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Gemeinderat Groß Naundorf Gemeinderat Groß Naundorf: Kein Zaun um den Sportplatz

Von Frank Grommisch 22.05.2002, 15:45

Groß Naundorf/MZ. - Nicht zum ersten Mal wurde dieses Thema behandelt. Im April waren dem Gemeinderat 170 Unterschriften gegen das Vorhaben übergeben worden (die MZ berichtete). Wiederholt wurde die Forderung ausgesprochen, diese Problematik erneut zu behandeln. Neben Mitgliedern des Heimatvereins bekundete auch Bürgermeister Reinhard Pfeil, für die Einzäunung zu sein. Sie würde die Arbeit des Heimatvereins vereinfachen. Vor allem, so war herauszuhören, geht es um das alljährliche Heimatfest. Das Areal, auf dem dann die Schausteller stehen, wäre gesichert, denn einen Wachschutz wie in größeren Orten könne sich Groß Naundorf nun mal nicht leisten. Jetzt wäre die Chance, Geld dafür zur Verfügung zu haben. Das werde wohl so schnell nicht wieder möglich sein. Doch diese Argumente forderten auch Widerspruch heraus. Sie sei gegen den Zaunbau, bekundete Evelyn Lehmann. Für sie stehen Aufwand und Nutzen in keinem vertretbaren Verhältnis. In der Hauptsache drehe es sich doch um drei Tage im Jahr und dafür 17 100 Euro auszugeben, stößt bei ihr auf Widerstand. Der Platz müsste gesichert werden, sagte Dietrich Heidemann. Das Heimatfest, so argumentierte er, sei schließlich das größte Fest in der Gemeinde. Gegen eine massive Einzäunung äußerte sich Hartmut Will. Poller sollten enger gesetzt werden, um ein Befahren der Fläche mit Kraftfahrzeugen zu verhindern, außerdem müssten Verbotsschilder postiert werden. Hartmut Will brachte schließlich einen Antrag ein. Die Gemeinde sollte sich einen Bauzaun anschaffen, der zu solchen Anlässen aufgestellt werden könne. "Ich glaube, da ist jedem geholfen." Das sei billiger als "so ein massives Ding".

Der erneut vorliegende Beschlussentwurf, einen Zaun zu bauen, fand keine Mehrheit. Reinhard Pfeil zählte drei Stimmen dafür, drei dagegen und zwei Enthaltungen. Etwas später, als die Zuhörer bereits gegangen waren, fiel Evelyn Lehmann ein Widerspruch auf ("Das haut nicht hin."). Acht Stimmen wurden gezählt, aber neun Abgeordnete saßen am Tisch in der Gaststätte in Kolonie. Ein nochmaliges Nachfragen ergab dann, dass vier Abgeordnete gegen den Zaunbau sind. Über den von Hartmut Will eingebrachten Antrag zum Anschaffen eines Bauzauns soll kurzfristig beraten werden, wenn Informationen über die möglichen Kosten eingeholt sind. Aus dem kurz darauf zu beratenden Nachtragshaushaltsplan wurde das Vorhaben Zaunbau bereits herausgestrichen. Elli Hauf, Kämmerin in der Trägergemeinde Annaburg, nannte den Abgeordneten die nun gültigen Zahlen. Sie fanden Akzeptanz.

In der vorangegangenen Bürgerfragestunde hatten sich Jugendliche gegen öffentliche Beschuldigungen wegen Raserei, illegalem Befahren des Sportplatzes und Zerstörungen im Dorf gewandt. Sie argumentierten mit Namen und Autokennzeichen und wiesen die Vorkommnisse Auswärtigen zu. Er habe diese Reihen an Vorwürfen noch gar nicht gehört, so Bürgermeister Reinahrd Pfeil darauf. Ihm sei lediglich zu Ohren gekommen, dass am Tage die Musik zu laut sei.

Der von den jungen Leuten im Rat vorgebrachte Vorschlag, in dem Jugendklub, in dem Renovierungsarbeiten laufen, während des Heimatfestes einen Tag der offenen Tür zu veranstalten, wurde im Gemeinderat begrüßt.