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"Orientierungsprobleme" bei Sternberg Hallescher FC: Janek Sternberg mit Orientierungsproblemen - Lob für Florian Hansch

01.06.2020, 08:53
HFC-Verteidiger Janek Sternberg erwischte in Münster nicht seinen besten Tag.
HFC-Verteidiger Janek Sternberg erwischte in Münster nicht seinen besten Tag. www.imago-images.de

Halle (Saale) - Bei der 2:4-Niederlage des Halleschen FC bei Preußen Münster am Sonntag überraschte Trainer Ismail Atalan mit seiner Startelf auf einigen Positionen Ein Plan, der nicht aufging, schon zur Pause stand es bekanntlich 0:3 und der Trainer baute die Mannschaft wieder um.

Vor allem zwei Personalien waren erstaunlich: Vorne im Sturm bekam Jonas Nietfeld den Vorzug vor Terrence Boyd und Mathias Fetsch. Der Angreifer blieb aber blass, auch weil er von seinen Kollegen kaum einmal gesucht und gefunden wurde. Vor dem 0:1 verlor er zudem den Ball. Nach 45 Minuten war Nietfelds Arbeitstag vorzeitig beendet, in Halbzeit zwei machte dann Boyd deutlich mehr Dampf - allerdings auch in einer insgesamt wesentlich stärkeren HFC-Elf.

HFC: Jonas Nietfeld nutzt seine Chance im Sturm nicht

Noch erstaunlicher als der Sturm war die Besetzung der linken Seite beim HFC. Dort brachte Atalan in Janek Sternberg und Niklas Landgraf gleich zwei gelernte Linksverteidiger. Die Offensiven Dennis Mast und Felix Drinkuth standen dafür nicht einmal in 18-Mann-Kader.

Ziel des Coaches war es, erst einmal sicher zu stehen und die Defensive dicht zu machen. Doch passierte genau das Gegenteil. Während Landgraf auf der ungewohnten offensiven Position ohne Impulse blieb, war Sternberg in der Viererkette defensiv überfordert.

Schon nach einer halben Stunde tauschten die beiden ihre Positionen, Halle stand in der Folge etwas sicherer und Sternberg gelangen immerhin ein paar brauchbare Flanken in der Offensive. Da war die Partie beim Stande von 0:3 aber längst verloren für Halle.

HFC: Janek Sternberg mit großen Defensivproblemen

Vor allem Sternberg, im Winter nach langen und zähen Verhandlung aus Kaiserslautern nach Halle gewechselt, war bei zwei Gegentoren mittendrin. Vor dem 0:1 verweigerte er den Zweikampf und ließ Lukas Cueto vorbeiziehen und abschließen. Beim 0:2 verteidigte er schlecht vor dem Eckball, der letztlich zum Tor führte.

„Die ersten drei Tore sind alle über die linke Seite gefallen. Da spielen Landgraf und Sternberg, die die Position ihr ganzes Leben lang gespielt haben“, sagte Atalan über die Problemzone seiner Mannschaft und verteidigte seine Aufstellung: „Sternberg ist sehr erfahren in der 3. Liga und hat auch schon höherklassig gespielt. Wir hatten gehofft, dass er mit seiner Erfahrung der Mannschaft helfen könnte.“

Das tat der Ex-Bundesligaprofi aber nicht. Stattdessen machten ihn die Münsteraner schnell als Schwachstelle aus. „Er hatte ein paar Orientierungsprobleme“, formulierte Atalan seine Kritik sehr moderat und hob heraus: „Heute hat die ganze Mannschaft nicht funktioniert, nicht nur einzelne Spieler.“

Stürmer Florian Hansch sammelt Pluspunkte aus Rechtsverteidiger

Eine positive Ausnahme gab es aber auch in Atalans HFC-Elf. Florian Hansch, gelernter Stürmer, verteidigte rechts hinten in der Viererkette. Nicht nur wegen seines Tores zum 1:3 war die Leihgabe des SV Sandhausen auffällig. Mit viel Tempo und hohem Einsatz beackerte er seine Flanke, holte sich in Zweikämpfen eine blutige Nase und eine dicke Beule an der Stirn.

Das war Atalan dann auch ein Lob wert: „Florian Hansch hat in der ersten Halbzeit ein sehr gutes Spiel gemacht, über unsere rechte Seite ist gar nichts passiert.“ Zumindest dieses Experiment des Trainers ging in Münster auf – auch wenn es dafür keine Punkte gab. (mz/bbi)