Niederlage gegen Stoke City RB Leipzig gegen Stoke City: Warum sich Konrad Laimer als Gewinner fühlen darf

Leipzig - Ralph Hasenhüttls Laune war schon besser als nach der 1:2 (1:1)-Niederlage im Abschlusstest gegen den englischen Mittelklasse-Klub Stoke City. Seine Lust auf die anschließende Teampräsentation samt Foto im Fanblock war offensichtlich überschaubar.
Hernach analysierte RB Leipzigs Chefcoach, dass sein Team Phasen im Spiel hatte, „in denen vieles noch nicht so gut funktioniert hat. Es war ein aufschlussreicher Test gegen einen guten Gegner, ich habe gesehen, was ich sehen wollte und woran wir schrauben müssen”, sagte er. Vor allem mehr Entschlossenheit im Spielaufbau („Tiefgang”), Präzision und Effektivität im Torabschluss mahnte der Trainer an.
RB Leipzig: Konrad Laimer schaffte es in die Startelf
Als jedoch jedoch ein Name fiel, entspannte sich seine Miene: Konrad Laimer. Der 20-jährige Sechser war bei der Generalprobe der einzige der insgesamt 40 Millionen Euro teuren Zugänge gewesen, der es in die Startformation geschafft hatte.
Nicht etwa die etablierten Stefan Ilsanker oder Dominik Kaiser vertraten den nach Trainingsfoul von Naby Keita noch immer am Knie angeschlagenen Diego Demme, sondern Laimer hatte das Vertrauen erhalten – und eine gute Partie abgeliefert.
RB Leipzig: Was Trainer Hasenhüttl an Neuzugang Laimer schätzt
Der gebürtige Salzburger durfte als einziger neben Marcel Sabitzer durchspielen und gehörte zu den Leistungsträgern. „Konny war sehr umtriebig heute, ist sehr viele Wege gegangen”, lobte Hasenhüttl. „Er hat versucht, gegen den Ball seine großen Stärken auszuspielen, was ihm auch gelungen ist.”
Auch mit Ball im Spielaufbau war der RB-Fußballlehrer mit der Leistung seines Landsmannes zufrieden. „Er war sicherlich heute ein Gewinner.” So direkt hebt Hasenhüttl sonst selten einen Spieler aus dem Team heraus. Doch Laimer – Österreichs aktueller Fußballer des Jahres – deutete an, dass er perspektivisch Ilsankers Wucht mit Demmes Laufintensität und Kaisers Qualitäten beim Aufbauspiel verbinden könnte.
Konrad Laimer: Der Gartenfußballer aus Salzburg
Laimer selbst hütet sich, laute Ansagen zu machen. „Entwickeln”, „mein Bestes zeigen” und „nächste Schritte machen” lautet der Dreisatz des Musterschülers aus der Red-Bull-Fußballschmiede, in der er seit 2007 in Salzburg geformt wurde. Laimer ist also sicher alles andere als ein Straßenfußballer, wohl aber ein Gartenfußballer.
„Als ich klein war, habe ich bei uns im Garten rund um die Uhr gespielt”, sagt er noch schüchtern lächelnd. „Meine Familie war froh, als ich mal weg war, da konnte das Gras nachwachsen.”
In seinem zurückhaltendem Auftreten abseits des Platzes ist Laimer noch anzumerken, dass er neu in Leipzig und im Team ist. Auf dem Spielfeld jedoch fremdelt der dritte Österreicher im Team immer weniger. „Es ist schon ein Unterschied zwischen der Spielweise in Salzburg und Leipzig”, hatte er im Trainingslager in Seefeld bemerkt. „Hier läuft das Pressing aggressiver und nach klarem Plan. In Salzburg haben wir nicht so weit vorn angepresst.”
In Leipzig soll er genau das jetzt zeigen – vielleicht sogar von Beginn an in der Startelf. (mz)