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Leichtathletik Leichtathletik: Erste Kältekammer für deutsche Sportler übergeben

Von Frank Thomas 14.07.2009, 17:38

Kienbaum/dpa. - Premiere in Kienbaum: Reichlich vier Wochenvor Beginn der Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin vom 15.bis 23. August ist am Dienstag die erste Kältekammer für deutscheSportler im Bundesleistungszentrum Kienbaum östlich der Hauptstadtübergeben worden. Die 320 000 Euro teure Einrichtung war seit zweiJahren geplant und durch das Konjunktur-Programm der Bundesregierunginnerhalb von nur drei Monaten realisiert worden.

Durch die Anlage, die bis auf minus 110 Grad Celsius geht, kanndie Körpertemperatur von Sportlern in Regenerationsphasen durch einenKältereiz innerhalb von nur drei Minuten auf das Normalmaßheruntergekühlt werden. «In dieser kurzen Zeit wird ein Kälteschockausgelöst, der im Körper viele regulierende Vorgänge auslöst»,erklärte Jürgen Mallow, der Sportdirektor des DeutschenLeichtathletik-Verbandes (DLV). Damit können neue Methoden zurLeistungssteigerung geschaffen werden, die bislang entweder unbekanntoder ungenutzt geblieben sind.

Bereits in Vorbereitung auf die Leichtathletik-Weltmeisterschaftenwerden die deutschen Athleten die Einrichtung ausgiebig nutzen, amDienstag gehörten die drei Hürdensprinter zu den Ersten. Erfolgestellten sich nach Auskunft von Professor Winfried Papenfuß aber erstnach drei bis sechs Wochen ein.

Unmittelbar vor den Titelkämpfen wird das komplette deutsche WM-Team in Kienbaum vom 10. bis 12. August ein Kurz-Trainingslagerabsolvieren. Derzeit bereitet sich bereits ein Drittel des Teams,darunter Werfer, die Sprintstaffeln und die Mehrkämpfer, im größtenTrainingszentrum vor. Von Kienbaum aus werden die Aktiven dann zweibis drei Tage vor ihren WM-Wettkämpfen ins Athleten-Hotel nach Berlinumziehen. «Ich danke allen, die sich nach der Wende dafür eingesetzthaben, dass dies alles erhalten geblieben ist», meinte Mallow.

Große Probleme gibt es nach wie vor mit dem Ticketabsatz für dieWM. Dennoch wies Heinrich Clausen, der Geschäftsführer desOrganisationskomitees (BOC), Kritik an einer mangelhaften Image-Kampagne der WM zurück und kündigte eine breite Öffentlichkeits-Kampagne an. «Wir spüren, dass die WM immer stärker in denBlickwinkel der Öffentlichkeit rückt. Allein von Montag auf Dienstagsind rund 3000 Tickets verkauft worden», sagte Clausen und räumteerstmals ein, dass es Bestrebungen gibt, über Freikarten-undSponsoren-Aktionen das Stadion zu füllen.

Insgesamt wurden bisher 243 000 der über 550 000 Karten abgesetzt.Clausen ist überzeugt, dass das Olympiastadion von Mittwoch bisSonntag ausverkauft sein werde. Probleme gebe es überraschend mit demKarten-Absatz am ersten Wochenende, wenn die 100-Meter-Finalsanstehen. «Wir sind uns im Klaren, dass wir zum Auftakt am Samstagdas Stadion voll haben müssen, um eine Signalwirkung zu erzielen»,sagte Clausen. Im Moment liege der Absatz für diesen Tag erst bei 35Prozent. Auch für Dienstag, den 18. August, laufe der Kartenverkaufnoch zäh, da aus deutscher Sicht kaum attraktive Disziplinenanstünden.