MZ-Leser zum Nutella-Boykott-Aufruf MZ-Leser zum Nutella-Boykott-Aufruf: "Mein Frühstück gehört mir"
Halle (Saale) - Zucker, Pflanzenöl, geröstete Haselnüsse, Kakao und Milchpulver – das sind die Grundzutaten der meisten Nuss-Nugat-Cremes. Weil das Pflanzenöl für „Nutella“ aus Ölpalmen produziert wird, ruft Frankreichs Ministerin für Umwelt, Nachhaltigkeit und Energie, Ségolène Royal, jetzt zum Boykott des Brotaufstrichs des Süßwarenkonzerns Ferrero auf. „Man muss aufhören, Nutella zu essen“, sagte die Politikerin der Sozialistischen Partei Frankreichs jetzt im Fernsehsender „Canal Plus“.
Der Boykottaufruf löste eine Welle von Reaktionen in sozialen Medien aus. Auf der Facebookseite der MZ kommentierten in den ersten zwei Stunden mehr als 50 Leser die Nachricht, dazu gab es tausende Tweets bei Twitter, von locker- persönlich bis kritisch-ökologisch.
„Nutella-Verzicht ist einfach, ist eh viel zu süß“, findet Jens Angermann. Ganz anders sieht das Steffi Gladi, „denn 90 Prozent des Palmöls geht in die Energie-Industrie und nur ein kleiner Anteil in die Lebensmittel.“ Kritisch ist auch Andrea Büttner. Sie schlägt vor, „über die versteckten Inhalte bei allen Lebensmittel“ zu reden, weil die Lebensmittel-Industrie viele Produkte es „mit billigen Ersatzstoffen“ strecke, um den Gewinn zu erhöhen. Büttner: „Geht alles nur ums Geld.“
Viele Leser sehen die Debatte dagegen gelassen und schrieben ironische Kommentare, zum Beispiel Jens Hebestadt: „Ich esse keine Nutella, ich löffle sie direkt aus den Glas.“ Mario Brehmer schrieb: „Franzosen essen Frösche - ist das normal?“ Und Oliver Siegl spekuliert über Ministerin Royal: „Ich glaube sie ist einfach nur sauer, weil sie auf Diät ist und keine Nutella essen darf.“ Falk Eichler schlägt vor. „Red Bull boykottieren, Nutella pur servieren.“
Auch bei Twitter gibt es tausende Reaktionen auf den Boykott-Aufruf der Ministerin aus Frankreich, auch hier sind viele ironisch. „Ségolène Royal - ein Name, wie gemacht für eine Konfitüre-Kämpferin“, twitterte der Journalist Jan Hofer. „Kein Regierender schreibt mir meine Nuss-Nougat-Creme vor. Mein Frühstück gehört mir“, schrieb Dagobert Rubik. Und ein Mensch mit dem Twitter-Profilnamen Erich Honecker meldet: „Falls #Nutella vom Markt verschwindet, warten in unterirdischen Bunkern Millionen Gläser Nudossi auf ihren Einsatz!“ (mz/wsl)
