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Umweltvergehen Eisleben Umweltvergehen Eisleben: Sind 1 000 Liter Altöl im Klärwerk gelandet?

Von Hans-Joachim Paduch 08.10.2002, 16:07

Eisleben/MZ. - Droht dem Süßen See eine Ölpest oder wird die Gefahr durch die Kläranlage des Abwasserzweckverbandes (AZV) Einzugsgebiet Eisleben gebannt? Diese Frage konnte gestern Nachmittag noch niemand beantworten, als festgestellt werden musste, dass auf dem Betriebsgelände des in Insolvenz befindlichen Bauunternehmens Ast möglicherweise mehr als 1 000 Liter Altöl aus einem Tankbehälter über das Betriebsgelände in die Kanalisation geflossen sind. Festgestellt hatte den Schaden gestern Morgen ein Mitarbeiter der Firma Hoch-, Straßen- und Tiefbau, der den Hahn zugedreht und seinen Chef informiert hatte. Geschäftsführer Manfred Widder ist deshalb von Merseburg nach Eisleben gefahren, um sich selbst ein Bild zu machen. "Ich habe dann sofort die Polizei alarmiert", teilte er mit. Hintergrund: Sein Unternehmen war bis vor drei Monaten in einem der Gebäude eingemietet, und er hatte mit dem Insolvenzverwalter vereinbart, auf dem Gelände aufzuräumen. Seine Leute hätten regelmäßig nach dem Rechten gesehen, so Widder.

Für die 14 Mitglieder der Eisleber Feuerwehr, die mit vier Fahrzeugen angerückt war, blieb nur übrig, den Schaden möglichst zu minimieren, und die noch auf der Straße befindlichen Ölpfützen mit Bindemittel zu neutralisieren. "Vermutlich sind zwischen 1 000 und 1 200 Liter Öl ausgeflossen", sagte Wehrleiter Wolfgang Hochmuth. Es sei allerdings erstaunlich, dass noch niemand deswegen Alarm geschlagen habe. Er könne sich nicht vorstellen, dass diese Menge nicht bemerkt worden sei, meinte er.

Die Eisleber Kripo geht von einer vorsätzlichen Tat aus, hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet und die Ermittlungen aufgenommen.