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Burgschule Burgschule: Aschersleben hat jetzt eine Schülerfirma

Von Marion Pocklitz 30.04.2016, 07:24
Axel Türmer von der Salzlandsparkasse interessiert sich für die Schülerfirma. Dominik, Paul und Nina (v. l.) zeigen die Fahrradwerkstatt.
Axel Türmer von der Salzlandsparkasse interessiert sich für die Schülerfirma. Dominik, Paul und Nina (v. l.) zeigen die Fahrradwerkstatt. Frank Gehrmann

Aschersleben - In der Ascherslebener Burgschule gibt es ab sofort eine Schülerfirma. Unter dem Namen „Castle Bikes“ wird diese Dienstleistungen rund um das Fahrrad anbieten.

Doch in der Sekundarschule werden schon länger Drahtesel gewienert, repariert oder sogar aufmotzt. Genau genommen seit einem Jahr. Damals hatte man nämlich nach einer Idee gesucht, um die im Schulkeller gelagerten alten Fahrräder wieder verkehrstauglich zu machen. 15 Jahre waren diese Drahtesel nicht mehr auf den Straßen unterwegs.

Gefunden hat man dann das schulbezogene Lernprojekt „Camp Move“. Eine Aktion, die Schüler motivieren und sie den Spaß am Lernen entdecken lassen soll - und das auf ganz unterschiedliche Art und Weise. „Wir hatten uns daraufhin um das Camp-Move-Projekt beworben und den Zuschlag auch bekommen“, erinnert sich Schulleiterin Claudia Brandt-Heim. So gab es für diese Aktion eine Zuwendung in Höhe von 5.000 Euro.

Geld für Lagerraum und Werkstatt

Mit diesem Geld wurden im Keller der Schule ein Lagerraum sowie eine Werkstatt eingerichtet. Unterstützung in Sachen Fahrradreparatur und sonstige dazugehörige Technik gab es vom örtlichen Fahrradhändler Ingo Hirschfeld. Noch heute besteht mit dem jungen Mann eine Zusammenarbeit. Damals wurden zunächst 30 Fahrräder auf Vordermann gebracht.

Diese Aktion ist in der Schule so gut angekommen, dass nicht nur die Idee zur Gründung einer Schülerfirma entstand, sondern die Werkstatt wurde seit November vergangenen Jahres wöchentlich geöffnet. Um nun solch eine Schülerfirma gründen zu können, haben sich die zwölf Schüler, die die Firma künftig betreuen, Hilfe beim Land geholt. Dort gibt es das Projekt Gründerkids, das seit 2009 schon die landesweite Gründung von Schülerfirmen sowie Kooperationen mit lokalen Unternehmen unterstützt. Diese Unterstützung gibt es nicht nur vor der Gründung, sondern die Schülerfirma wird auch in der Zukunft in der Planung, Produktion und bei der Planung betrieblicher Strukturen begleitet. Immer in Anlehnung an eine reale Unternehmensform.

Mittlerweile werden von dem Projekt Gründerkids 150 Schülerfirmen in Sachsen-Anhalt in allen Schulformen in diesem Entwicklungsprozess gefördert. Ermöglicht wird das mit Mitteln des Landes und des Europäischen Sozialfonds.

In dieser Woche wurde nun der Kooperationsvertrag für die Schülerfirma mit der Sekundarschule geschlossen. Denn das schul- und wirtschaftspädagogische Projekt muss unter dem rechtlichen Dach der Schule stehen. Trotzdem werden alle Entscheidungen weitestgehend von den Schülern selbst getroffen.

Schüler entwickeln Konzept

„Diesen Vertrag haben wir sehr gern geschlossen. Wir sind sehr stolz darauf, zu zeigen, dass solch ein Projekt auch mit Nachhaltigkeit funktioniert und das Geld gut investiert wurde“, erklärt die Schulleiterin. Die zwölf Schüler legten ihrer Aussage nach ein sehr gutes Konzept vor, das aufzeigt, dass dieses Vorhaben auch noch Jahre funktionieren kann.

Denn neben der Reparatur und dem Verleih von Fahrrädern möchten die Jugendlichen auch Sicherheitstraining an Grundschulen sowie Fahrradtouren für ihre Mitschüler anbieten.

„Tatkräftig unterstützt werden sie dabei von drei Lehrkräften“, erklärt Claudia Brandt-Heim. So haben Annegret Wille, Regina Hänsgen und Kerstin Leicht sich von Anfang an für das Projekt eingesetzt und die Schüler mit Motivation herangeführt und deren Ideen umgesetzt. (mz)