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Wirtschaft Wirtschaft: «Wir fangen lieber klein an»

Von Angelika Adam 28.08.2002, 16:39

Aschersleben/MZ. - Ditmar Taurat, Ulf Dressler und Dietmar Pillatzki haben seit Monatsbeginn wieder Hoffnung. Nur drei Wochen dauerte es, bis sie die Zukunftsangst überwinden konnten und einen neuen Arbeitgeber fanden. Das war genau die Zeit, die die Malowa in Benndorf brauchte, um alle notwendigen Behörden- und Bankengänge zu gehen und den Werkzeugbau des insolventen Ascherslebener Fahrzeugbau übernehmen zu können.

Nach der Insolvenz des Ascherslebener Unternehmens war die Benndorfer Firma, ein deutsches Spezialwerk für Revisionen von Loks aller Art sowie Personen- und Güterwagen, ziemlich ratlos, wie es weitergehen solle. Der Werkzeugbau im Nachbarkreis, so berichtete Malowa-Geschäftsführer Gerhard Kellner der MZ, war ein wichtiger Partner seines Unternehmens. Ihn durfte er einfach nicht verlieren. Er sah Mitte Juli nur die Möglichkeit, die Spezialmaschinen aus der Insolvenzmasse zu kaufen. Aber das hätte bedeutet, dass ein Stillstand von vier Monaten eingetreten wäre, weil erst eine neue Werkstatt gebaut werden müsste. Und außerdem habe der Insolvensverwalter nur die Gesamtmasse verkaufen wollen.

Was tun? Den rettenden Tip habe ihm Ditmar Taurat gegeben, der mit seinem Fachwissen und seinen Kollegen in einer neuen Firma weiterarbeiten wollte, rekapituliert Kellner die Geschichte. Und dann sei alles sehr schnell gegangen. Innerhalb von nur drei Wochen waren alle Formalitäten geklärt. Ditmar Taurat und sechs seiner ehemaligen Kollegen gehören nun zur Malowa Benndorf.

In der Werkstatt in der Ascherslebener Feitstraße arbeiten sie dort weiter, wo sie Mitte Juli aufhören mussten.

"Wir fangen lieber klein an", berichtet Kellner, der bis zum Jahresende in Aschersleben "dank einer optimistischen Auftragslage 13 Mitarbeiter beschäftigen will". Kellners Optimismus können sowohl Ascherslebens Wirtschaftsförderer Dirk Lindemann als auch Unternehmensberater Bernd Stobinski bestätigen, der Malowa Benndorf seit ihrer Gründung Anfang der neunziger Jahre begleitet. "Die Malowa kann als Ostleuchtturm bezeichnet werden", lobt Stobinski, der den Ascherslebener Spezialisten bescheinigt, aus Schrotthaufen fahrende Loks, TÜV-geprüft, zu zaubern".