Alle seien sehr nett. Sie sagt: "Ich finde es toll, dass wir hier alle zusammen arbeiten." Die Gemeinschaft gefällt auch Jelena Latinovic. "Ich wollte Leute aus vielen Ländern treffen", meint die 18-Jährige. Da sei das Workcamp genau das richtige. Allerdings findet sie die Arbeit ganz schön anstrengend. "Trotzdem", betont die Medizinstudentin, "macht es Spaß". Es würde viel gelacht. Zum ersten Mal in Europa überhaupt ist Jesus Sapien aus Mexiko. Das Kanufahren auf der Saale am Montag hat ihm besonders gefallen. "Es ist die beste Gruppe aller Workcamps", lacht Jesus verschmitzt. Den Aufenthalt in Europa will der Mexikaner ausgiebig nutzen. Nach dem Camp soll es nach München, Paris und Madrid weitergehen.

Zwei Campteilnehmer sind unterdessen in der Unterkunft, im Klubhaus der Jugend, geblieben. Sie sind eingeteilt zum Einkaufen und Essen kochen. Jeden Tag stehen andere landestypische Gerichte auf dem Speiseplan. "Im Essen sind wir inzwischen Weltmeister", behauptet Campleiter Ulrich Münz.