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Hoymer Chaussee voll gesperrt Hoymer Chaussee voll gesperrt: Lange Umwege für Autofahrer

Von Kerstin Beier 30.03.2004, 20:21

Aschersleben/MZ. - Nur: Kaum jemanden kümmert die ausgewiesene Umleitungsstrecke. Ortskundige nutzen ihr Wissen und fahren über den Hangelsberg. Das allerdings sehr zum Leidwesen der Anwohner. "In einer Stunde sind es bis zu 70 Autos, die hier vorbeirasen", klagte am Dienstag Renate Hamann. Auf der geschotterten Strecke werde so viel Staub aufgewirbelt, dass die Fenster geschlossen bleiben müssten. "Hier gibt es keinen Fußweg, und wenn die Kinder aus der Schule kommen, habe ich Angst, dass sie angefahren werden", so die Anwohnerin, die auch für ihre empörten Nachbarn spricht. Bei der Polizei ist das Problem bekannt. Das Verkehrsschild "Frei für Anlieger" erlaube jedoch allen, die ein "Anliegen" haben, den Weg zu benutzen, hieß es. Und wer ist schon so ehrlich, zuzugeben, dass er nur abkürzen wollte?! Auf jeden Fall kündigt die Polizei verstärkte Kontrollen an.

Zu den Leidtragenden der Umleitung gehört wahrscheinlich auch Kaufland. Bereits am ersten Tag, so die Chefin vom Dienst, Karen Reinhardt, seien erheblich weniger Kunden gekommen. "Wir befürchten Umsatzeinbußen und wissen noch nicht, wie wir dem entgegenwirken sollen", sagte sie.

Kurt Rentsch, Leiter des Bauüberwachungszentrums des Straßenbauamtes Halberstadt, kann die Sorgen verstehen. Doch an der Vollsperrung der Hoymer Chaussee führe einfach kein Weg vorbei. Die alte Bundesstraße werde vom Fußgängerüberweg auf einer Länge von etwa 100 Metern in Richtung Hoym komplett abgebrochen, am Mittwoch beginnen die Bauleute damit, die Straße abzufräsen. "Die Straßenführung wird nach Abschluss der Arbeiten eine ganz andere sein", erklärte der Bauüberwacher. Die neue Straße führt ein Stück durch die ehemalige Gartenanlage; die Straße, die bisher als Umleitungsstrecke diente, wird Teil der neuen Trasse und trifft auf die Ampel an der Ermslebener Straße.

Bis zum Sachsen-Anhalt-Tag am 2. Juli sei der Knoten fertig ausgebaut, so Rentsch. Dass die Leute während der Sperrung den kürzesten Weg nehmen, könne er menschlich verstehen, zumal die Umleitung tatsächlich ein ziemlicher Umweg sei. "Doch es geht um eine Bundesstraße, da müssen qualifizierte Straßen als Umleitung her", sagte er. Wahrscheinlich könne man nur an die Vernunft der Menschen appellieren.