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Volleyball Volleyball: Ein falsch ausgefüllter Zettel wirbelt Team durcheinander

Von HEINZ KÜRSTEN UND THOMAS TOMINSKI 09.11.2009, 18:56

WITTENBERG/MZ. - REGIONALLIGA

MTV-Coach Ulf Jonas wusste nach der 1:3-Heimniederlage (25:20, 20:25, 19:25, 25:27) gegen den TKC Wriezen nicht so richtig, wo er mit seiner Analyse anfangen sollte. Das Team habe es aufgrund schwankender Leistungen immer wieder geschafft, einen schon geschlagenen Gegner aufzubauen. Hätte er Schulnoten verteilen müssen, wäre von "gut" bis "ungenügend" alles dabei gewesen. "Unsere Fehlerquote war zu hoch, um den Bock umstoßen zu können. Wriezen musste nur abwarten."

Im ersten Durchgang erlebten die etwa 100 Zuschauer in der Stadthalle einen MTV, der gewillt war, den nächsten Zweier einzufahren. Mario Mollenhauer und Sebastian Kluge leisteten sich in der Annahme keinen Aussetzer, als Mittelangreifer liefen Peter Hoffmann und Tobias Seiffert zu Höchstform auf. Über die Stationen 8:5, 11:7 und 18:11 strebten die Wittenberger der 1:0-Führung entgegen, laut Jonas war zu diesem Zeitpunkt von Problemen noch nichts zu sehen. "Es war durchaus genügend Steigerungs-Potenzial vorhanden."

Nach dem Wechsel sahen die Fans eine völlig andere MTV-Mannschaft. Gute und schlechte Aktionen gaben sich abwechselnd die Klinke in die Hand, bei spektakulären Aktionen fehlte das nötige Quäntchen Glück, einfache Angriffsschläge landeten im Aus (5:9, 7:12, 13:19). Angefeuert von den Zuschauern, kämpfte sich die Jonas-Truppe nochmal aus diesem Tief heraus (19:21), doch in der Endphase zog wieder der Schlendrian ein. Der Übungsleiter bemerkte, dass der MTV zumindest kurzzeitig am Satzgewinn geschnuppert habe. Den Verlust des nächsten Durchgangs nahm der 41-Jährige voll auf seine Kappe. Beim Ausfüllen des Aufstellungsbogens sein ihm ein Fehler unterlaufen, auf dem Parkett ging es anschließend ziemlich durcheinander. Die Mannschaft habe zwar versucht, das Beste aus dem angerichteten Tohuwabohu zu machen (8:8, 12:14), aber ein paar leichte Annahmefehler brachten seine Truppe aus dem Konzept.

In der Pause schworen sich die Wittenberger, den vierten Satz nicht sang- und klanglos abzuschenken. Wriezen wurde jetzt deutlicher gefordert, der Kampfgeist lebte neu auf (7:5, 12:15, 18:20). In der Endphase boten beide Teams den Besuchern einen richtigen Sonntagskrimi. Beim Stand von 24:23 besaßen die Gastgeber sogar die große Chance, den Tie-Break zu erreichen, doch der Sprungaufschlag von Sebastian Eisemann landete im Netz. Das Team aus Brandenburg nutzte diesen psychischen Vorteil und band nach insgesamt 93 Spielminuten den Sack endgültig zu.

Am Sonnabend um 19 Uhr stehen die Wittenberger in der Landeshauptstadt Brandenburgs Aufstiegsfavoriten USV Potsdam gegenüber. Gegen die Truppe um Olympia-Teilnehmer Andreas Scheuerpflug ist das MTV-Sextett nur Außenseiter.

NACHWUCHS

Am dritten Spieltag der laufenden U 18-Saison unterlagen die Volleyballer des MTV beim Turnier in Gardelegen Gastgeber SSV 80 (12:25, 13:25), dem VC Bitterfeld / Wolfen (12:25, 22:25) sowie dem Genthiner VV (23:25, 10:25) jeweils 0:2 und stiegen gleichzeitig von der Leistungsklasse eins in die Kategorie zwei ab. In allen drei Begegnungen zeigte das Team aus der Lutherstadt zwar solide Ansätze, doch allen eingesetzten Akteuren fehlte es ein bisschen an Motivation, um in der höheren Leistungsklasse bestehen zu können. In Zukunft ist es erforderlich, dass die Mannschaft das vorhandene Potenzial gezielt abruft, damit hoffnungsvoll stimmende Leistungen wie am zweiten Spieltag nicht zur Eintagsfliege avancieren.

MTV Wittenberg: Benny Ussat, Kevin Mollenhauer, Eberhard Winter, Paul Zimmermann, Nico Richter, Fabian Göricke, Florian Wegert