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1. Bundesliga 1. Bundesliga: Heynckes voller Vorfreude und Elan

Von Ulli Brünger 24.06.2003, 14:50
Jupp Heynckes (l), neuer Trainer beim FC Schalke 04, und Schalke Manager Rudi Assauer verfolgen am Dienstag (24.06.2003) die Pressekonferenz in der Arena AufSchalke. Der 58 Jahre alte Fußball-Lehrer war zuvor Trainer beim spanischen Club Athletic Bilbao. (Foto: dpa)
Jupp Heynckes (l), neuer Trainer beim FC Schalke 04, und Schalke Manager Rudi Assauer verfolgen am Dienstag (24.06.2003) die Pressekonferenz in der Arena AufSchalke. Der 58 Jahre alte Fußball-Lehrer war zuvor Trainer beim spanischen Club Athletic Bilbao. (Foto: dpa) dpa

Gelsenkirchen/dpa. - Nur rund 36 Stunden nach dem Abschied aus Spanien hat Jupp Heynckes voller Vorfreude und Elan seinen Dienst beim Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 angetreten. «Natürlich ist es üblich, nach einem ausgedehnten Urlaub ausgeruht eine neue Stelle anzutreten. Aber ich glaube dennoch, dass ich in der Lage bin, schnell umzuschalten. Es bleibt ja nicht viel Zeit. Wir müssen so so rasch wie möglich zur täglichen Arbeit finden», sagte der 58-jährige Trainer, der noch am Sonntagabend das letzte Punktspiel mit Athletic Bilbao bei Real Madrid bestritten hatte, bei seiner Präsentation am Dienstag vor über 100 Medienvertretern in der Arena «Auf Schalke».

Er habe ein «sehr gutes Gefühl», was die nach wie vor nur per Handschlag für zwei Jahre besiegelte Zusammenarbeit mit Rudi Assauer und der Mannschaft angehe. Der Manager legte die Messlatte für das in der Vorsaison enttäuschende Team und den neuen Coach so hoch wie bei dessen Vorgängern Frank Neubarth und Marc Wilmots. «Wir werden Jupp, den ich schon vor 17 Jahren bei meiner ersten Amtszeit nach Schalke holen wollte, nicht unter Druck setzen. Aber es ist klar, dass wir mit diesem exzellenten Mann und dem zur Verfügung stehenden Kader am Ende mindestens Platz fünf in der Bundesliga belegen wollen», gab Assauer seinem Wunschtrainer die Richtung vor.

Heynckes, für den mit Trainingsstart am Mittwoch die Kennenlern- Phase beginnt, hält diese Vorgabe trotz noch fehlender «profunder Kenntnisse» über einzelne Spieler für realistisch. «Ich habe das Team natürlich auch in Spanien hin und wieder gesehen, im Fernsehen oder per Video. Ich denke, sie hat das Potenzial, die gesteckten Ziele zu erreichen», meinte der Coach, der vom ersten Tag an alle Akteure inklusive der Nationalspieler zur Verfügung haben wird. «Der Kontakt mit dem Kader wird sofort beginnen. Wir müssen uns so schnell wie möglich kennen lernen, um gemeinsam erfolgreich zu arbeiten.»

Viele Gründe hätten den Ausschlag gegeben für «die Rückkehr zu meinen Wurzeln»: Das Vertrauen, das ihm Assauer schon beim ersten Kontakt vermittelt habe. Die erfolgreiche Arbeit, die «auf Schalke» im zurückliegenden Jahrzehnt geleistet worden sei. Die großartigen Fans und nicht zuletzt die einmalige Atmosphäre in der Arena. «Es ist ein wunderschönes Stadion. Und wenn hier 60 000 Zuschauer sind und auch noch guten Fußball sehen, wird das sicher zum Erlebnis», glaubt Heynckes, der diese Bedingungen mit jenen verglich, die er zuletzt in Bilbao oder auch bei Real Madrid vorgefunden habe.

Zudem sei er froh, nach zehn Jahren im Ausland und insgesamt 22 Umzügen in seinem Leben endlich wieder in seiner Heimat sesshaft zu werden. «Ich bin ja nicht mehr der Jüngste. Und als das Angebot von Schalke kam, hat meine Frau gesagt: Das musst du machen. Und Sie wissen ja: Unsere Frauen haben das Sagen», so Heynckes schmunzelnd, der neben seinem Haus in Mönchengladbach auch ein Quartier in Gelsenkirchen beziehen wird.

Befürchtungen, mit Assauer, dem starken Mann auf Schalke, nicht klar zu kommen, hat er nicht. Im Gegenteil. «Wir haben die gleiche Fußball-Philosophie. Und es ist wichtig, dass es im administrativen Bereich eine starke Person gibt. Ich hatte früher bei Mönchengladbach mit Helmut Grasshoff und bei den Bayern mit Uli Hoeneß auch starke Manager. Es gab nie Probleme», betonte Heynckes. Auch mit den Kickern und dem Trainerstab werde er sicher gut auskommen. «Es muss ein Miteinander sein. Nur mit einem gut funktionierenden Kollektiv kommt man zum Erfolg. Natürlich müssen gewisse Regeln aufgestellt und eingehalten werden.»