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Mittagschlaf wird im Hort nicht vermisst

Von Marian Kronbügel 16.08.2006, 16:36

Gräfenhainichen/MZ. - Doch nicht nur, weil gerade alles neu ist, spielen die Knirpse gern gemeinsam vor Ort. Auch die älteren und erfahreneren Kinder kommen gern in der freien Zeit in das Schulgebäude.

"Man kann hier so toll Fußball spielen", erklärt sichtbar unruhig der neunjährige Paul Burmeister. Aber auch anderes begeistert den Drittklässler: "Das Wandern, Klettern und die schönen Roller", ruft Paul schon recht ungeduldig, weil die Freunde schon mit dem runden Leder warten. Und was würde er nun tun, wenn es keinen Hort gäbe? Paul zuckt mit den Achseln. "Wahrscheinlich auch so etwas ähnliches. Aber nicht so viel jeden Tag", ergänzte die zehnjährige Nancy Krismann.

Dafür schließlich, dass es keinen konsequenten Müßiggang gibt, sorgen die Erzieherinnen der Einrichtung, haben sich genauer gesagt schon im Vorfeld zahlreiche Gedanken gemacht. So ging es bereits zum Baden an die Adria oder auch in den Wörlitzer Park und ins Biosphärenreservat. Auch handwerklich durfte sich betätigt werden. Gipsfiguren wurden gefertigt und Salzteig hergestellt.

"Eine bunte Mischung", wie Steffi Zeller, die Leiterin der städtischen Einrichtung festhielt. Aus Erfahrung wisse man schließlich, was den meisten Kindern gefalle, was sie interessiere und wie viel des Guten auch tatsächlich noch gut für den Nachwuchs sei. Künftig aber wird nicht mehr ausschließlich nach festgelegten Plänen gearbeitet.

"Das neue Bildungsprogramm sieht vor", informierte Frau Zeller, "dass die Kinder mehr Eigenverantwortung bekommen." Vor Ort werde dann entsprechend entschieden, was unternommen werde. Der Gesetzgeber lege also mehr Wert auf Selbstständigkeit, um die Interessen der Knirpse in den Mittelpunkt zu rücken und zu fördern. Schon jetzt natürlich, betonte die Einrichtungschefin, sei nichts im Programm für alle Kinder eine Pflichtübung. Zumindest nicht im Vergleich zum DDR-Prinzip. "Damals wurde alles diktiert."

Zukünftig aber werde die Freiheit sehr umfassend sein. "Natürlich eine große Herausforderung", erklärte Frau Zeller und ergänzte, dass sich die Mühen im Interesse der Schüler aber in jedem Fall lohnen.