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Revanche

01.03.2010, 23:15

Hamburg/dpa. - Polizist Robert und seine Ehefrau Susanne leben in ihrem neu gebauten Eigenheim am Stadtrand ihren Alltag, irritiert wird ihr Dasein nur vom unerfüllten Kinderwunsch. Unterdessen bereitet Kleingangster Alex mit seiner Geliebten, der Prostituierten Tamara, die Flucht aus dem Wiener Rotlicht-Milieu vor.

Ein Banküberfall soll das dafür notwendige Geld bringen. Ein Ereignis, dass die ungleichen Paare für immer zusammenschweißt. «Revanche» (BR, 23.25 Uhr) ist ein ungeschminktes, realistisches Drama. Die Kamera geht nahe ran ans Geschehen und zieht die Zuschauer geradezu magisch in Bann. Ein kühl inszenierter Film, der die Zuschauer die Zerrissenheit seiner Protagonisten nahezu körperlich mitfühlen lässt.

Fast dokumentarisch breitet Götz Spielmann das Leben der Protagonisten vor den Zuschauern aus. Robert mäht den Rasen vor seinem Eigenheim, während Alex für seinen Chef, den Bordellbesitzer, im Keller Getränkekisten stapelt und lästige Freier vertreibt. Richtig in Gang kommt die Geschichte erst mit dem Banküberfall. Zufällig überprüft Robert Tamara, die im Fluchtwagen wartet. Der Polizist schießt auf den Wagen des flüchtenden Gangsterpärchens und trifft Tamara tödlich.

Fortan umkreisen sich die drei verbliebenen Hauptdarsteller in einem fast schon bizarren Tanz. Alex schlüpft bei seinem Großvater unter und trifft bei Spaziergängen immer wieder auf Robert, der beim Joggen versucht, mit den tödlichen Schüssen fertig zu werden. Und er trifft auf dessen Ehefrau Susanne, die Alex' Großvater als Verkäuferin im Supermarkt kennt. Susanne sieht eine Möglichkeit, ihre ungewollte Kinderlosigkeit zu beenden - nicht ahnend, dass der bewaffnete Gangster auf Rache für den Tod seiner Freundin sinnt. Diese Rache wird schließlich kalt genossen - und lässt die Beteiligten wie die Zuschauer ratlos zurück.