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  7. Eishockey-Playoffs: Saale Bulls gegen Weiden vor dem Aus

Zweite Niederlage in Playoffs 0,8 Sekunden fehlen zum Ausgleich: Saale Bulls gegen Weiden vor dem Aus

Die Saale Bulls zeigen gegen den Südmeister Blue Devils Weiden zwar eine starke Reaktion, verlieren aber auch das zweite Halbfinale. Nun droht das Aus.

Von Fabian Wölfling Aktualisiert: 10.04.2023, 21:16
Die Saale Bulls boten den Blue Devils Weiden am Montagabend einen großen Kampf, blieben aber erfolglos.
Die Saale Bulls boten den Blue Devils Weiden am Montagabend einen großen Kampf, blieben aber erfolglos. (Foto: Objektfoto)

Halle (Saale)/MZ - Mit etwas Vorstellungskraft waren die Jubelschreie noch zu hören, da lag im Sparkassen Eisdom der Geruch von aus überbordender Euphorie verspritztem Bier noch immer in der Luft. Nur vier Tage waren ja auch erst vergangen, seitdem die Saale Bulls mit einem wundersamen Comeback Deggendorf mit 5:3 aus den Playoffs gespielt hatten.

Nach Montagabend stehen die Spieler des Eishockey-Oberligisten, gerade noch Könige, als Kämpfer aber schon wieder mit dem Rücken zur Wand. So kann das sein in der Hatz der Playoffs.

Nach dem 3:8 im ersten Halbfinal-Duell ging auch die zweite Partie gegen die mit großem Finanzaufwand zusammengestellten Blue Devils aus Weiden verloren. Diesmal allerdings knapp, mit 2:3. „Es ist ziemlich hart und extrem schade, dass es nicht geklappt hat“, sagte Marius Riedel, Trainer der stark kämpfenden Saale Bulls. „Es war ein komplett anderer Auftritt als in Weiden.“

Saale Bulls gehen in Playoffs die Verteidiger aus

Ein großes Problem für die Bulls zeigte sich mit Blick auf die voll besetzten Tribünen. Unter den Fans saßen neben Dennis Schütt nun auch noch Vojtech Suchomer (Innenbandverletzung) und Thomas Gauch (Schulterverletzung). Damit blieben den Gastgebern nur noch vier Verteidiger übrig, die Stürmer Thore Weyrauch und Sergej Stas spielten daher in der Abwehr. Eine mehr als suboptimale Ausgangslage gegen die mit vier starken Reihen agierenden Gäste.

Die Saale Bulls, was angesichts der Personallage eine sinnvolle Strategie war, suchten ihr Heil in der Offensive. Denn in der Abteilung Attacke stand ja noch viel Qualität auf dem Eis. Etwa die beiden finnischen Stürmer Matias Varttinen und Tatu Vihavainen.

Die zeigten in einem packenden ersten Drittel mit 34 Torschüssen ihre Klasse. Erst traf Varttinen, schon am Samstag dreifacher Torschütze, auf Vorlage von Vihavainen im Powerplay. Dann drehte sich das Zusammenspiel und Vihavainen veredelte eine Vorlage sehenswert.

Aber auch die blauen Teufel aus Weiden demonstrierten ihre enorme Wucht, Tomas Rubes per Solo und Luca Gläser trafen für den Meister in der Südstaffel. 2:2 stand es damit nach 20 Spielminuten. Für die Bulls war der offene ein mutmachender Spielstand.

Chad Bassen entscheidet Spiel zwei für die Blue Devils Weiden

Beim Unentschieden blieb es auch nach dem zweiten Drittel. Das war zerfahrener, die Strafzeiten häuften sich, die Überzahlsituationen konnte aber keine Mannschaft für sich nutzen.

So blieb alles offen und damit hochspannend. Die dezimierten Saale Bulls kämpften weiter bewundernswert, sie konnten sich sogar ein Übergewicht erarbeiten, hatten Chancen. Den entscheidenden Wirkungstreffer setzte dann aber Weiden neun Minuten vor Schluss. Chad Bassen blieb frei vor Timo Herden so eiskalt wie das Spielfeld unter ihm. 2:3.

Am Ende zog Riedel seine letzte Karte, nahm Herden vom Eis für einen zusätzlichen Feldspieler. Es hätte fast gereicht, ein Schuss von Patrick Schmid fand aber erst Sekundenbruchteile, exakt 0,8, nach der Schlusssirene den Weg ins gegnerische Netz.

Am Mittwoch (20 Uhr) würde die sehr gute Saison der Saale Bulls mit einer weiteren Niederlage in Bayern ein Ende finden. Und Personalsituation, Heimvorteil, alles spricht nun für Weiden. „Wir geben nicht auf, werden alles daran setzen, dass die Serie noch einmal nach Halle kommt“, sagte Riedel aber kämpferisch.