1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Auf Dem Weg In Die SelbststäNdigkeit : Welches sind die größten Fehler?

Auf dem Weg in die Selbstständigkeit  Welches sind die größten Fehler?

Nie wieder einen Vorgesetzten haben, Arbeitszeiten frei bestimmen, seine eigenen Ideen verwirklichen – das und noch einiges mehr sind typische Gründe, warum Menschen sich dazu entschließen, ihr eigener Chef zu werden. Allerdings zeigen belastbare Zahlen auch, dass mehr als acht von zehn neu gegründeten Unternehmen in Deutschland bereits drei Jahre nach ihrer Eröffnung nicht mehr existieren. Die Gründe dafür sind sehr vielfältig. Wir beleuchten die zehn größten Fehler, die angehende Selbstständige begehen können.

19.04.2024, 10:46
Gründer können bereits auf dem Weg in die Selbstständigkeit Fehler machen, die sich jedoch durch Hintergrundwissen vermeiden lassen.
Gründer können bereits auf dem Weg in die Selbstständigkeit Fehler machen, die sich jedoch durch Hintergrundwissen vermeiden lassen. Foto: Jadon Bester/peopleimages.com (#521328691) /Adobe Stock

1.: Die Bürokratie wird unterschätzt

Ein erster Fehler, den viele Selbstständige machen, ist das Unterschätzen der Bürokratie. Das kann zur Folge haben, dass später nachjustiert werden muss, wodurch hohe Kosten entstehen würden. Im schlimmsten Fall drohen sogar Strafen.

Die Problematik

Die Problematik liegt in diesem Zusammenhang allen voran darin, dass die bürokratischen Notwendigkeiten in den verschiedensten Branchen äußerst umfangreich sind. Kaum ein Sektor kommt ohne detaillierte Auflagen aus, die minutiös befolgt werden müssen, um spätere Probleme zu vermeiden. Nicht umsonst gibt es immer wieder Meldungen dazu, dass sich Unternehmen einen Abbau der Bürokratie in Deutschland wünschen.

Zur Basis in diesem Bereich gehören Faktoren wie die Anmeldung des Betriebes und die Steuern. Bereits bei einem Blick auf die Rechtsformen gibt es unterschiedliche Vorgaben, die strikt einzuhalten sind.

Darüber hinaus wird oftmals eine Reihe von Genehmigungen benötigt, um den Betrieb zu starten. Hinzu kommen internationale Vorgaben, allen voran aus der EU, aber auch aus anderen Staaten, sofern das Unternehmen seine Produkte in Länder außerhalb Europas exportiert.

Zudem muss der Gründer immer wieder auf bürokratische Neuerungen reagieren und seine Konzepte, die Zulieferung sowie die Produkte anpassen. Um all diese Vorgaben einzuhalten, ist ein umfangreiches Wissen notwendig.

Darüber hinaus entstehen hohe Kosten für die entsprechende Sicherstellung. Diese Ausgaben steigen für Unternehmen jährlich an. Wird das zu Beginn nicht richtig angegangen, entstehen auf unterschiedlichen Ebenen unerwartete zusätzliche Kosten, die das Budget belasten und die Umsätze schmälern.

Mögliche Lösungen

Allerdings gibt es einige Lösungsmöglichkeiten für diese Problematik. Mit etwas Glück ist der Selbstständige bereits in der Branche vernetzt und hat Kontakte, die ihm einen Überblick über die wichtigsten bürokratischen Basics geben.

Der sicherste Weg ist allerdings eine professionelle Unterstützung. Hierfür eignen sich Unternehmensberatungen. Im besten Fall kennt der Consultant sich bereits mit solchen oder ähnlichen Projekten sowie den nötigen Anforderungen aus.

Nicht minder wichtig ist das Abstellen von Kapazitäten für diesen Bereich. Das gilt sowohl hinsichtlich der Finanzen als auch bezüglich des Personals. Wird dies von Beginn an bedacht, senkt der Selbstständige die Gefahr, später in eine Bedrängnis zu kommen.

2.: Unterschätzung der persönlichen Verantwortung – Für alles

Auf Platz 2 der größten Fehler, die Selbstständige zum Start machen können, steht das Unterschätzen der persönlichen Verantwortung. Nicht selten hat dieser Aspekt eine Bedeutung, wenn der Gründer aus einem festen Angestelltenverhältnis kommt und sich noch nicht damit beschäftigt hat, was eine entsprechende radikale Veränderung in der Realität bedeutet.

Was kann unterschätzt werden?

Denn: In der Selbstständigkeit fehlt der Rahmen bzw. die Struktur vollständig. Der Gründer muss sich um verschiedene Punkte auf einmal selbst kümmern. Hierzu gehören:

  • die Planung seiner Aufgaben,
  • sein Gehalt,
  • die Festlegung seiner Arbeitszeiten
  • sowie Details zu bestimmten Versicherungen und der Altersvorsorge.

Hinzu kommt eine umfassende Verantwortung für die Mitarbeiter. Daraus resultiert, dass der Gründer ständig Entscheidungen treffen muss, die ihm vorher abgenommen wurden. Nicht jeder Mensch ist für diese Art der Belastung gemacht. Das gilt vor allem vor dem Hintergrund, dass Fehler umfangreiche Konsequenzen und Probleme nach sich ziehen können, woraus wiederum ein gewisser Druck entsteht.

So mancher Gründer unterschätzt die Verantwortung, die auf Selbstständigen lastet.
So mancher Gründer unterschätzt die Verantwortung, die auf Selbstständigen lastet.
Foto: Liubomir (#614258208) /Adobe Stock

Mögliche Lösungsansätze

Die Lösungsansätze in diesem Bereich sind vielseitig. Zunächst kann der angehende Gründer sich bewusst machen, welcher Druck mit dem Start einhergeht. In diesem Zuge überprüft er, ob der die nötigen Skills wie eine schnelle Auffassungsgabe und Entscheidungsfähigkeit mitbringt.

Darüber hinaus ist es hilfreich, sich bereits vor Beginn der Selbstständigkeit mit einigen der zentralsten Fragestellungen auseinanderzusetzen, um eine solide Basis zu schaffen. Neben der Altersvorsorge sind in diesem Zusammenhang die Versicherungen relevant.

Der angehende Gründer sollte sich informieren, welche Versicherungen für sein Unternehmen geeignet und notwendig sind. Hierzu zählen oftmals:

  • die Betriebshaftpflicht,
  • die Sach- und Inhaltsversicherung,
  • die betriebliche Rechtsschutzversicherung
  • sowie die Cyber-Versicherung.

Ähnliches gilt für die privaten Versicherungen. Angestellte sind oftmals gesetzlich versichert, sofern sie eine bestimmte Gehaltsgrenze nicht überschreiben. In der Selbstständigkeit gibt es die Auswahl zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung.

Vor der Entscheidung für einen Wechsel in die PKV sollte sich der Gründer mit allen nötigen Hintergründen und Informationen zur privaten Krankenversicherung im Zusammenhang mit einer Selbstständigkeit auseinandersetzen. Dazu gehören die Zugangsvoraussetzungen sowie die Vorteile gegenüber dem gesetzlichen Modell.

Letztere bestehen gerade für jüngere Selbstständige in vergleichsweise geringen Beiträgen bei umfangreichen Leistungen. Hinzu kommen wie freie Arzt- und Krankenauswahl sowie die volle Kostenübernahme für alle zugelassenen und verschriebenen Medikamente.

3.: Ignorieren der vielfältigen, täglich zu bearbeitenden Schwerpunkte

Auf Platz drei des Rankings steht ein Ignorieren der Vielfältigkeit der Aufgaben, die eine Selbstständigkeit mitbringt. Dieser Umstand kann sich auf verschiedene Arten negativ auswirken.

Die Problematik

Viele Selbstständige üben ihre Tätigkeit unter anderem deshalb aus, weil sie Spaß und eine Begeisterung für das entsprechende Themenfeld empfinden. Daher möchten sie sich natürlich im Rahmen ihres Berufs weiter mit den fachlichen Fragen beschäftigen.

Allerdings kann es sein, dass der eigentliche Kern des Themenfeldes nur noch einen kleinen Teil der Arbeit ausmacht. Das liegt daran, dass viele weitere Aufgaben hinzukommen – sei es in der Organisation, der Führung der Mitarbeiter oder der Akquise und Bearbeitung von Kundenanliegen.

Die Konsequenzen dieser Umstände können unterschiedlich sein. Entweder der Gründer ignoriert den Umstand, dass er sich auch um andere Aufgabenfelder kümmern muss. In diesem Fall hat das zur Folge, dass das Geschäft leidet und mittel- bis langfristig sogar das Risiko einer Pleite besteht.

Alternativ beschäftigt sich der Unternehmer intensiv mit den anderen Themenbereichen und hat weniger Zeit für die fachlichen Fragen des Kernfeldes. In diesem Fall wiederum kommt der Spaß an der eigentlichen Haupttätigkeit zu kurz, was wiederum für ein erfülltes Berufsleben Nachteile hat.

Mögliche Lösungen für die Problematik

Für die Problematik gibt es verschiedene Lösungsansätze. Zum einen können die Aufgaben abseits des Kernbereiches delegiert werden, indem der Selbstständige kompetente Mitarbeiter einstellt. Allerdings wird dafür ein gewisses Budget benötigt, was dann an anderer Stelle fehlt.

Alternativ kann sich der angehende Gründer von Beginn an bewusst machen, dass er sich nicht ausschließlich mit seinen Lieblingsthemen beschäftigen können wird. Vor diesem Hintergrund kann die Entscheidung für die Selbstständigkeit noch einmal überdacht werden.

Zudem gibt es viele Neugründungen, an denen mehrere Partner beteiligt sind. Mit etwas Glück empfindet eine dieser Personen eine besondere Freude für die organisatorischen Aufgaben rund um den Kernbereich. Eine entsprechende Arbeitsteilung kann dann allen Partnern eine langfristige Erfüllung im Beruf ermöglichen.

4.: Das Produkt passt nicht – aus verschiedenen Gründen

Probleme mit dem Produkt können aus verschiedenen Gründen entstehen.
Probleme mit dem Produkt können aus verschiedenen Gründen entstehen.
Foto:ChayTee (#446966370) /Adobe Stock

Einen zentralen Teil des Erfolgspotenzials eines Unternehmens machen seine Produkte aus. Daher müssen diese bestmöglich beschaffen sein und verschiedene Kriterien erfüllen. Wenn gewisse Aspekte hinsichtlich der Artikel nicht passen, kann dies ebenfalls zu großen Problemen führen.

Die Problematik

Die Gründe für solche Umstände können unterschiedlich sein. Zu den zentralen Faktoren zählen dabei unter anderem:

  • ein fehlender oder zu geringer Mehrwert des Produktes,
  • eine zu kleine Zielgruppe,
  • sowie Mängel am Produkt.

Gerade bei neuen Produkten ist es wichtig, dass sie für Kunden einen Mehrwert haben, also etwas mitbringen, dass ähnliche Artikel nicht leisten können. Fehlt diese Eigenschaft, fehlen gleichzeitig zumindest bis zu einem gewissen Grad die Kaufargumente.

Gleichermaßen relevant ist die Zielgruppe, da sie im Endeffekt die Käuferschicht darstellt und damit die Höhe der Umsätze maßgeblich beeinflusst. In der Konsequenz entstehen große Probleme, wenn diese Käuferschicht zu klein ist oder schlicht fehlt.

Oftmals ist ein solcher Umstand vor allem bei Artikeln zu beobachten, die eine Nische oder ein Spezialgebiet bedienen sollen. Des Weiteren kann dieser Effekt eintreten, wenn der Markt bereits gesättigt ist, es also viele Unternehmen gibt, die derartige Waren herstellen und miteinander konkurrieren.

Eine weitere Problematik können Mängel am jeweiligen Produkt sein. Womöglich erweisen sich einige der Funktionen als nicht alltagstauglich, zusätzlich können durch bestimmte Fehler bei der Planung oder der Produktion nach einer Zeit Schäden auftreten. Für ein positives Feedback der Verbraucher und eine nachhaltige Kundenbindung sind solche Umstände alles andere als förderlich.

Welche Lösungen gibt es?

Um solche Probleme und Fehler zu vermeiden, kann der Selbstständige bereits vor der Gründung auf einige effektive Maßnahmen zurückgreifen. Dazu gehört zunächst ein Blick auf den Markt.

Zum einen kann hierbei erforscht werden, inwieweit es in der Sparte bereits gleichartige oder ähnliche Waren gibt – und wo der Mehrwert des eigenen Produktes liegen könnte. Zum anderen kann der Gründer mit Analysen und Umfragen herausfinden, wie umfangreich seine Abnehmerschaft ist und ob ein Interesse an dem Artikel besteht.

Hinsichtlich der Qualität und einer geringen Fehleranfälligkeit lohnt es sich, bei der Entwicklung des Artikels nicht zu sparen. Gleichzeitig ist die Einführung von Maßnahmen zur Qualitätssicherung in vielen Fällen äußerst sinnvoll.

Mithilfe dieser Strategien können die Produkte regelmäßig überprüft und die Hochwertigkeit sichergestellt werden. Natürlich entstehen für all diese Maßnahmen Kosten – diese sollte der Gründer daher von Beginn in sein Budget einkalkulieren.

5.: Mangelhafte Fähigkeiten in Sachen Planung, Kalkulation, Controlling und Führung

Fehler Nummer 5: Wer gründen möchte, muss sich wie bereits angeklungen darauf einstellen, einige Fähigkeiten abseits des eigentlichen Fachgebietes zu benötigen. Fehlen diese Skills, kann dies schnell zu Problemen und neuen Herausforderungen führen.

Die Problematik

Zu den zentralen Skills, die jeder Gründer benötigt, gehören Wissen und Anwendungskompetenzen bezüglich der Planung, der Kalkulation, des Controllings und der Führung. Fehler bei den entsprechenden Aufgaben können unterschiedliche Konsequenzen haben.

Eine mangelnde Planung verursacht Stress, zudem kann in der Öffentlichkeit durch die daraus resultierenden Fehler ein schlechtes Image entstehen. Fehlendes Wissen in den zur Kalkulation und dem Controlling wiederum sind eine große Gefahr für die Wirtschaftlichkeit des Betriebes.

Sofern der Gründer keine Führungs-Skills mitbringt, wird es ihm äußerst schwerfallen, ein geordnetes, zielführendes Arbeiten zu ermöglichen und bei den Angestellten eine gewisse Zufriedenheit zu erzeugen. Letzteres hat negative Auswirkungen auf die Mitarbeiterbindung, die in der heutigen Zeit aufgrund des massiven Fachkräftemangels, zum Beispiel im Bereich IT, eine herausgehobene Bedeutung hat.

Bildung des Gründers als zentrale Lösung

Fehlende Fähigkeiten können in Weiterbildungen erworben werden.
Fehlende Fähigkeiten können in Weiterbildungen erworben werden.
Foto: Robert Kneschke (#169701748) /Adobe Stock

Um solche Probleme zu vermeiden, sollte sich der Gründer vor dem Start fragen, ob er diese und ähnliche Fähigkeiten besitzt, die zum erfolgreichen Führen eines Unternehmens notwendig sind.

Die Skills können während einer Ausbildung, eines Studiums oder im Laufe des Berufslebens erworben worden sein. Fehlt ein solches Wissen, kann die Lücke in vielen Fällen durch die Teilnahme an Weiterbildungen geschlossen werden. Alternativ bietet sich ein erneutes Studium in einem für die Kompetenzen relevanten Fach an.

6.: Der Gründer kann oder will nicht delegieren

Ebenfalls problematisch für ein Unternehmen sind ein fehlender Wille oder eine fehlende Fähigkeit zum Delegieren von Aufgaben. Solche Umstände können verschiedene Gründe sowie eine Reihe von Konsequenzen für den Betriebsalltag haben.

Die Problematik

Womöglich will der Gründer die volle Kontrolle über alle Teilgebiete im Unternehmen behalten. Vor diesem Hintergrund versucht er, möglichst viele Aufgaben selbst zu erledigen und in der Hand zu haben.

Zudem kann das Delegieren an fehlenden Mitarbeitern in bestimmten Abteilungen oder einer missglückten Aufgabenzuteilung scheitern. Letzteres ist vor allem dann gegeben, wenn der Selbstständige sich zu wenig mit den Kernkompetenzen seines Teams beschäftigt.

In der Konsequenz entsteht für den Gründer eine massive Belastung, der er auf Dauer in den allermeisten Fällen nicht standhalten kann. Gleichzeitig werden die Aufgaben nicht optimal ausgeführt, da es für eine einzige Person nahezu unmöglich ist, Fachwissen auf einem Expertenlevel zu den verschiedensten Themen zu haben. In der Folge bleiben Umsätze aus, die mit einer anderen Strategie in die Kasse gekommen wären.

Lösungen: Bewusstsein für die Bedeutung des Delegierens und ein Team aus Experten

Um solche Umstände zu vermeiden, sollte sich der Gründer vor dem Start bewusst machen, dass es wichtig ist, Aufgaben zu abzugeben. Dabei kann er vor allem auf die Bereiche setzen, in denen er kein Expertenwissen besitzt.

Auf dieser Basis kann er eine Liste mit den Positionen erstellen, die er benötigt, um die Aufgaben delegieren zu können. Wichtig ist dabei vor allem Vertrauen. Daher kann es empfehlenswert sein, für zentrale Tätigkeiten und Führungspositionen Personen einzustellen, die der Gründer bereits auf seinem bisherigen Berufsleben (oder Privatleben) kennt und von dessen Kompetenzen er vollumfänglich überzeugt ist.

7.: Die langfristige Liquidität ist nicht sichergestellt

Ein weiterer Faktor, der sich negativ auswirken kann, ist die fehlende langfristige Sicherstellung der Liquidität des Betriebes.

Das Problem

Wichtig für den Betriebsbeginn ist zunächst ein Startkapital. Hier sind Posten wie die Produktentwicklung, die Mitarbeiter in der ersten Zeit sowie die Mieten für die Geschäftsräume enthalten. Das Marketing wird von vielen Gründern ebenfalls berücksichtigt.

Allerdings besteht die Frage, wie lange das Unternehmen mit den entsprechenden Mitteln aufrechterhalten werden kann. Dabei müssten eigentlich Aspekte wie eine langsame Startphase oder vorübergehende Umsatzeinbrüche aufgrund von äußeren Umständen berücksichtigt werden.

Gleiches gilt für die Möglichkeit, dass die Produkte hinsichtlich bestimmter Funktionen und Kriterien nach dem Start weiterentwickelt werden müssen. Nur so kann eine langfristige Relevanz des Betriebs sichergestellt werden.

Wenn diese Faktoren nicht von Anfang an in der Kalkulation bedacht werden, kann eine gute und eigentlich markttaugliche Idee nach einer gewissen Zeit scheitern. Die getätigten Investitionen wären in diesem Fall vollständig verloren.

Lösungsansätze

Die Liquidität des Betriebes sollte von Beginn an langfristig gedacht werden.
Die Liquidität des Betriebes sollte von Beginn an langfristig gedacht werden.
Foto: makibestphoto (#523962182) /Adobe Stock

Um solche Probleme zu vermeiden, muss der Gründer das Projekt hinsichtlich der Finanzen von Anfang an langfristig denken. Dazu gehören Fragen wie:

  • Wie soll das Produkt in mehreren Jahren aussehen?
  • Welche Herausforderungen können auf den Betrieb zukommen?
  • Welche finanziellen Mittel sind nötig, um vor diesem Hintergrund über einen Zeitraum von fünf, zehn oder mehr Jahren zu bestehen?

Auf dieser Basis kann eine langfristige Kalkulation erstellt werden, in der sowohl die bereits bestehenden finanziellen Mittel als auch die geschätzten Einkünfte eine Rolle spielen. Letztere sollten allerdings unter Vorbehalt einbezogen werden

Wird dies missachtet, entstehen Probleme, wenn das Unternehmen seine Ziele nicht stetig erreicht. Dementsprechend ist es sinnvoll, bereits im Startbudget einen gewissen Puffer sowie Geld für die mittelfristige Zukunft einzuplanen. Fehlen Mittel, sollte der Gründer von Anfang alles daransetzen, diese Gelder zu akquirieren, zum Beispiel durch das Hinzuziehen von Partnern.

8.: Die Marketing-Maßnahmen sind unzureichend oder nicht zielführend

Der achte und letzte Fehler in unserer Liste bezieht sich auf das Marketing. Fehlen entsprechend Maßnahmen oder sind sie nicht zielführend, wird es deutlich schwerer oder sogar unmöglich, begeisterte Käufer zu finden.

Die Problematik

Oftmals wird das Marketing gerade zu Beginn unterschätzt, sei es hinsichtlich des notwendigen Umfangs oder mit einem Blick auf die benötigten Mittel. Besonders in der Startphase müssen Unternehmen in diesem Feld jedoch wirklich alles geben, um eine gewisse Bekanntheit zu erzeugen.

Des Weiteren muss das Marketing optimal auf die Zielgruppe zugeschnitten sein. Dabei kommt es auf die Inhalte an, zusätzlich ist es wichtig, die entsprechenden Aktivitäten dort zu platzieren, wo sie die potenzielle Käuferschicht erreichen.

Werden hierbei Fehler gemacht, gehen wichtige Umsätze verloren. Das gilt in besonderem Maße, wenn durch eine polarisierende und problematische Kampagne ein Shitstorm entsteht.

Letzterer kann zudem durch falsche Versprechungen ausgelöst werden, zum Beispiel in Form des Greenwashings. Dabei handelt es sich um falsche oder trügerische Vorgaben hinsichtlich der Nachhaltigkeit.

Lösungsansätze: Von umfassenden Maßnahmen bis zur Einbeziehung von Profis

Um das Marketing von Beginn an bestmöglich zu gestalten, sollten spannende Kampagnen sowie verschiedene kreative Maßnahmen abseits der eigentlichen Werbung angedacht werden. Letzteres ist durch Aktionen für die Verbraucher oder ein soziales Engagement der Firma möglich.

Gleichzeitig können aktuelle Themen, die die Menschen bewegen, mit einbezogen werden. Bedacht werden sollte allerdings immer, ob das Video oder der Text Menschen verletzen oder unehrlich wirken könnte. Hierauf ist ein besonderes Augenmerk zu legen.

Zusätzlich sollte der Bereich des Marketings von Anfang an professionalisiert werden. Hierfür empfiehlt es sich, entweder mit externen Unternehmen zu arbeiten oder einen Experten einzustellen, der diesen Bereich betreut.

Fazit

Jeder Gründer muss bereits in der Startphase darauf achten, zentrale Fehler zu vermeiden, um ein kurz-, mittel- und langfristiges Bestehen seines Unternehmens zu sichern. Dementsprechend sollte er sich umfassend mit der Bürokratie, der eigenen Verantwortung und der Vielfältigkeit seiner alltäglichen Aufgaben beschäftigen. Zudem sind ein passendes Produkt, die Skills des Selbstständigen in verschiedenen Feldern sowie das Delegieren gewisser Aufgaben von Bedeutung. Schlussendlich sollte eine langfristige Liquidität sichergestellt und ein zielführendes Marketing-Konzept entworfen und umgesetzt werden.