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Hilft bei Kummer und Leid

Von Peter Rosenhahn 24.11.2006, 14:23

Aschersleben/MZ. - Eine, die sich der Mithilfe zur Linderung von Kummer und Leid widmet, ist die gebürtige Ascherslebenerin Marga Eumann (65). Sie wurde im Dezember 2002 zur ehrenamtlichen Mitarbeiterin beim "Weißen Ring" e.V., Außenstelle Aschersleben, ernannt. Mitglied in diesem Verein zur Hilfe für Kriminalitätsopfer wurde sie Ende 1998, nachdem ihr Sohn auf dem Seegraben in Aschersleben überfallen worden und dabei schwer zu Schaden gekommen war. Zur Auszeichnung mit der MZ-Rose schlug sie jetzt der Außenstellenleiter Wolfgang Kummerländer vor.

Wie Kummerländer unter anderem schrieb, würde Marga Eumann einfühlend zu helfen versuchen. "Ob bedrohte oder missbrauchte Frauen, betrogene Familien oder Schwerverletzte im Krankenhaus betreut werden müssen - stets sucht sie mit Rat und Tat zu helfen und den so von Schicksalsschlägen Betroffenen wieder Mut zu machen", heißt es unter anderem in Kummerländers Begründung.

Vielleicht der fast 40 Jahre als Unterstufenlehrerin im Schuldienst tätig Gewesenen nicht einmal bewusst, könnten die 29 Jahre, die sie in der Sonderschule Pestalozzi unterrichtete, mit dafür ausschlaggebend gewesen sein, sich späterhin im Dienste von Anteilnahme und Unterstützung zu engagieren. Sich einzubringen an der Seite solcher, die Hilfe und Beistand brauchen, weil sie allein oft nicht weiter wissen. Schlüsselerlebnis indes wurde der oben geschilderte, sie unmittelbar betroffene Fall.

Zu Marga Eumanns Ehrenamt gehören weiterhin Begleitgänge seelisch schwer belasteter Opfer zum Gericht und zur Polizei. Und als in der Weißen-Ring-Außenstelle Bernburg mal Hilfe nötig war, leistete Frau Eumann solche auch hier.

Selbst nie auf Rosen gebettet, kommt der verheirateten Mutter von sechs Kindern, die in Kürze ihr zwölftes Enkelkind erwartet, bei ihrer Mission viel Lebenserfahrung zustatten. Um jedoch auch spezifisch versiert zu sein, absolvierte sie Schulungen zum Erwerb psychologischer und rechtswissenschaftlicher Kenntnisse.

Um sich selbst angesichts krimineller Arroganz und dumm-dreisten Machtrausches, dessen oft nur geringfügig veranlasste Ahndung obendrein empörend ist, in der Balance zu halten, schreibt Marga Eumann sowohl Erzählungen als auch Gedichte. "So versuche ich für mich ganz persönlich, einen Ausgleich zu schaffen", sagte sie dazu.

Geburtstag hat sie übrigens am 1. Januar. Was sie sich fürs neue Jahr, das für sie ja zugleich auch ein neues Lebensjahr ist, wünscht? Nun, außer so Wichtigem wie Gesundheit und Wohlergehen, dass einige mehr beim Ascherslebener "Weißen Ring" mitmachen. Denn dann würde es künftig auch in unserer kleinen Welt um Aschersleben herum weniger Kümmernis und Hilfslosigkeit, dafür jedoch mehr Fürsorge und Beistand geben.