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Alles begann mit Marco Hartmanns Tor... HFC gegen Bayern II vor historischer Marke in der 3. Liga

Von Christoph Karpe 19.08.2019, 09:02
Marco Hartmann (M.) erzielte im Juli 2012 das erste Drittliga-Tor - Toni Lindenhahn (l.) jubelte da schon mit.
Marco Hartmann (M.) erzielte im Juli 2012 das erste Drittliga-Tor - Toni Lindenhahn (l.) jubelte da schon mit. Worbser

Halle (Saale) - Fünf Vip-Karten bekommt der Gastverein. Das ist Standard beim Halleschen FC. Welche Prominenten aus der Chefetage des großen FC Bayern allerdings an diesem Montag auf der Tribüne im Erdgas Sportpark Platz nehmen, das zählt zu den Geheimnissen. Gut möglich allerdings, dass sogar Ulli Hoeneß zur Münchener Delegation gehört.

Schließlich ist Sebastian Hoeneß sein Neffe und Sohn von Bruder Dieter - und der war schließlich auch einmal eine Ikone der Bundesliga. Und dem Verwandten mal bei der Arbeit als Trainer der zweiten Bayern-Mannschaft zuzuschauen, könnte durchaus Antrieb für eine Stippvisite in der dritten Fußball-Liga sein.

Marco Hartmann traf beim ersten HFC-Sieg in der 3. Liga

21. Juli 2012, Erdgas Sportpark:

Hallescher FC - Kickers Offenbach 1:0 (0:0)

HFC: Horvat - Eismann (44. Kanitz), Becken, Ruprecht, Benes - Hartmann, Wagefeld - Preuß (85. Sautner), Teixeira (72. Shala), Lindenhahn - Pichinot. Trainer: Köhler
OFC: Wulnikowski - Ahlschwede, Kleineheismann, Husterer, Stein - Bender, Feldhahn, Reinhardt, Hahn - Vogler, Fetsch
Tore: 1:0 Hartmann (62./Vorlage Pichinot)
Gelbe Karten: Husterer, Stein
Rote Karte: Hahn (35., grobes Foulspiel)
Zuschauer: 10.070
Schiedsrichter: Christian Dietz (Kronach)

Und Familie Hoeneß - egal in welcher Aufstellung - könnte durchaus Augenzeuge eines historischen Moments für den Halleschen FC werden. Die Rot-Weißen stehen vor ihrem einhundertsten Sieg in Liga drei, seit das Debütspiel am 21. Juli 2012 mit 1:0 gegen die Offenbacher Kickers gewonnen wurde. Durch ein Tor des heutigen Kapitäns von Dynamo Dresden, Marco Hartmann, übrigens. Und schon damals im Team: Toni Lindenhahn, der diesmal berechtigte Chancen hat, gegen die Bayern in der Startelf zu stehen.

Übrigens: In der „ewigen“ Tabelle der Liga liegt der HFC auf Rang sieben: 270 Spiele, 99 Siege, 73 Unentschieden und 98 Niederlagen machen 370 Punkte. Die Bilanz ist also nach den zuletzt drei Siegen in Serie gerade erst knapp ins Positive gedreht.

Und der Trend soll sich natürlich mit einem Erfolg über die Bayern fortsetzen. Dabei ist das Vorhaben ein echt schwieriges. Zumal die Fans diesmal - im Gegensatz zur Pokalpartie gegen den VfL Wolfsburg - diesmal einen Stimmungsboykott durchziehen wollen. Weil sie ein Zeichen gegen Montagsspiele setzen wollen.

FC Bayern II bringt viel Spielfreude mit nach Halle

Nach dem emotionalen Höhepunkt der letzten Jahre vor einer Woche, droht diesmal also Tristesse. Dabei könnte die HFC-Mannschaft wieder dringend Unterstützung von den Rängen gebrauchen. Denn: „Es wird eine große Herausforderung, eine der spielerisch besten Mannschaften der Liga zu bezwingen“, sagt HFC-Coach Torsten Ziegner. Von nur einem Sieg und drei Niederlagen des Gegners in den ersten vier Spielen lässt er sich nicht täuschen.

Um zu ahnen, was da auf den Halleschen FC zukommt, lohnt sich auch der Blick auf ein Geld-Ranking. Die „kleinen“ Bayern sind das Top-Team der Liga - geht es nach dem Wert der Spieler. Transfermarkt.de beziffert das theoretische Ablösesummen-Volumen der Mannschaft auf stattliche 11,83 Millionen Euro.

Lars Lukas Mai, der Bruder von HFC-Abwehrschrank Sebastian, ist mit 2,5 Millionen Euro der teuerste Kicker in Liga drei. Zum Vergleich: Der HFC-Kader liegt mit 5,48 Millionen Euro auf Rang neun der Wertigkeits-Tabelle - teuerster Profi ist Terrence Boyd (400.000 Euro).

Mai muss FCB-Torjäger Kwasi Okyere Wriedt stoppen

Nicht nur deshalb sagt Ziegner: „Die Bayern-Zweite ist die beste Talente-Mannschaft Deutschlands. Die sind brutal gut.“ Aber natürlich hat er einen Plan wie der außergewöhnliche Aufsteiger zu bezwingen sei: „Wir müssen ihnen die Freude am Fußball-Spielen nehmen.“ Heißt: Die Bayern-Kicker permanent unter Druck setzen, ihnen in den Zweikämpfen den Schneid abkaufen.

Was natürlich nicht nur für das kämpferische Vorbild Sebastian Mai gilt. Der soll nicht nur Bayerns Top-Stürmer Kwasi Okyere Wriedt abmelden, sondern dürfte auch ab und an bei Standards mit seinem sechs Jahre jüngeren Bruder zusammenprallen. „Da geht es mit aller Härte rein. Da ist nichts mit Pardon“, sagt Halles Mai.

Dem ist übrigens egal, wer als Vip der Bayern auf der Tribüne sitzt. Familie Mai kommt aus Dresden nämlich mit Sicherheit in einer größeren Delegation als womöglich der Hoeneß-Clan.

››Anpfiff des Spiels im Erdgas Sportpark ist um 19 Uhr, wir berichten im Liveticker

(mz)