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MZ-Herbstaktion MZ-Herbstaktion: Sammlerglück, Frost und Anekdoten

Von Detlef Valtink und Detlef Anders 19.10.2003, 13:52

Silberhütte/MZ. - Der Tenor unter den Pilzsammlern war einhellig: Eine gute Sache, die unbedingt wiederholt werden sollte. Das wird die MZ auch im nächsten Jahr wieder tun. Nur ein paar Wochen früher, da der Frost doch kräftig an den Gliedern zwackten.

Das richtige Gegenmittel in Form heißer Getränke hatten die engagierten Mitarbeiter des Waldhofes Silberhütte parat. Manch anderer Waldgänger nutzte die Beratung, ohne sich den Führungen der Förster Peter Martin und Christian Stuy anzuschließen. Verpassten damit aber Wissenswertes über den Wald, das Pilze sammeln im Allgemeinen oder so manche Anekdote.

Zwischen Silberhütte und Hänichen verteilten sich die von Christian Stuy, dem eigentlich für Alexisbad zuständigen Revierförster, geführten Pilzsammler. "Ich sammle gerne, aber esse selbst keine Pilze", gestand er. Mit seinem kleinen Lexikon konnte er schon vor Ortl über manch Pilz aufklären. Eine halbe Stunde dauerte es, bis Renate Parke die ersten zwei Maronen und eine Ziegenlippe, als Feinfrostware aus den Fichtenbeständen holte.

"Die Nächte sind schon zu kalt und der Wald ist zu trocken", war sich die Sammlerin aus Silberhütte im Klaren. Erika Hübner und Melanie Jäkl, ebenfalls aus Silberhütte, hatten gar keine Hoffnung auf Körbe voller Pilze und nutzten die Gelegenheit zu einer Wanderung. "Wir machen alles mit, was im Waldhof los ist. Wir sind froh, das daraus etwas geworden ist", lobte Renate Parke besonders das Engagement der ABM-Frauen  Elvira Walter und Erika Zehnpfund.

Der fünfjährige Hans konnte sogar erstmals ein Reh in der freien Natur sehen. Sonst sei er immer so laut im Wald, dass die Rehe das Weite suchen, meinte Vater Steffen Becker lachend. Kurz darauf zeigte der Steppke dem Förster seinen nächsten Fund: einen toten Maulwurf am Wegesrand. Pilze fandet Hans allerdings nicht. "Wir haben auch keine zum Mittagessen eingeplant", verriet er. Klaus und Christa Ruhe aus Aschersleben kennen selbst nur vier oder fünf Pilzarten und interessierten sich deshalb besonders für die anschließende Beratung. Bärbel und Jürgen Wisotzki aus Thale kamen aus reiner Neugier, um die Vielfalt der Pilzarten kennen zu lernen  "Wir sind keine Pilzsammler", bekannten sie.  Ähnlich ging es Holger und Susanne Niemann aus Neinstedt, die mit einem größeren Berg Pilzen aus dem Wald. "Da kennen wir uns nicht so aus", gestand Niemann. Und so mussten sie die meisten Fundstücke bei Pilzberater Knut Niedhardt lassen, der zwischenzeitlich einem Steinpilzfinder empfahl zu warten, bis das Prachtexemplar von einem Kilogramm aufgetaut ist: "Wenn er dann noch fest ist, ist er genießbar."

Familie Niemann haderte indes nicht: "Nach dem Stress in der Woche ist eine solche Wanderung die reinste Erholung", freuten sie sich. Und: "Führung und Organisation waren gut, das Wetter herrlich. Wir kommen nächstes Jahr wieder." Und ihre Fliegen- und Baumpilze werden noch verwendet - beim Seniorenbasteln des ASB.