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Kreisstraße 1373 bei Schackenthal Kreisstraße 1373 bei Schackenthal: Die Unvollendete bleibt unvollendet

Von Marko Jeschor 27.05.2017, 07:55
Die Kreisstraße zwischen Giersleben und Schackenthal bleibt ein Ärgernis.
Die Kreisstraße zwischen Giersleben und Schackenthal bleibt ein Ärgernis. Frank Gehrmann

Schackenthal - Dem Verständnis folgte die bittere Erkenntnis: Die Kreisstraße 1373 zwischen Schackenthal und Giersleben wird wohl auf absehbare Zeit nicht weiter saniert.

Dabei fehlt doch nur noch ein knapper Kilometer, der Großteil des ehemals wichtigsten Straßenbauprojektes des Landkreises kann sich durchaus sehen lassen. Die Straße, sie bleibt damit nicht nur eine zum Teil ärgerliche Buckelpiste, sie ist damit auch ein unvollendetes Projekt.

Vor zehn Jahren wurde ein Großteil saniert

Rückblick: 2007 wurde ein Großteil der Strecke saniert, dann drängelte sich sozusagen ein anderes, auch aus Sicht von Schackenthals Ortsbürgermeister Lothar Gruber durchaus wichtigeres Projekt dazwischen - die Ortsumfahrung bei Gatersleben, die wegen einer großen Industrieansiedlung Vorrang bekam.

So berichtete es jedenfalls Schackenthals ehemaliger Bürgermeister Karsten Kampe. Ob es wirklich so war, kann der Landkreis heute nicht mehr mit Gewissheit sagen.

Die Entlastungsstraße für Gatersleben wurde jedenfalls wenig später fertig gestellt, Schackenthal und Giersleben aber warteten vergebens auf eine Fortsetzung der Arbeiten für „ihre“ Straße.

Ein neuer Anlauf beim Landkreis

Vor wenigen Wochen nun unternahm Schackenthals Ortsbürgermeister Lothar Gruber einen weiteren Anlauf, die Kreisstraße 1373 beim Landkreis wieder in Erinnerung zu rufen.

Die Antwort von Ralf Felgenträger, Betriebsleiter des zuständigen Kreiswirtschaftsbetriebs, war in der Sache zwar verständnisvoll, weil er selbst ja um den katastrophalen Zustand weiß. Er schrieb, die Straße gleiche zwar einem Flickenteppich, sie sei aber befahrbar.

Im Ergebnis machte er Gruber kaum Hoffnung: Man müsse derzeit davon ausgehen, dass man das Teilstück mittelfristig nicht grundhaft ausbauen könne.

Felgenträger verwies auf die Prioritätenliste zum Straßenausbau, Instandsetzung und Erneuerung der Kreisstraßen, wie sie offiziell heißt und die bereits 2013 vom Kreistag beschlossen wurde.

Darin taucht der fehlende Abschnitt bei Schackenthal freilich zwar noch auf. Aber nur noch mit der Priorität 20.

Diese Abstufung bedeutet auch deswegen eine Nichtvollendung der letzten Meter, weil die zur Verfügung stehenden Gelder aus dem Entflechtungsgesetz zuletzt drastisch gekürzt worden sind. So weit, dass ab dem kommenden Jahr nur noch bereits laufende Projekte abgeschlossen werden sollen.

Reparatur-Budget riecht hinten und vorn nicht

Dabei ist die Situation auf den Kreisstraßen jetzt schon angespannt, wie Betriebsleiter Felgenträger bereits Ende vergangenen Jahres im Kreistag sagte. „Das Geld reicht ebenso wenig bei Investitionen wie bei der Unterhaltung. Mit dem aktuellen Reparatur-Budget lässt sich der Ist-Zustand nicht erhalten.“ Eine aktuelle MZ-Anfrage ließ der Kreiswirtschaftsbetrieb bis Freitag unbeantwortet.

Schackenthals Ortsbürgermeister Gruber findet das mittlerweile alles ziemlich ärgerlich. „Es hat sich alles zerschlagen. Uns einfach nach hinten zu schieben, das ist schon ziemlich schoflig.“

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Aktuell arbeitet der Landkreis an vielen Stellen: Laut Prioritätenliste werden die Kreisstraße (K) 1279 bei Schönebeck, die K 1279 bei Gnadau, die K 1301 bei Tarthun und die K 2111 bei Strenznaundorf saniert. Hinzu kommt ein Bahnübergang in Klein Schierstedt  sowie die Landesstraße 51 in Schönebeck. Bereits fertiggestellt ist die Eine-Brücke in Aschersleben (die MZ berichtete), die K 1301 bei Unseburg, die K 1302 bei Atzendorf sowie ein Bahnübergang im Schönebecker Ortsteil Felgeleben. Die Finanzierung der meisten Projekte läuft über mehrere Jahre.

Geplant für das laufende Jahr sind zwei Vorhaben: Die K 1305 bei Neundorf für insgesamt über zwei Millionen Euro sowie eine Brücke in Egeln für rund 730.000 Euro. Auch diese Projekte werden über die nächsten Jahre finanziert.

Was in der Prioritätenliste auftaucht hat nicht allein der Kreistag zu entscheiden. Das Landesverwaltungsamt setzt zum Beispiel die Prioritäten bei Bahnübergängen selbst, der Landkreis ist aber zur Mitfinanzierung verpflichtet. (mz)