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Hertha im Blick RB Leipzig gegen Hertha BSC: Rote Bullen bereit für Spitzenspiel gegen Berliner

Von Martin Henkel und Ullrich Kroemer 15.12.2016, 16:43

Leipzig - Ralph Hasenhüttl ist keiner, der den Kopf gern dreht und zurückschaut. Deshalb war die Pleite gegen Ingolstadt vergangenen Samstag schon nach wenigen Tagen: abgehakt.

Der Trainer von RB Leipzig, der mit seiner Mannschaft trotz des 0:1 immer noch Tabellenzweiter ist, punktgleich mit dem FC Bayern, schaut allerdings auch nicht gern zu weit nach vorn.

Dieses Mal aber schon. Der kommende Kontrahent am Samstag (15.30 Uhr), Hertha BSC Berlin, ist zwar Tabellen-Dritter und deshalb alle Konzentration wert.

Doch Hasenhüttl sieht die Berliner nur als Auftaktgegner einer ganzen Serie an Topspielen in den kommenden Wochen. Zuerst die Bayern kommenden Mittwoch (20.30 Uhr), Ende Januar (21.1., 18.30 Uhr) kommt Eintracht Frankfurt nach Leipzig, anschließend die TSG 1899 Hoffenheim (28.01, 15.30 Uhr), schließlich geht es nach Dortmund (04.02., 18.30 Uhr). RB spielt nacheinander also gegen den aktuellen Dritten, Ersten, Fünften, Vierten und Sechsten der Liga.

RB Leipzig gegen Hertha BSC: Erstes Duell in Wochen der Wahrheit

Hasenhüttl betrachtet diese Gegner im Paket – und ist seit den Erfahrungen von Ingolstadt wieder im Lernmodus angekommen. „Wir wollen die nächsten fünf Spiele dazu nützen, um uns zu orientieren“, sagte er auf der Pressekonferenz am Donnerstag.

„Wir wollen sehen, wo wir stehen und wohin die Reise geht. Jetzt wird es wichtig sein, dass wir uns die Erfahrung holen, was notwendig ist, um gegen Spitzenmannschaften zu bestehen.“

Die Ingolstadt-Pleite kam also gar nicht mal zur unrechten Zeit. Natürlich habe seine Mannschaft daraus gelernt, beteuerte der Österreicher noch einmal. Und jetzt gehe es eben darum, zu zeigen, was genau.

Rasenballsport Leipzig gegen Hertha BSC: Dardai kündigt Männerfußball an

Hertha macht also nur den Anfang. Und Hasenhüttl freut sich drauf. Denn die Berliner sind zwar exzellent in die Saison gestartet, aber sicherlich kein so harter Gegner wie die Bayern, Hoffenheim oder Dortmund.

Vor allem aber schien den Coach der Leipziger zu freuen, dass sein Kollege Pal Dardai unter der Woche reichlich in den Süden hinunter stichelte. Der Ungar sagte, er würde keinen RB-Spieler gern in seinem Kader haben.

Er meinte, er werde vielleicht die Taktik ändern. Und dass er gegen die Leipziger Jungspunte echten Männerfußball spielen lassen will. Vielleicht hat ja gegen Ingolstadt auch ein wenig die Motivation gefehlt. Nach Dardais Ausführungen dürfte das gegen die Hertha kein Problem sein.

RB-Coach Hasenhüttl über Timo Werner: „Er hat seine Erfahrungen gemacht“

Außerdem sagte Ralph Hasenhüttl über...

... sein Personal: „Wir haben vom letzten Spiel keinerlei Blessürchen mit in die Woche geschleppt. Bernardo ist zudem zurück im Mannschaftstraining, das freut uns sehr. Bis heute konnte er alles an Belastung verkraften. Er hat gut in der Reha gearbeitet. Er ist körperlich fit und ist sofort eine Option für uns. Alle anderen Verletzten sind nach wie vor nicht im Training. Das wird sich vor Weihnachten wohl auch nicht mehr ändern.“

... Timo Werner und die Frage, ob er diese Woche mental gecoacht wurde: „Natürlich nicht! Timo hat im letzten Spiel sicherlich nicht auf dem Niveau agiert wie in den Wochen zuvor. Aber das sollte man einem jungen Spieler zugestehen. Die Geschichte mit dem Elfmeter war nicht ganz hilfreich für ihn. Aber er hat seine Erfahrungen gemacht, und ist jetzt wieder ein Stück weit reifer geworden.

Hasenhüttl vor Duell mit Hertha BSC: „Ein Aufsteiger darf schon mal verlieren“

... die Arbeit mit Mentalcoach Sascha Lense: „Wir arbeiten grundsätzlich mit ihm zusammen. Sascha ist aber nicht der Einzige, der sich mal einen Spieler schnappt, wir Trainer tun das auch. Es ist also nicht überraschend, dass er auch mit Timo ein paar Sätze gewechselt hat.“

... wie RB mit der Niederlage gegen Ingolstadt umgegangen ist: „Es wäre ja nicht normal, wenn wir nicht verlieren würden. Es hat uns am 14. Spieltag das erste Mal erwischt, ein Aufsteiger darf schon mal verlieren. So viel Thema war das diese Woche nicht. Wir haben das sehr schnell abgehandelt und uns auf Hertha fokussiert. Jetzt geht es darum, vielleicht wieder eine neue Siegesserie zu starten.“

RB Leipzig gegen Hertha BSC: „Müssen sehr wach sein“

... Hertha Berlin: „Es kommt der Tabellendritte, es wird ein absolutes Spitzenspiel. Hertha hat in den letzten zwei Jahren eine tolle Entwicklung genommen. Was genau uns erwartet, ist schwer zu sagen.

Man hat ja gehört, dass die Berliner was ändern werden oder wollen – Fünferkette war ein Thema, eine andere Herangehensweise war ein Thema. Das kann ich mir eigentlich aber nicht vorstellen, dass der Tabellendritte nach Leipzig kommt und einfach alles ändert.

Fünferkette haben sie in dieser Saison noch nie gespielt, letzte Saison zwei Mal, ein Mal gegen die Bayern, ein Mal gegen Dortmund. Ob wir der Gegner sind, das wieder zu tun, wissen wir nicht. Wir lassen uns überraschen.

Hertha ist sowieso ein Gegner, der innerhalb der 90 Minuten alles ändert und immer wieder neue Pläne präsentiert. Und deshalb müssen wir sehr wach sein und sie dazu bringen, dass sie gegen uns Lösungen finden müssen und nicht umgekehrt.

Rasenballsport Leipzig gegen Hertha BSC: „Wir müssen uns weiterentwickeln“

... die Frage, ob Herthas Trainer Pal Dardai blufft: „Ich glaube schon, dass er sich Gedanken macht. Aber ich glaube nicht, dass er groß etwas ändert. Aber klar, er wird sich etwas zurechtlegen. Doch wir spielen zu Hause und haben gezeigt, dass wir vor heimischem Publikum schnell immer Zugriff bekommen haben auf den Gegner, egal ob Fünfer-, Vierer-, oder Dreierkette.“

... die Frage, ob sein System decodiert wurde: „Wir merken jetzt schon, dass andere Vereine andere Herangehensweisen gegen uns wählen. Die Aufgaben werden vielseitiger, schwieriger. Man seziert uns, man macht sich Gedanken. Deshalb müssen wir uns weiterentwickeln, aber das ist ja auch unser Anspruch. So wollten wir es immer haben, nicht leicht, sondern schwer. Wir suchen Herausforderungen.“

Hasenhüttl zum Ingolstadt-Spiel: „Haben gar nicht so schlecht gespielt“

... Yussuf Poulsen und seine Leistung im Spiel gegen Ingolstadt: „Yussi war nicht so aktiv und hatte nicht so das Durchsetzungsvermögen wie in den Spielen zuvor. Das war sicherlich auch aufgrund der Tatsache so, dass er sich zwei Tage zuvor im Training eine Blessur eingehandelt hatte, die ihn anscheinend blockiert oder behindert hat. Wenn man dann ein bisschen in sich rein hört und nicht voll im Spiel ist, dann reicht das schon nicht mehr. Wir spielen Bundesliga. Da brauchst du eine Topfitness, weil alles automatisch laufen muss.“

... was gegen Ingolstadt allgemein schief gelaufen ist: „Wir haben gar nicht so schlecht gespielt. Nach hinten jedenfalls haben wir eigentlich nichts zugelassen und den Gegentreffer nach einem Standard kassiert. Unser Problem war das Spiel nach vorn. Wir waren nicht so handlungsschnell wie sonst, hatten da nicht die richtigen Lösungen in vielen Bereichen. Deswegen sind wir nicht in unser schnelles Spiel gekommen.“