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Ironman auf Hawaii Ironman auf Hawaii: Hallenserin Katja Wollschläger überrascht

Von Ines Reichelt und Jens Marx 19.10.2003, 14:46

Kailua-Kona/Halle/MZ/zag. - Die Schinderei in drei Akten und all die Trainingsmühen vorab haben sich gelohnt: Beim legendären Ironman auf Hawaii feierte die Hallenserin Katja Wollschläger als Dritte ihrer Altersklasse 25 bis 29 und Gesamt-25. ein erstaunliches Debüt. "Das ist ein Super-Ergebnis", jubelte die Pharmazeutin nach dem Zieleinlauf. "Alles, was ich mir heute vorgenommen habe, habe ich auch erreicht. Dass ich noch bei Tageslicht angekommen bin, macht mich besonders stolz. Dieses Ergebnis lässt für die Zukunft hoffen."

Bei der 25. Jubiläumsauflage dieser inoffiziellen Weltmeisterschaften im Triathlon-Mekka hat die 25-Jährige für die 3,8 Kilometer lange Schwimmstrecke im Pazifischen Ozean, den 180 Rad-Kilometern und dem abschließenden Marathon durch die glühenden Lavafelder insgesamt zehn Stunden, 24 Minuten und 52 Sekunden benötigt. Sogar als Zehnte war die einstige Schwimmerin bei ihrem erst zweiten Triathlon über die Langdistanz nach 52:30 Minuten aus dem Wasser gekommen. Bei unglaublicher Hitze und stürmischem Wind verlangten ihr die dann folgenden fast sechs Stunden auf dem Rad und die 42,195 Laufkilometer (3:33) alles ab. Am Montag wird die Junioren-Mannschaftseuropameisterin vom USV Halle für all diese Anstrengungen entschädigt: Sie darf bei der Siegerehrung aufs Podium klettern. Ihr Freund Ulrich Konschak belegte unter 1500 Startern einen beachtlichen 169. Platz. Mit seinen 9:46:47 Stunden war der in Halle trainierende 31-jährige Arzt aus Nordhausen nur acht Minuten langsamer als im letzten Jahr, als er als 97. die Ziellinie überquert hatte. Jochen Bathe aus Halle belegte in 11:27:08 Stunden Platz 861.

Eine Zeitstrafe hat Powerfrau Nina Kraft um den möglichen ersten Sieg einer deutschen Triathletin gebracht. Mit Wut im Bauch und großem Kämpferherzen lief die Braunschweigerin hinter Lori Bowden und der Schweizerin Natascha Badmann noch auf Platz drei, nachdem sie zwischenzeitlich sogar schon an Aufgabe gedacht hatte. Für ein Novum in der langjährigen Geschichte des berühmtesten Triathlons der Welt sorgten Lori Bowden und Peter Reid. Die Kanadier feierten als erstes Ehepaar einen Doppelsieg auf Hawaii. Während Reid vor dem Belgier Rutger Beke und dem Neuseeländer Cameron Brown zum dritten Mal triumphierte, verpasste Normann Stadler als bester Deutscher auf Rang vier nur knapp das Treppchen.

Nina Kraft ließ im Ziel Dampf ab. "Ich bin stinksauer. Es hätte heute reichen können. Die Strafe war nicht gerechtfertigt, ich bin nicht im Windschatten gefahren", schimpfte die Vorjahreszweite und versprach für 2004 Revanche.