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Fußball Fußball: Stahl schlägt sich selbst

24.05.2010, 17:52

QUEDLINBURG/THALE/MZ/HB/WG. - Ohne Punkte blieben die beiden Landesligisten in den Samstagsspielen. Während Thale in Salzwedel ständig einem Rückstand hinterher lief, sich aber mit der Niederlage nicht abfinden wollte, lag der QSV bis zur 90. Minute vorn, um noch in der Nachspielzeit zu verlieren.

QSV - Mechau 2:3 (2:1)

Eigentlich war beim QSV in dieser Partie Wiedergutmachung angesagt - das gelang auch 90 Minuten. Doch in der fünfminütigen Nachspielzeit mussten die Quedlinburger nicht nur den Ausgleich, sondern auch noch den Siegtreffer - "natürlich durch Elfmeter" - hinnehmen. "Unsere Mannschaft hat offenbar Angst zu gewinnen", so der Sportliche Leiter Egon Grotheer. Zwei Platzverweise für beide Teams, die Schiedsrichter Uhlmann (Welsleben) verhängte, zeigen die Hektik der Schlussphase.

Das Spiel mit nur wenigen Zuschauern begann mit einem Paukenschlag: Die Platzbesitzer schalteten sofort auf Angriff und schon in der 2. Minute lag der Ball im Mechauer Netz. Torschütze war Robert Klauss, der ein Zögern seines Gegenspielers nutzte. Doch die Freude über die Führung dauerte nicht lange. Axel Schröder, der diesmal das Tor hütete und neben guten auch weniger gute Momente hatte, konnte einen Flachschuss nicht festhalten und der nachsetzende Marc Pätzold besorgte das 1:1 (20.). Die Antwort der Quedlinburger folgte postwendend. Pascal Ibold traf mit einem kapitalen Schuss zwar nur den Pfosten, aber der quirlige Klauss war zur Stelle und staubte zum 2:1 (21.) ab. Es war mehr möglich, doch Ibolds Schuss ging knapp über die Latte (23.). Als Brüser in den Strafraum kurvte, übersah er den freistehenden Klauss, schoss selbst und scheiterte am Torhüter (36.).

Nach dem Wechsel erhöhte Mechau Tempo und Einsatz deutlich und war mit der Hereinnahme von Jürgen Brandt gefährlicher. Schröder und seine Vorderleute bekamen viel tun. Sie konnten zunächst die Führung festhalten, weil die Gäste ihre Möglichkeiten nicht nutzten. Ein Quedlinburger Erfolg rückte in greifbare Nähe.

In der 80. Minute sah der Mechauer Maik Behrens nach Foul an Brüser die rote Karte, doch die Platzbesitzer ließen sich von der Hektik anstecken. Klauss hatte seine Nerven nicht im Zaum und musste eine Minute später vom Feld. Als auch Mechaus Rafal Pisula die gelb- rote Karte (84.) erhielt, hätte der QSV eigentlich die Partie sicher über die Bühne bringen müssen, was aber nicht gelang. Die Altmärker bezogen selbst den Keeper ins Angriffsspiel ein, wodurch das Gästetor verwaist war. Ibold verfehlte aus der Ferne aber den leeren Kasten (85.). Nachdem Gottowik einmal auf der Torlinie geklärt hatte, wurden Mechaus Bemühungen doch noch belohnt. Brandt köpfte eine Flanke zum 2:2 (90.) ein, zu allem Überfluss konnte Robert Frye (94.) seinen Gegenspieler nur durch Notbremse stoppen. Er sah dafür Rot, den Foulelfmeter setzte Thomas Philipp unhaltbar zum 2:3 ins Netz.

QSV: Schröder - Gabriel (75. Schwierske), Wegert, Frye, Ibold, Brenner, Brüser (86. Grimmer), Gottowik, Klauss, Kliemt, Weidner (65. Wanka)

Salzwedel - Stahl Thale 4:2 (2:0)

Trotz der Niederlage gab es von einheimischen Zuschauern Anerkennung für die Leistung der Thalenser. Sie hatten sich trotz eines 0:3-Rückstandes (53.) stark gewehrt und waren nach dem Anschluss zum 2:3 (60.) sogar dem Ausgleich nahe, doch Stahl besiegte sich wieder einmal selbst. Salzwedel nutzte durch Konter eiskalt die eklatanten Fehler der Gäste aus. Thale operierte nach der vorherigen Aufholjagd nach dem 2:4 bei Chancen von Preuß und Neuendorf am Ende auch glücklos.

Der Gastgeber suchte eine schnelle Entscheidung. Bereits beim ersten Angriff verhinderte Nico Picek im Thalenser Gehäuse gegen Nico Schulz den frühen Rückstand (2.). Wenig später konnte er sich bei einem Schuss von Stefan Schmidt erneut auszeichnen (11.). Thale hatte durch Michael Preuß, zumeist von drei Gegenspielern bewacht, die erste gute Aktion (15.). In dieser Phase ging die Eintracht durch einen unhaltbaren Freistoß von Mario Schulz in Führung (22.). Stahl spielte nach vorn, aber Torgefahr wollte zunächst nicht aufkommen. Nach einem erneuten Ballverlust verwandelte Sven Komnick eine Schulz-Flanke per Kopf zum 2:0 (39.).

Nach der Pause drängten Stahl auf den Anschluss. Eintracht-Keeper Mario Heinicke verhinderte diesen mit tollem Reflex bei einem Kopfball von Preuß, auch der Nachschuss fand nicht den Weg ins Tor (51.). Als Mario Schulz aus abseitsverdächtiger Position das 3:0 gelang (53.), musste Schlimmes befürchtet werden. Aber die Thalenser bewiesen Moral. Nach Chancen von André Kopp (56.) und Preuß war René Neuendorf zur Stelle und staubte zum 1:3 ab (57.). Drei Minuten später verwertete Steffen Hägemann eine Eingabe von Mario Krause per Kopf zum 2:3. Salzwedel kam in Bedrängnis, profitierte aber von Thalenser Abspielfehlern. Nico Schulz vergab zweimal, ehe er mit einem Konter für das 4:2 (72.) und damit eine vermeidbare Niederlage für Stahl sorgte.

Thale: Picek, Weber, Stange (57. Berei), Dub, Kretschmer (86. Michaelis), Krause, Kaye (80. Drechsel), Neuendorf, Hägemann, Kopp, Preuß