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Müllsammelaktion Junge Sportler räumen in Jessen Nord auf

20 Judoka des Jessener Kampfsportvereins Sama Budo Kai schließen sich mit Trainern und Eltern der fünften Müllsammelaktion von Viktoria Anspach an. Was sie gefunden haben.

Von Annette Schmidt 14.05.2024, 17:00
20 Kinder  des Kampfsportvereins Sama Budo Kai und ihre Eltern haben  in Jessen Nord Müll eingesammelt.
20 Kinder des Kampfsportvereins Sama Budo Kai und ihre Eltern haben in Jessen Nord Müll eingesammelt. (Foto: Viktoria Anspach)

Jessen/MZ. - Die kleinen Sportler des Jessener Kampfsportvereins Sama Budo Kai sagten dem Müll in Jessen Nord den Kampf an. 20 Kinder und zehn Trainer sowie Eltern schlossen sich der fünften „Müllsammelaktion in Jessen“ unter der Federführung von Viktoria Anspach an. Die kleinen Judoka streiften eine Stunde lang in kleineren Gruppen aufgeteilt über Fußwege und tauchten in das ein oder andere Gebüsch ab, um dort den Müll einzusammeln.

„Wir haben einiges geschafft. Dieses Mal war es eher Kleinkram, den wir gefunden haben“, sagt die Ideengeberin der Aktion über den erstmalig angesteuerten Standort. Die vorherigen Sammlungen hatten sich auf den Bereich um den Bahnhof konzentriert. „Ich wollte auch einmal woanders sammeln. Bedarf gibt es überall.“ Eine weitere Neuerung war die Uhrzeit.

Statt am Morgen trafen sich die Mitstreiter am frühen Abend. Was unverändert blieb, war die Unterstützung aus der Stadt. Die nicht nur Handschuhe und Müllsäcke zur Verfügung stellte, sondern den gesammelten Müll fachgerecht entsorgte. Die Gruppenmitglieder erregten viel Aufmerksamkeit und wurden auf ihre Aktion von Anwohnern angesprochen. Ein Anwohner öffnete den abgeschlossenen Bereich für den Hausmüll, damit die Säcke bis zum Abtransport gut gesichert gelagert blieben.

Was die Jessenerin ein wenig bedauert: Sie erhält bei ihren Ankündigungen der Aktionen gerade über die Sozialen Medien stets großen Zuspruch, der sich aber nicht in der Anzahl der Beteiligten widerspiegelt. Zu den Fundstücken zählen vorrangig Flaschen, Kassenzettel, Taschentücher, Pfandflaschen sowie Zigarettenkippen. Durch die knapp 4.000 enthaltenen schädlichen Stoffe verunreinigt nur eine einzelne Kippe zwischen 40 und 50 Liter Grundwasser – sie sollten besser im Sondermüll statt auf der Straße landen. Unter die Rubrik skurriler Müll fallen Tampons, Unterwäsche und Hundekot in Beuteln verpackt. „Die findet man in Bäumen und Büschen“, berichtet Viktoria Anspach.

Laut ihrer Einschätzung sind ihre Funde vermeidbarer Müll, der richtig entsorgt, keine größeren Probleme für Umwelt und Stadtbild darstellt. Sie kann sich vorstellen, dass mehr Mülleimer helfen würden. Über zwei Ergebnisse aus der Aktion freut sie sich auf jeden Fall. Einwohner wurden auf die Situation aufmerksam und die kleinen Judoka haben sich für die nächste Aktion im September angemeldet. Vielleicht dann mit noch weiteren Unterstützern.