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HFC - Cottbus im Schnellcheck HFC - Cottbus im Schnellcheck: Derby-Experten im Kampf um die Nummer eins

12.03.2019, 14:13

Halle (Saale) - Kaum ist der 27. Spieltag in der 3. Liga vorbei, steht auch schon der nächste an: Dank der englischen Woche spielt der Hallesche FC schon am Mittwochabend (19 Uhr) gegen Energie Cottbus. Das Ost-Duell bei uns im Schnellcheck.

Die Ausgangslage

„Wir haben nicht schön gespielt“, sagte Torsten Ziegner nach dem 1:0-Arbeitssieg gegen Aalen am Sonntag. Ob es gegen Cottbus schöner wird, ist fraglich, denn erneut wird ein echtes Kampfspiel erwartet.

So unschön wie im Hinspiel allerdings wird es nicht werden. „Das war hässlich zum Quadrat“, sagte der HFC-Trainer damals. Er meinte aber nicht die gute Leistung seines Teams, sondern die ungewöhnlichen Trikots. Halle musste improvisieren und mixte grauen Hosen und Stutzen mit roten Trikots.

Das wird dem Klub aber nicht mehr passieren, denn inzwischen ist das Rückennummern-Problem der grauen Leibchen behoben, es gibt keine Beanstandungen mehr. Die „Kasperle-Klamotten“ (Zitat Ziegner) bleiben also eine einmalige Sache.

Die Form

Der HFC konnte gegen Aalen Platz drei behaupten und seinen Vorsprung ausbauen, fünf Punkte beträgt dieser nun schon. Erst ein Spiel ging 2019 verloren, Halle ist nach wie vor ein extrem unangenehmer Gegner für jeden Klub. Der vielleicht beeindruckendste Beleg dafür: In sieben der letzten acht Partien blieb Halle ohne Gegentor.

Cottbus hingegen feierte am Wochenende den ersten Sieg im schon gar nicht mehr so neuen Jahr und schöpft nun wieder Hoffnung im Abstiegskampf. Ist da eventuell ein Knoten geplatzt? Doch ist da auch noch die schlimme Cottbusser Auswärtsschwäche mit erst elf Punkten in der Fremde.

Bemerkenswert hingegen: In der Ost-Tabelle, in der nur die Derbys berücksichtigt werden, ist Energie sogar Spitzenreiter – gefolgt vom HFC, der mit einem Sieg vorbeiziehen kann.

„Halle spielt mit sehr viel Emotionen, ist aggressiv in den Zweikämpfen und spielt zielstrebig nach vorne", sagt FCE-Trainer Pele Wollitz: „Aber ich bin überzeugt davon, dass wir am Mittwoch dreifach punkten können.“

Das Personal

Braydon Manu ist angeschlagen, kann aber wohl spielen. Der HFC bleibt weiter vom großen Verletzungspech verschont, auch Sperren gibt es keine. Wer könnte Manu ersetzen, falls er doch passen muss? Tobias Schilk ist auf rechts eine Option, Pascal Sohm eine zweite. Dann wäre im Sturm Platz für Maximilian Pronichev. Ziegner hat jedenfalls genug Alternativen.

Anders sieht die Lage in Cottbus aus. Trainer Wollitz muss immer wieder auf Leitungsträger verzichten, in Halle gehören dazu Philipp Knechtel, Daniel Stanese, Maximilian Zimmer, Kevin Scheidhauer und Ex-HFC-Profi Tim Kruse.

Und doch hat Wollitz zuletzt eine gute Elf gefunden, zu der auch Daniel Bohl zählt. Der war in Halle chancenlos, wechselte im Januar in die Lausitz und gehört dort zum Stammpersonal. Gegen Münster gelang ihm sogar sein erstes Tor. „Mein Verein ist jetzt Energie Cottbus. Ich werde gegen Halle alles geben“, sagte Bohl dem rbb.

Wichtige Akteure bei Energie sind Stürmer Streli Mamba (zwölf Torbeteiligungen) sowie die Routiniers Dimitar Rangelov (36), Jürgen Gjasula (33) und Robert Müller (32), die für Ruhe und Erfahrung im Abstiegskampf sorgen sollen.

Der Schiedsrichter

Timo Gerach heißt der Mann, der das Ost-Derby hoffentlich souverän leiten wird. Der 32-Jährige bringt die Routine aus mehr als 80 Zweit- und Drittligapartien mit. Den HFC pfiff der gelernte Betriebswirt bislang nur beim 3:2-Auswärtssieg in Münster 2014, Cottbus nur beim 0:4 gegen Aalen 2015. Klingt also eher nach einem HFC-Glücksbringer…

Das Hinspiel

2:1 gewann der HFC im Stadion der Freundschaft, ein früher Doppelschlag durch Bentley Baxter Bahn (14.) und Björn Jopek (19.) stellte die Weichen auf Sieg. Nach der Pause gab es dann Pyro im HFC-Block und in den Schlussminuten noch Aufregung nach einer Roten Karte gegen Energie-Verteidiger Jose-Junior Matuwila.

Weil einige Energie-Fans Zigeuner-Sprechchöre skandierten, wurde der Klub vom DFB nachträglich noch bestraft. Der HFC nutzte die Rückfahrt zur feucht-fröhlichen Derby-Sieg-Party im Mannschaftsbus.

Die Bilanz

Von den bisherigen fünf Drittliga-Duellen gewann der HFC drei, Energie nur eins. Zudem trafen die Hallenser in jedem Spiel mindestens ein Mal und sind daheim unbesiegt. In der DDR-Oberliga hatte die Paarung eine längere Tradition, insgesamt führt Halle mit sechs zu fünf Siegen bei vier Unentschieden.

Eine Live-Übertragung der Partie im Free-TV wird es am Mittwoch nicht geben. Wir berichten wie gewohnt ausführlich im Liveticker. (mz/bbi)