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Babyweizen rund um Schackenthal

Von Elfi Schurtzmann 07.05.2008, 15:54

Schackenthal/MZ. - Vom Feldrand betrachtet, sehen die Maschinen aus wie Spielzeugautos. Doch das täuscht. Es sind Giganten im wahrsten Sinne des Wortes. Zur Fahrzeugflotte gehören unter anderem Schlepper, Radlader, Mähdrescher, Grubber für die Bodenbearbeitung Walzen, Drillmaschinen, Düngerstreuer, Mulchgerät und für die Transporte stehen 3-Achs-Kippanhänger, ein Tankanhänger sowie diverse Hofanhänger bereit und warten auf ihren Einsatz.

Detlef Packeiser, der den landwirtschaftlichen Betrieb gemeinsam mit Matthias Rietsch, Albrecht Knoblauch, Marcus Horsch und Robert Dorsemagen führt, nimmt sich ein wenig Zeit, erklärt und führt durch das Unternehmen. Das Areal in Schackenthal vermittelt dem Besucher keinen so einladenden Eindruck. Das werde sich schon bald ändern, so Packeiser. Die ehemalige Brennerei, die sich mit auf dem Areal befand, wird zu einem Bürogebäude umgebaut, wo sich dann auch die sanitären Anlagen befinden werden. Ein Aufenthaltsraum für die Beschäftigten der Betriebsgemeinschaft sei auch vorgesehen, so Packeiser weiter. Immer wieder klingelt mal das Handy oder ein Mitarbeiter braucht das Okay von Packeiser, der sich davon nicht aus der Ruhe bringen lässt und bereitwillig alle Fragen beantwortet.

Detlef Packeiser ist mit Leib und Seele Landwirt, hat den Beruf von der Pike auf gelernt. Von 1973 bis 1975 lernte der heute 51-Jährige im damaligen Volksgut in Aschersleben, war dann bis 1990 in der LPG "Florian Geyer" beschäftigt. Inzwischen gibt es die Betriebsgemeinschaft schon 18 Jahre, sagt der verheiratete Landwirt, der sich keinen anderen Beruf vorstellen kann.

Auf den Äckern rund um Schackenthal , Giersleben und Klein Schierstedt werden Winterweizen (1 220 Hektar), Winterroggen (100 Hektar), Raps (400 Hektar), Körnererbsen (500 Hektar), Zuckerrüben (200 Hektar), Gewürze (20 Hektar) angebaut. 90 Hektar sind stillgelegt. Man nennt dies auch Dauerbrache. Für die Herstellung von Babynahrung bauen die Landwirte rund 1 500 Tonnen Babyweizen an. In diesem Zusammenhang äußert sich Packeiser lobend über die gute Zusammenarbeit mit der Saale-Mühle und deren Prokuristen Thomas Kockerment in Alsleben. Gute geschäftliche Beziehungen bestehen weiterhin zur Baro Handelsgesellschaft in Ascherleben und deren Leiter Jörn Hundertmark. Nicht unerwähnt lassen will Packeiser die guten Beziehungen zu den Nachbarlandwirten. "Es läuft alles reibungslos und dafür möchte ich mich bedanken", sagt er. Einen herzlichen Dank auch für alle Verpächter der Betriebsgemeinschaft Schackenthal für die jahrelange gute Zusammenarbeit.

In der Betriebsgemeinschaft sind derzeit mit den Gesellschaftern neun Arbeitskräfte im Ackerbau, im Büro, als Aushilfen und als Erntehelfer beschäftigt. Seit 1995 werden die Felder fluglos bewirtschaftet. Das heißt, die Wendebodenbearbeitung gibt es nicht mehr. Die Äcker werden nur noch gegrubbert. Und zwar 20 Zentimeter tief.

Inzwischen scheint wieder die Sonne, die grauen Tage sind hoffentlich vorbei. Für die Landwirte geht es nun wieder raus auf die Felder, die einen sehr gepflegten Eindruck hinterlassen, was ganz besonders auch die Verpächter freuen wird.

Die Arbeit wartet. Detlef Packeiser steigt in seinen Geländewagen und braust davon...