Turn-WM: Turn-WM: Bester Vierkampf von Daria Bijak

Melbourne/dpa. - Im Finale am Freitag wird nun ein Zweikampf der überragendenAmerikanerinnen Anastasia Liukin (37,424) und Chellsie Memmel(37,412) um die Vierkampf-Krone erwartet. Beide bestimmten in derQualifikation klar das Niveau. Für Szenen-Applaus unter den reichlich5000 Zuschauern in der Rod Laver Arena sorgte die einheimischeMonette Russo, die mit 37,262 Zählern auf Platz drei kam und zudemdie Gerätefinals am Balken und Barren erreichte.

«Ich habe mir keine Punkte-Vorgabe gemacht. Ich wollte nurdurchturnen: Jetzt bin ich glücklich, dass es mir so gut gelungenist», meinte die in Polen geborene Daria Bijak strahlend. Ein Wacklerbeim Aufgang am Schwebebalken (8,825) kostete sie zwar etwa dreiZehntelpunkte, dafür turnte die 20-jährige Mathematik-Studentin amSprung (9,162) und am Stufenbarren (8,925) nahezu optimal. «Ich hoffenun, dass sie im Finale noch einmal so gut durchkommt», sagteCheftrainerin Ulla Koch.

«Unsere beiden Turnerinnen haben ihre WM-Nominierung vollgerechtfertigt. Die harten Nominierungs-Kriterien haben siegezwungen, ihre Übungen weiter aufzustocken. Das hat sie beide vorangebracht», fügte die «Chefin» hinzu. «Wir wollten hier keineUrlaubsreise veranstalten: Sie haben gezeigt, was sie können.»

Ulla Koch erhofft sich vom ermutigenden WM-Auftritt des Duos nunweiteren Auftrieb für die schwierige Olympia-Qualifikation, die diedeutsche Frauen-Riege in den zurückliegenden Jahren drei Malhintereinander verpasst hatte. Im kommenden Jahr steht auch auf dieRückkehr der erfahrenen Lisa Brüggemann (Köln) und Katja Abel(Berlin) in die Auswahl an. «Sie sollten gemeinsam mit Daria dieJüngeren mitziehen», sagt Ulla Koch. Zudem besteht im DTB weiter dieHoffnung auf Einbürgerung von Olympiasiegerin Oksana Tschusowitina.Die 30-jährige Usbekin zog mit dem drittbesten Wert ins Sprung-Finaleein und hat gute Chancen, ihren WM-Titel von Anaheim 2003 zuverteidigen.

Kim Bui turnte bei ihrem WM-Debüt am «Zitterbalken» eine zuunsaubere Übung (7,662), sonst wäre auch für sie die Final-Teilnahmemöglich gewesen. «Ich wollte 34 Punkte, das ist mir wegen derschwachen Balken-Übung nicht gelungen. Da habe ich Angst bekommen,ich war einfach zu nervös», gestand die Tübingerin.