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Aschersleben Aschersleben: Im Stephaneum geschieht Gruseliges

Von Kristina Hammermann 02.04.2014, 18:41
Screenshot aus dem Video der Stephaneer „GruselkABInett“.
Screenshot aus dem Video der Stephaneer „GruselkABInett“.   Lizenz

Aschersleben/MZ - Die Treppe zum Dachboden des Stephaneums knarzt schaurig. Es ist Nacht. Kalte Schauer laufen einem über den Rücken. Ewww! Überall Spinnenweben. Iiiih! Plötzlich taucht ein Gesicht aus dem Dunkeln auf. Puh! Zum Glück nur ein Gemälde. Doch was ist denn da? Eine Taube? Pfui! Die ist ja tot! Wie eklig! Gruselige Dinge geschehen im Schulhaus des Stephaneums...

Dabei ist diese nächtliche Szene, die zum Glück nur aus einem Video stammt, erst der Anfang. Denn am 11. April wird das Stephaneum „von Zombies, Mördern, Hexen und Geistern heimgesucht“, warnt Jessica Knöppler. Dann haben die Zwölftklässler ihren letzten Schultag und planen ein unheimliches Programm im Rahmen ihres Abschlussthemas „GruselkABInett - das Grauen hat (k)ein Ende“. Somit wird zwar der stinknormale Schulalltag für sie zu Ende gehen, aber das Grauen um die noch bevorstehenden Abiturprüfungen geht weiter. „Hm...und mal sehen, was uns danach noch alles erwartet“, führt Jessica mit einem Augenzwinkern fort. Um ihren letzten Schultag und das Motto haben sich die Schüler der zwölften Klassen wirklich viele Gedanken gemacht und so einiges organisiert.

Natürlich gehören zu einem unvergesslichen Abschluss nicht nur die richtigen T-Shirts und die passende Gruseldeko für das einstudierte Programm, sondern auch der Abi-Ball und dessen After-Show-Party.

Um ihren Schulabgang spektakulär werden zu lassen, müssen die Schüler jedoch immer wieder tief ins Portemonnaie greifen. Vor allem, weil „sich die Sponsoren in diesem Jahr leider sehr zurückhalten“, betont Andrea Sonnabend, Lehrerin am Stephaneum und Leiterin des Abi-Komitees.

Da kam den Schülern der Aufruf der Salzlandsparkasse zu einem Wettbewerb mit 1.000 Euro Preisgeld sehr gelegen. Über ein bekanntes soziales Netzwerk forderte die Bank die Abgängerklassen der Schulen im Salzlandkreis auf, in einem selbst gedrehten Video zu zeigen, dass sie die coolsten in der Region wären.

Als die Stephaneer die Wettbewerbsunterlagen von Andrea Sonnabend erhielten, hat vor allem Antonia Litzenberg die Initiative übernommen und ein Team zusammen gestellt.

Schnell haben sich fünf Schüler zusammengefunden, um das Filmkonzept an einem Wochenende zu erstellen. Gemeinsam mit Jessica Knöppler, Luise Vischer, Niklas Bormann und Jannik Balint habe Antonia ihren Gedanken freien Lauf gelassen. „Wir wollten das Video passend zu unserem Gruselmotto gestalten“, erwähnt die 17-Jährige. Deshalb kamen sie auf die Idee, ihren Clip im „Blair Witch Project“ - Stil zu drehen. Allerdings sei das Ganze nicht todernst zu nehmen, schmunzelt Antonia. „Der Film beinhaltet aber auch, was unseren Jahrgang auszeichnet“, fügt sie hinzu. So soll mancher in den vergangenen Jahren verschwunden oder abgestürzt sein und andere durchgedreht, gestrauchelt oder vorausgeeilt.

Im Video sind die fünf als Hauptdarsteller zu sehen, wie sie ihre Freundin Jessica zu einer Mutprobe überreden. So soll diese sich trauen, mit ihnen das Schulgebäude bei Nacht zu erkunden. So langsam, aber sicher verschwindet plötzlich einer nach dem anderen. Doch Jessica darf sich nicht irritieren lassen, denn sie muss noch eine Medaille vom Dachboden des Schulhauses holen. „Dort oben ist es wirklich gruselig“, beteuert Jessica, „die tote Taube, die im Clip zu sehen ist, war echt!“

Trotz aller Gruselmomente hatten die Schüler eine Menge Spaß beim Dreh. Mit ihrem Kurzfilm verfolgen sie zwei Ziele: Zum einen, wollen sie die Entwicklung ihrer Mitschüler darstellen: „Wir haben zum Beispiel richtig gute Musiker in unserem Jahrgang“, sagt Jessica voller Stolz. Zum anderen möchten sie natürlich die 1.000 Euro Prämie kassieren. Auf die Frage, warum für ihren Clip abgestimmt werden soll, antwortet Jessica sehr selbstsicher und von ihrer Arbeit überzeugt: „Wir waren am kreativsten, haben unser Thema umgesetzt und uns mit einer Geschichte von den anderen unterschieden.“ Diese hätten teilweise nur alte Ideen neu aufgewärmt. „Zwar gönnen wir es auch unserer Konkurrenz, aber natürlich würden wir uns sehr über den Gewinn freuen“, lächelt Antonia.

Doch um den Wettbewerb zu gewinnen, reicht den Stephaneern nicht die höchste Anzahl von „Likes“. Denn die Endzahl der Stimmen wird durch die Anzahl der Schüler geteilt. Das heißt: je mehr Schüler, umso mehr Stimmen werden benötigt. Hier können Sie alle Clips sehen und für Ihr Lieblingsvideo abstimmen.