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Dinge des Alltags bewegen

Von Elfi Schurtzmann und Susanne Thon 17.07.2008, 16:11

Aschersleben/MZ. - Es begann recht zaghaft. Doch dann traute sich Ilse Förster an den MZ-Stand und hatte auch gleich einige Fragen an die MZ-Mitarbeiter. "Ich möchte mehr über Aschersleben und den Salzlandkreis in der Zeitung lesen", sagt die ältere Dame, die sich auch dafür interessiert, was zum Beispiel in Bernburg oder auch in Schönebeck so passiert. "Wir sind doch ein Landkreis", betont sie nochmals.

Harald Jost ärgert sich über die Ignoranz der Stadtverwaltung und hier im Besonderen über die des Tiefbauamtes. Vor über einem Jahr habe sich seine Lebenspartnerin Frau Klaes schriftlich an die Stadt gewandt und mitgeteilt, dass der Fußweg in der Rudolf-Breitscheid-Straße, Höhe Haus Nummer 9, durch eine herunterhängende Hecke kaum noch zu nutzen sei.

"Von Seiten der Stadt bisher keine Reaktion", so Jost. Deshalb habe man mit Datum vom 7. Juli 2008 ein Nachfolgeschreiben an das Tiefbauamt geschickt und auch bisher keine Reaktion darauf erhalten, ärgert sich der Bürger, der dienstags im Rathaus war und am Sprechtag seine Probleme vortragen wollte. Hier bekam er zur Antwort, dass Beratung sei. Die Mitteldeutsche Zeitung wird sich der Angelegenheit annehmen und bei der Stadtverwaltung nachfragen.

MZ vor Ort

Heinz Leineweber, der im Ortsteil Mehrigen wohnt,ärgert sich über fehlende Radwege in der Stadt. Er fährt fast täglich mit dem Rad in die Stadt und weiß, wovon er spricht. "In Richtung Bahnhof gibt es einen Radweg, dann ist wieder Schluss und ich muss auf der Bundesstraße fahren. Und das ist ja nicht so ganz ohne. Oder Vor dem Johannistor, da wird beidseitig geparkt, da haben Radfahrer keine Chance", kritisiert er den Mangel. Und noch etwas liegt dem Rentner am Herzen. "In der Wilhelmstraße vor der ehemaligen Optima, da gib es auch einen Radweg, hier aber liegen jede Menge Glasscherben. Ich habe mir schon mehrere Reifen kaputt gemacht. Hier sollten die Politessen einmal ein Auge draufwerfen", ist seine Meinung.

"Die Schmierereien sind erst seit heute dran", zeigt Gerhard Muschka ganz empört in Richtung des ehemaligen Buchhauses am Markt gegenüber dem Stadtcafé Küster. Große, rote Buchstaben prangen auf dem leerstehenden Gebäude. "Ist das nicht eine Sauerei?", echauffiert sich der Ascherslebener, dem das Graffito auf dem Weg zum Kulturamt der Stadt - eine Ausstellung möchte er organisieren - aufgefallen ist.

Wenn von "Public Viewing" die Rede ist, schlägt Curt Sander die Hände über dem Kopf zusammen. Und auch wenn es um die "Top Ten" geht oder über "Kids" berichtet wird, heißt das der Ascherslebener nicht gut. Aber nicht, weil er kein Interesse am öffentlichen Fußballgucken hat, sich wenig dafür interessiert, wer die zehn Besten sind oder was Kinder in Schule und Freizeit erleben. "Als wenn man das nicht auf Deutsch sagen könnte...", kritisiert der 83-Jährige den für sein Empfinden übermäßigen Gebrauch von Fremdwörtern und Anglizismen in der Zeitung.

Ein Anliegen, das nicht die Zeitung betrifft, wohl aber ihre Heimatstadt, hat Dorle Gräbe. "Die Straße vom Pfeilergraben 41 bis 33 ist gemacht, aber direkt gegenüber, dort wo die Parkplätze sind, gleicht sie einem Feldweg." Es holpert, es ist dreckig, "Ich habe bei der Wohnungswirtschaft nachgefragt, wann die andere Seite gemacht wird, das weiß sie nicht", so die Ascherslebenerin.