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Berufsnachwuchs Berufsnachwuchs: Vermesser bilden über Bedarf aus

Von Frank Zimnol 02.05.2003, 15:23

Halle/MZ. - Die Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure Sachsen-Anhalts wollen in diesem Jahr dreimal so viele Lehrstellen zum Vermessungstechniker bereit stellen, wie 2002. "Mit den insgesamt 23 neuen Ausbildungsplätzen, die wir naturwissenschaftlich interessierten Schulabgängern anbieten, möchten wir in der gegenwärtig wirtschaftlich schwierigen Phase ein Zeichen setzen", sagte Claudio Ziegler, Vorsitzender des Landesverbandes Sachsen-Anhalt im Bund der Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure (BDVI), der Mitteldeutschen Zeitung.

Das Berufsbild des Vermessungstechnikers habe sich enorm gewandelt. Zwar werde in der Ausbildung auch weiterhin größter Wert darauf gelegt, dass die Ingenieure in spe sozusagen von der Pike auf alles erlernten, doch prägten zunehmend High-Tech-Ausrüstungen, die zum Beispiel satellitengestützte Daten auswerten, die Abläufe. Sven Festerling, einer der Azubis, die sich bereits im dritten und letzten Lehrjahr befinden, ist von den Vorzügen der eingeschlagenen Fachrichtung überzeugt: "Wer gern mit Computern arbeitet, sich für Technik interessiert und einen abwechslungsreichen Job haben möchte, der ist in diesem Metier genau richtig", sagte der 23-Jährige.

Man habe mit dieser Ausbildung gute Karten, beispielsweise im Gebäude-Service, bei Eneregieversorgern oder auch im Mobilfunksektor Jobs im Datenmanagement zu bekommen. "Alles, was den Aufbau von Informationssystemen betrifft, kann man mit dieser Ausbildung abdecken", verwies Festerling auf Perspektiven in anderen Branchen.

Angesichts der flauen Baukonjunktur, die auch bei den 60 im Landesverband organisierten Vermessungsbüros Spuren hinterlassen hat, eine weitsichtige Betrachtungsweise. Das Auftragsvolumen der letzten Jahre sei in den Büros um 20 bis 30 Prozent geschrumpft, sagte Ziegler, der gemeinsam mit einem Partner ein Unternehmen in Wittenberg führt. Von daher seien die Vermessungsbüros gezwungen gewesen, die Zahl der Beschäftigten auf insgesamt nur noch rund 400 zu halbieren. "Wir bekommen zu spüren, dass die finanziellen Mittel der Öffentlichen Hand begrenzt sind und die Investitionsprogramme spärlicher werden", beklagte Ziegler.