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Fester Parkplatz in Spitzengruppe

31.10.2004, 14:47

Wittenberg/MZ. - Die gute Meldung vorweg: Bei den Regionalliga-Handballern des SV Grün-Weiß Wittenberg läuft alles nach Plan. Mit einem knappen 31:30-Erfolg bei der SG HC / Einheit Halle verteidigten die Schützlinge von Trainer Thomas Eckleben ihren zweiten Tabellenplatz, nach dem Abpfiff strahlte der Coach über das ganze Gesicht: "Wir waren fast über die gesamte Spielzeit hinweg die bessere Mannschaft. Außerdem hatten wir mit Maik Engel den konstanteren Keeper zwischen den Pfosten."

Weniger erfreuliche Botschaft: Für Jens Große ist die Saison wahrscheinlich beendet. Der Regisseur des SV Grün-Weiß musste bereits in der fünften Minute (2:2) das Parkett mit Verdacht auf Achillessehnen-Anriss verlassen. Eckleben sachlich: "Großes Ausscheiden wirkte auf seine Teamkollegen wie eine Initialzündung bis an die eigene Leistungsgrenze zu gehen. Ab dieser Minute hatten wir das Match fest im Griff." Zweiter Rückschlag für die Wittenberger: Vor dem Anpfiff zwang ein Magen-Darm-Infekt Rechtsaußen Raik Nathow in die Knie, Torsten Raddatz musste für ihn in die Bresche springen.

Etwas in die Bredouille kamen die Gäste nur in der Anfangsphase. Halle führte 2:1 und durfte sich zumindest in diesem Moment noch Hoffnungen in puncto positiver Ausgang machen, doch spätestens beim 9:3 für Wittenberg waren die Rollen klar verteilt. Überhaupt: Der SV Grün- Weiß nutzte die Mankos seines Kontrahenten mit aller Konsequenz aus. Als zudem der Wirkungsradius von Dimitri Raschkewitsch und Thomas Hollstein per aggressivem Deckungsverhalten eingeschränkt wurde, stieg die Fehlerquote bei den Gastgebern rapide an. Sebastian Tietz, Steffen Bödemann und Robert Szép Kis profilierten sich bei Tempogegenstößen, lediglich in der Schlussphase der ersten 30 Minuten geriet der Angriffselan der Grün-Weißen aufgrund mehrerer Zeitstrafen ins Stocken. Halbzeitstand aus Sicht der Lutherstädter: 16:13.

Auch im zweiten Abschnitt bestimmten die Eckleben-Schützlinge eindeutig das Geschehen. Tietz, Bödemann und René Seiffert bauten den Vorsprung auf 30:24 (55.) aus, Keeper Maik Engel gewann das Duell Torwart - Schütze gegen Radkewitsch und Axel Steinbach beim Sieben-Meter-Wurf. Trotz des klaren Ergebnisses ging den Grün-Weißen jetzt langsam die Puste aus. Bei den etwa 650 Zuschauern stellte sich das erste Magenkribbeln ein, Wittenberger Fehler nutzten die Hausherren zur Ergebnis-Kosmetik. Eckleben erleichtert: "In dieser Phase hat man doch gemerkt, dass uns Jens Große mit seiner Übersicht fehlt. Der Spielverlauf war eindeutiger als es am Ende das Ergebnis aussagt."

Für Wittenberg spielten: Maik Engel, Christian Brandt, Tobias Scheinert, René Knabe (4), Steffen Bödemann (5), Jens Große (1), Sven Kuhne (1), Raik Nathow, Sebastian Tietz (8), René Seiffert (4), Robert Szép Kis (7), Torsten Raddatz (1).

SV Grün-Weiß Wittenberg II HSG Naumburg / Stößen 27:28

Mit dieser Heimniederlage gegen Naumburg / Stößen rutschen die Grün-Weißen erstmals in dieser Saison auf einen Abstiegsplatz ab. Wittenberg erwischte den besseren Start, ging engagiert zu Werke und führte schnell 4:1. Die Gäste präsentierten sich ebenfalls von Anbeginn spielstark und selbstbewusst, angetrieben durch Tobias Seiffert schafften sie den 7:7-Ausgleich. Dieses Kräfteverhältnis blieb bis zur Pause bestehen. Der Aufsteiger ging ständig in Führung, der SV Grün-Weiß machte durch Tore von Nico Meckel, Felix Schüßler und Stefan Schering den 15:15-Halbzeitstand perfekt.

So ging es auch im zweiten Abschnitt weiter. Die HSG legte vor, Wittenberg hatte durch David Kunze, Marco Korbien und Torsten Heller immer die passende Antwort parat. Mit zunehmender Spielzeit und dem Abstiegsgespenst im Nacken wurden die Hausherren jedoch immer nervöser. Lediglich Christian Brandt ließ mit sehenswerten Paraden seine Teamkollegen noch vom Punktgewinn träumen, im Angriff wurden mehrere gute Möglichkeiten aber leichtfertig vergeben.

Das Trikot des SV Grün-Weiß trugen: Schwalbe, Brandt, Kraatz (1), Kunze (10 / 4), Heller (3), Schering (2), Schüßler (2), Olle (1), Schröder, Meckel (5), Korbien (3).

TSG Wittenberg Jessener SV II 26:23

Bis Mitte der ersten Halbzeit bestimmte Jessen das Geschehen. Dirk Berger und Guido Apfelbaum plus ein erfolgreiches Konterspiel legten den Grundstein zur zwischenzeitlichen Führung. Die TSG-Abwehr stellte sich jedoch schnell auf ihren Kontrahenten ein, mit fünf Toren in Folge drehten sie den Spieß auf 12:8 um. Besonders durch Patrick Gerlach und Martin Busch wurde ein torgefährliches Spiel aufgezogen. Bis zur Halbzeit konnte Jessen nach Auszeit und Standpauke noch auf 11:13 verkürzen. Nach Wiederanpfiff erkämpften sich die Wittenberger stets eine Vier- bis Fünf-Tore-Führung, ohne sich jedoch endgültig absetzen zu können. Die Entscheidung fiel erst in der Schlussphase. In 6:3-Überzahlsituation (24:21) verstanden es die Gäste nicht, den Rückstand zu verkürzen. Selbst eine offene Manndeckung brachte nicht mehr die erhoffte Wende für Jessen. Fazit: Die Hausherren ließen sich im gesamten Verlauf nicht durch Fehlversuche, Ballverluste oder Zeitstrafen verunsichern und strahlten auf allen Positionen Torgefahr aus. Zudem hatten die Gäste eine so hohe Fehlerquote, die sie im anhaltenden Bemühen, dem Match eine Wende zu geben, immer wieder zurück warf.

VfL Gräfenhainichen II Grün-Weiß Wittenberg 15:22

Gäste-Trainer Jörg Nitsche war die gute Laune nach dem Schlusspfiff deutlich anzumerken: "Ich bin richtig stolz auf meine Mädels. Kerstin Bucher und Torfrau Nicole Fleischer, die insgesamt sechs Siebenmeter gehalten hat, möchte ich besonders hervorheben." Lediglich die Anfangsphase verlief ausgeglichen (3:3). Dann verschärften die Grün-Weißen das Tempo, verstärkten ihre Deckung und zogen auf 9:4 (20.) davon. Erst als sich die Wittenbergerinnen eine kollektive Pause leisteten, verkürzte der VfL Gräfenhainichen bis zum Wechsel auf 8:11.

Die Kabinenpredigt von Nitsche zeigte im zweiten Abschnitt Wirkung. Die Grün-Weißen setzten sofort zum Spurwechsel Richtung Siegerstraße an, beim Stand von 15:9 (44.) war das Match entschieden. Der Coach locker: "Zu diesem Zeitpunkt haben wir auch wie eine Spitzen-Mannschaft gespielt."

Für die Gäste standen auf dem Parkett: Diana Noack, Nicole Fleischer, Doreen König (2), Anett Brettschneider (1), Anja Seiffert, Stefanie Janihsek (4), Antje Kurzhals (1), Nadine Rötzer (4), Kerstin Bucher (3), Romy Cyliax (2), Kerstin Hafenstein (5), Silke Petters.