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"Nichts ist teurer als der Abstieg" Dynamo Dresden: Winter-Transfers stehen an - aber auf welchen Positionen?

20.11.2019, 12:12
Michael Born macht bei Dynamo Dresden Geld für Verstärkungen locker.
Michael Born macht bei Dynamo Dresden Geld für Verstärkungen locker. www.imago-images.de

Dresden - Finanziell ist die SG Dynamo Dresden so gut aufgestellt wie noch nie. Doch sportlich kämpft der sächsische Traditionsverein bereits das dritte Jahr in Serie um den Verbleib in der 2. Fußball-Bundesliga. Mit nur zwölf Zählern aus 13 Spielen ist das Team von Cristian Fiel nur Tabellenvorletzter.

Trotz des Heimsiegs gegen Wehen Wiesbaden steht Dresden vor der Auswärtspartie beim Hamburger SV am Samstag und dem folgenden Heimspiel gegen Holstein Kiel weiter mächtig unter Druck. Die Fiel-Elf muss dringend punkten, um bis zur Winterpause nicht den Anschluss an die Nichtabstiegsränge zu verlieren. „Nichts ist teurer als der Abstieg in die 3. Liga“, sagt Dynamos kaufmännischer Geschäftsführer Michael Born.

Dynamo Dresden beendet seinen Sparkurs

Der 52-Jährige und Sportgeschäftsführer Ralf Minge rückten daher zuletzt am Samstag auf der Mitgliederversammlung vom rigiden Sparkurs der vergangenen Jahre ab und kündigten für die Winterpause Verstärkungen an. „Da sind wir in Gesprächen und das wird passieren. Die Profimannschaft ist das Wichtigste, an diesem Tropf hängen wir alle“, erklärte Minge.

Mindestens 1,7 Millionen Euro des bereits genehmigten Transfer-Budgets will der 59-Jährige investieren, auch wenn er „hundert Prozent vom Kader und der Qualität des Trainerteams“ überzeugt sei. Für den Charakter der Mannschaft lege Minge seine „Hand ins Feuer.“

Bedarf besteht dennoch auf gleich mehreren Positionen. Im Angriff fehlt neben Alexander Jeremejeff und Moussa Koné ein weiterer Stürmer. Fiel ließ zuletzt mit zwei Spitzen agieren, was beiden Angreifern sichtlich guttat. Der dritte Stürmer Luka Stor gilt eher als Perspektivspieler und ist derzeit noch keine echte Alternative. Zudem zeigte der zwischenzeitliche Ausfall von Jeremejeff, dass ein konkurrenzfähiger Offensivspieler fehlt.

Dynamo Dresden: Bedarf auch in der Abwehr

Doch auch in der Abwehrreihe gibt es beim achtmaligen DDR-Meister Nachholbedarf. Mit 24 Gegentoren stellt Dynamo hinter Nürnberg (27), Bochum und Wiesbaden (jeweils 26) die viertschlechteste Abwehr im Unterhaus.

Ausgerechnet Youngster Kevin Ehlers wusste in seiner ersten Profisaison dabei noch am meisten zu überzeugen. Kapitän Marco Hartmann ist zu oft verletzt, Florian Ballas läuft seiner Form hintereinander. Auch Jannik Müller, der dank seiner Leistungen in den Vorjahren zu einem der vier Kapitäne aufgestiegen war, fehlt die Souveränität.

Die Außenbahnen als größte Dynamo-Baustelle

Auf den beiden Außenbahnen ist Dynamo zumindest quantitativ gut besetzt. Doch weder Niklas Kreuzer und Linus Wahlqvist auf der rechten noch Chris Löwe und Brian Hamalainen auf der linken Seite sowie Patrick Möschl auf beiden Außenbahnen konnten offensiv und defensiv überzeugen. Beide Positionen sind wohl Dynamos größte Baustelle, zumal Fiel genau dort viel verlangt. Beide Außenverteidiger sollen nicht nur Defensiv-Arbeit verrichten, sondern sich auch immer wieder offensiv einschalten.

Bis zum Winter muss Dynamos 39 Jahre alter Coach aber noch mit dem aktuellen Personal auskommen. Der Spanier betont immer wieder sein Vertrauen in den Kader. Dennoch wird wohl schon der eine oder andere Neuzugang ins Wintertrainingslager vom 12. bis 20. Januar 2020 nach Andalusien mitreisen. (dpa)