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Start der Bundesliga MBC-Boss Martin Geissler zweifelt an Basketball-Boom in Deutschland

Aktualisiert: 28.09.2022, 09:05
MBC-Geschäftsführer Martin Geissler.
MBC-Geschäftsführer Martin Geissler. (Foto: IMAGO/opokupix)

Berlin/dpa - Nach dem EM-Rausch hofft auch die Bundesliga auf Basketball-Festspiele und einen Schub im Kampf um mehr öffentliche Wahrnehmung. „Ich glaube, das wird sich sehr positiv auswirken“, sagt Alba Berlins Geschäftsführer Marco Baldi.

Die starken Auftritte des Nationalteams mit dem Gewinn der Bronzemedaille machen Lust auf mehr. „Die Chance besteht vor allem darin, dass der Basketball ein Stück weit ins Schaufenster gestellt wurde“, so BBL-Geschäftsführer Stefan Holz zum Fachmagazin „BIG“.

Das deutsche Team um Kapitän Dennis Schröder hatte bei der EM die erste Medaille seit 17 Jahren gewonnen und mit starken Leistungen dafür gesorgt, dass die Spiele ab dem Viertelfinale auch bei RTL im Free-TV liefen. „Durch die Nationalmannschaft werden wir neue Fans und auch Aufmerksamkeit für die Liga und unseren Club gewinnen, die eventuell auch neue mögliche Partner bringen wird“, sagt Steffen Liebler, Geschäftsführer der Würzburg Baskets.

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Allerdings gibt es auch Stimmen, die keine großen Auswirkungen auf die Saison, die am Mittwoch mit der Partie Berlin gegen Hamburg beginnt, erwarten. Etwa die von Martin Geissler, Geschäftsführer des MBC aus Weißenfels: „Die BBL ist ein regionales Phänomen. Ebenso wenig wie die verkorkste WM 2019 einen negativen Effekt zu Folge hatte, erwarten wir nun einen positiven Effekt“, sagt er.

Auch BBL-Boss Holz warnt vor zu großen Hoffnungen. „Dass ein einzelnes Turnier sofort alles verändern kann, ist ein Mythos. Das hat auch im Handball oder Eishockey noch nie funktioniert“, sagt er. Doch nach zwei schweren Pandemie-Jahren kommen die Erfolge der Nationalmannschaft trotzdem zur rechten Zeit.

Zumal mit der sich anbahnenden Energiekrise im Winter der nächste Krisenherd bereits am Horizont lauert. „Die Lage ist eine enorme Herausforderung und wir alle hoffen, dass wir als Liga nach der Pandemie auch diese Krise mit ihren spürbaren Auswirkungen verkraften werden“, sagt Bayern-Geschäftsführer Marko Pesic. Die Klubs setzen beim Energiesparen unter anderem auf LED-Lampen in den Hallen und Fotovoltaik-Anlagen auf den Dächern.