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Fußball Fußball: Ammendorfer holen den Gesamtsieg

Von STEFAN THOMÉ 10.01.2010, 18:55

WEISSENFELS/MZ. - Am Ende waren alle zufrieden. Sieger und Platzierte sowie Zuschauer und Organisatoren hatten das Kommen am Sonnabend nicht bereut. Nach rund sieben Stunden attraktiven Fußballs in der Stadthalle um den vom 1. FC Weißenfels ausgelobten zweiten Wettstreit um den BMW-Weigel-Mülker-Cup nahm das Team des Verbandsligisten BSV Halle-Ammendorf, das die Vertretung des Oberliga-Clubs vom 1. FC Lok Leipzig im Finale mit 3:1 bezwang, den Pokal und die 500 Euro Preisgeld mit nach Hause. Dritter des Turniers wurde der SV Braunsbedra vor dem VfB Imo Merseburg, dem FC Thüringen Weida, dem SV Merseburg 99 und dem Naumburger BC.

Gastgeber Weißenfels (Landesliga) musste sich im Neun-Meter-Schießen um den siebten Platz dem Naumburger BC (Verbandsliga) mit 2:4 geschlagen geben. Der Außenseiter SV Burgwerben, der derzeit in der Kreisliga Weißenfels beheimatet ist, scheiterte im Duell um Rang neun am Nachwuchs des tschechischen Spitzenclubs FK Teplice mit 4:5. Doch wer nach Abschluss der Vorrunde vor der Kabine der ausländischen Gäste stand, hätte glauben können, dass das junge Team mindestens das Halbfinale erreicht hat. Denn die U 16 sang erst einmal ein kleines

Jubellied.

Tatsächlich gelang den Junioren, die in der höchsten nationalen Liga spielen, aber nur ein Sieg. "Die beschwerliche Fahrt durch den vielen Schnee hat sich gelohnt", sagte ihr Trainer Vit Raszyk im Anschluss. Der 33-jährige war vor allem von der Organisation und der angesichts der widrigen Wetterverhältnisse zufriedenstellenden Kulisse von 495 zahlenden Besuchern angetan. "Es war eine große Ehre für uns, hier zu spielen. Die Jungs haben viel gelernt und sich von Match zu Match gesteigert. Wenn wir 2011 wieder eingeladen werden, denke ich, dass wir noch besser abschneiden können", so Raszyk, der mit seinem Team in Weißenfels das einzige Hallenturnier der Saison bestritt.

"Meine Mannschaft hat toll gekämpft", freute sich auch Sören Stier über die vom 1. FC Weißenfels gezeigte Leistung. Der Kapitän der Gastgeber übernahm an der Seite von Jörg Steingraf die Rolle des Trainers, da Chefcoach Marko Zenau aus privaten Gründen verhindert war.

Nach dem Pflichtsieg über Burgwerben (3:1) kassierte der FC gegen Leipzig (0:2) eine klare Niederlage, verlor aber gegen Thüringen Weida (Landesliga / 1:2) und Halle-Ammendorf (0:1) jeweils nur knapp. "Es war sicherlich mehr drin. Uns hat nur etwas die Cleverness gefehlt", sagte Stier, der

ebenfalls einige Talente einsetzte. "Es waren vier Spieler aus der

A-Jugend dabei. Sie waren nervös, vor so vielen Leuten und bei solch einer Atmosphäre auf dem Platz zu stehen. Sie haben ihre Sache aber ordentlich gemacht", erklärte er.

Sein Kollege Ronald Rother, Übungsleiter des SV Burgwerben, strahlte nach den Qualifikationsspielen übers ganze Gesicht. "Wir haben uns in diesem Teilnehmerfeld sehr gut verkauft, in jedem Match mindestens ein Tor geschossen und die Favoriten etwas ärgern können", freute sich der 50-jährige über eine gelungene Generalprobe für das anstehende Finale um die Hallenkreismeisterschaft am

23. Januar in Zeitz. "Da wollen wir um den Titel mitspielen", gab sich Rother selbstbewusst.

Vor allem die abschließende Partie gegen Leipzig (2:4), bei der Burgwerben zweimal einen Rückstand ausglich und bis drei Minuten vor Schluss mit 2:2 gleichauf lag, gab viel Selbstvertrauen. Gegen Weida sowie Halle-Ammendorf (je 2:3) entpuppte sich der Kreisligist als hartnäckiger Gegner.

Beim "Vize" aus Leipzig, der seine U 23 aus der Bezirksliga entsandte, fiel indes Torwart Albrecht Brumme auf. Der Keeper erzielte fünf Tore. Kein Wunder, denn der 19-Jährige gehört als Feldspieler zum Kader der ersten Mannschaft. Doch im Finale wurde ausgerechnet sein Drang nach vorne gleich zweimal bestraft, denn Halle-Ammendorf erzielte mit zwei Hebern vom eigenen Torraum aus das vorentscheidende 2:0.

Am Vormittag des Spieltages hatte es angesichts der Zuspitzung der winterlichen Witterungsbedingungen eine Beratung vor Ort gegeben. Stadtrat Lars Brzyk (Die Linke) erklärte zur Eröffnung des Wettstreits am Nachmittag: "Wir haben uns um 10 Uhr mit den Verantwortlichen getroffen und gemeinsam entschieden, die Stadthalle sowie alle anderen Hallen in der Saalestadt nicht zu sperren. Die Sportstätten sind baulich in gutem Zustand, so dass wir keinen Anlass sahen, sie dicht zu machen." Der Erfolg des Turniers hat den Beteiligten recht gegeben.

Weißenfels: Schmidt, Ley, Müller, Schulz, Schaffner, Denzin, Unholzer, Bransch, Baudisch, Bettermann, Steingraf, Chionidis. Burgwerben: Burkhardt, Bornschein, Zacher, Riedel, Böttcher, Siermann, Bendel, Schünzel, Weber, Voigtmann.