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«Nachfrage kann man uns nicht vorwerfen»

Von Jochen Miche 02.03.2005, 19:52

Mehringen/MZ. - Eine ganze Stunde hatten die Teilnehmer der Sitzung über die "Klärung Auftragsvergabe durch den zeitweiligen Ausschuss ,Abwasser'" diskutiert. Ein solcher Vorwurf war kürzlich vor der jüngsten Gemeinderatssitzung laut geworden. Die Einladung hatte - für die meisten Gemeinderäte völlig überraschend - die "Auflösung des zeitweiligen Ausschusses ,Abwasser'" angekündigt.

Der Ausschuss war erst Wochen zuvor mit dem Segen und auf Wunsch des Rates gebildet geworden, um Wege zum Klettern auf der Landes-Fördermittel-Prioritätenliste zu finden. Die Gruppe - Holger Herrmann (Vorsitzender), Albrecht Schneidewind (beide Neue Mehringer Liste) und Jürgen Ziegler (parteilos) - hatte umgehend viele Gespräche geführt. Unter anderem mit Verantwortlichen in Magdeburg (darunter Landwirtschaftsministerin Petra Wernicke, CDU). Von Fördermitteln hängt der Abwasserkanalbau im Ort ab, von diesem der Straßenbau.

In dem Zusammenhang hatte die Arbeitsgruppe eine Anfrage an den Mitarbeiter im Eigenbetrieb Abwasser der Stadt Aschersleben, Bernd Kanthack, gerichtet, ob bestimmte, von der Gemeinde bereits vor Jahren bei einem Bauingenieurbüro in Auftrag gegebene, aber baulich nie umgesetzte Berechnungen nicht für Vergleichszwecke aktualisiert werden könnten. Kanthack fragte bei dem Planungsbüro nach, das diesem Wunsch unverzüglich und kostenfrei nachkam. Bauplaner Hans-Jürgen Höhme versicherte am Dienstagabend, nie einen Auftrag von der Arbeitsgruppe "Abwasser" erhalten oder gar eine Rechnung für seine Leistung geschrieben zu haben. Auch Kanthack betonte, es habe nie einen Auftrag der Arbeitsgruppe gegeben. Damit entkräftete er den Vorwurf des Bürgermeisters. "Und diese Nachfrage", so Gemeinderat Ziegler, "kann man uns nicht vorwerfen." Bauausschussvorsitzender Heinz Leineweber kündigte an: "Wir werden im nächsten Gemeinderat die Bürger aufklären, wie es dazu gekommen ist." Kommentar