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Lok Leipzig-Fans randalieren in Erfurt Lok Leipzig-Fans randalieren in Erfurt: Mario Basler erwägt Rücktritt nach Spielabbruch

14.06.2015, 17:10
Anhänger des Fußball-Süd-Oberligisten 1. FC Lok Leipzig laufen während des Spiels in der 75. Minute auf den Platz.
Anhänger des Fußball-Süd-Oberligisten 1. FC Lok Leipzig laufen während des Spiels in der 75. Minute auf den Platz. dpa Lizenz

Erfurt - Randalierende Anhänger des Fußball-Süd-Oberligisten 1. FC Lok Leipzig haben am Sonntag den Abbruch der Partie beim FC Rot-Weiß Erfurt II provoziert. Zudem wurden nach Polizeiangaben 31 Menschen verletzt, acht wurden ins Krankenhaus gebracht. Bereits vor und während des Spiels gab es mehrere Vorfälle im Gästeblock, darunter das Entzünden von Pyrotechnik, Verbrennen von Fahnen und Steinwürfe auf Polizisten. Auch ein Cateringwagen wurde geplündert.

Beim Stand von 2:0 (1:0) für die Erfurter und einer Roten Karte für den Leipziger Djamal Ziane (73.) stürmten rund 50 Leipziger Chaoten in der 75. Minute den Platz des Erfurter Steigerwaldstadions, wohin die Begegnung aus Sicherheitsgründen extra verlegt worden war. Nachdem das Spiel rund 20 Minuten unterbrochen war, die Polizei vor dem Leipziger Block sogar einen Wasserwerfer aufgefahren hatte, wurde der Abbruch bekanntgegeben. Die Leipziger Fans wurden zum Bahnhof begleitet, laut Polizei wurden zunächst vier Anzeigen wegen Widerstands und Beleidigung erstattet, die Zahl könnte noch steigen.

Club-Sportdirektor Mario Basler äußerte sich nach den Geschehnissen und schloss ein Ende seines Engagements bei den Sachsen nicht aus. „Ich bin total erschrocken“, sagte der frühere Fußball-Nationalspieler am Sonntagabend dem TV-Sender Sky Sport News. „Ich werde mir in den nächsten ein, zwei Tagen ernsthaft Gedanken machen. In dieser Form macht es mir keinen Spaß.“ Er sei selbst angegriffen worden, sagte Basler.

Relegation verpasst, B-Junioren liefern sich Massenschlägerei

Lok Leipzig, bei dem die früheren Nationalspieler Heiko Scholz als Trainer und Mario Basler als Sportdirektor fungieren, hätte als Tabellenvierter das Spiel gewinnen müssen, um in einer Relegation gegen den Dritten der Nord-Staffel den Aufstieg in die Regionalliga anpeilen zu können.

Bereits am Samstag war es in Leipzig beim Landesligaspiel der B-Jugend zwischen Lok und Fortuna Chemnitz zu ähnlichen Vorfällen gekommen. Auch hier unterlag Lok und verfehlte damit den dritten Platz. Nach dem Abpfiff kam es zu Auseinandersetzungen von rund 50 Personen, an denen Augenzeugenberichten zufolge auch die Spieler im Alter von 15 und 16 Jahren beteiligt waren. (dpa)