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Heimspiel gegen Aalen Hallescher FC gegen Aalen: Warum der HFC jetzt viel unberechenbarer ist

Von Felix Fahnert 19.01.2018, 09:52
Rückkehrer Benjamin Pintol (r.) und HFC-Trainer Rico Schmitt.
Rückkehrer Benjamin Pintol (r.) und HFC-Trainer Rico Schmitt. Eckehard Schulz

Halle (Saale) - Die Freude in Rico Schmitt war unverkennbar. Doch irgendwann musste er die Euphorie ganz pflichtbewusst ein wenig bremsen. „Die entscheidende Frage wird sein, ob wir so eine Situation endlich mal über einen längeren Zeitraum hinbekommen“, sagte der Trainer des Halleschen FC am Donnerstag schmunzelnd.

So eine Situation - gemeint war die vergleichsweise angenehme Personallage vor dem Punktspielauftakt am Samstag gegen Aalen. Mit Ausnahme von Hendrik Starostzik und den länger verletzten Martin Röser, Max Barnofsky und Petar Sliskovic kann der Coach auf alle Einsatzkräfte des HFC zurückgreifen.

Und das bringt Rico Schmitt in eine Situation, die Trainer sichtlich genießen: Sie können pokern, und im Ungefähren bleiben – und für den Gegner unberechenbar sein. „Es herrscht eine richtige Aufbruchsstimmung, und es macht mehr Spaß, wenn es mehr Alternativen gibt und mehr Wettbewerb“, meint Schmitt.

Die Stimmung beim Halleschen FC ist plötzlich positiv

Verfolgt man aktuell das Training des Halleschen FC, ist der Anblick in der Tat kaum mit dem der vergangenen Monate zu vergleichen: Die Übungseinheiten sind üppig besucht, die Atmosphäre ist positiv. Und die Konkurrenzsituation scheint das Team sichtlich zu beleben.

Heißt: Die sportliche Ausgangslage nach nur der 17 Tage langen Wintervorbereitung ist für den HFC besser denn je, um erfolgreich in die verbleibenden Rückrundenspiele zu starten. Schließlich hatte man in den zurückliegenden drei Testspiel-Erfolgen und mit dem Sieg beim Halplus-Cup einen souveränen Eindruck hinterlassen - spielte aber freilich ausschließlich gegen unterklassige Gegner. Nun geht es mit Aalen gegen einen durchaus unangenehmen Drittligisten, eine „stabile, eingespielte Mannschaft“, wie ihn Rico Schmitt nennt, „mit großen Stärken in der Umschaltaktion“.

Schon im Hinspiel in Aalen (1:2) und beim letzten Heimspiel im März 2017 (1:4) zeigten die Schwaben ihre Stärken im Konterspiel, vor allem in Form von Matthias Morys. Der Stürmer erzielte in den zwei Spielen insgesamt vier Tore. „Aalen hat Morys als Lebensversicherung. Da brauchen wir eine gute, aufmerksame Verteidigung“, weiß auch Rico Schmitt.

HFC gegen Aalen: Einsatz für Pintol am Samstag?

Eben hierfür hat der Coach dank der Rückkehrer Fabian Franke und Tobias Müller nun endlich wieder die personelle und taktische Flexibilität, die er sich für die Defensive wünscht. Lässt Schmitt am Samstag also eine Dreier- oder Viererkette ran? „Ich habe da schon so eine Idee. Aber die werde ich jetzt nicht sagen“, erklärte er am Donnerstag und schmunzelte erneut. Da war er wieder, der genüsslich pokernde Schmitt.

Der Trainer weiß, dass der HFC nach den Schlagzeilen der vergangenen Wochen dringend ein positives Signal braucht. „In den Testspielen haben wir gezeigt, dass wir cool sind vor dem Tor. Wir sind stark, wir können gegen Aalen gewinnen.“ Wofür nun auch in Mittelfeld und Sturm einige Einsatzkräfte wieder zur Verfügung stehen - auch wenn Top-Torschütze Martin Röser für zwei Monate verletzt fehlt.

HFC: Wer kann Martin Röser in der Offensive ersetzen?

„Wir sind jetzt in der Lage, so eine Lücke zu schließen“, sagt Schmitt und verweist auf Mathias Fetsch, Hilal El-Helwe, auf Braydon Manu, Martin Ludwig sowie die Rückkehrer Vincent Stenzel und Benjamin Pintol. Dass Pintol zumindest für einen kurzen Einsatz eine Option ist, auch wenn ihm „noch etwas Spielpraxis fehlt“, steht außer Frage. „Er kann für außergewöhnliche Situationen sorgen“, sagt Schmitt.

Festlegen will er sich natürlich nicht. Warum auch? Seit langer Zeit ergibt sich die Aufstellung des HFC für das kommende Spiel verletzungsbedingt nicht beinahe von selbst. Ein gutes Gefühl für den Trainer, diese Unberechenbarkeit. „Hoffen wir, dass es in zwei, drei Wochen immer noch so ist.“ Rico Schmitt hat es bekanntermaßen schon anders erlebt.

(mz)