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Erleichterung nach harten Wochen Dynamo Dresden: Trainer Fiel gelingt ein kleiner Befreiungsschlag

09.11.2019, 11:24
Die Spieler von Dynamo Dresden jubelt nach dem Tor zum 1:0 gegen Wehen Wiesbaden.
Die Spieler von Dynamo Dresden jubelt nach dem Tor zum 1:0 gegen Wehen Wiesbaden. dpa-Zentralbild

Dresden - Die Erleichterung war auch bei Cristian Fiel deutlich zu spüren. Doch nach dem 1:0-Heimerfolg seiner Mannschaft gegen den SV Wehen Wiesbaden wirkte der 39 Jahre alte Trainer von Dynamo Dresden zugleich nachdenklich. „Im Moment ist es Erleichterung, ich bin aber nicht derjenige, der alles ausblenden kann, was in den vergangenen Wochen ist“, betonte Fiel.

Fünf Spiele hatten die Sachsen in der 2. Fußball-Bundesliga zuvor in Serie verloren, inklusive dem unglücklichen Aus im DFB-Pokal bei Hertha BSC waren es sogar sechs Pflichtspiele. „Wenn man das erste Mal Trainer ist, sechs Spiele nicht gewinnt, immer wieder die Gesichter der Jungs sieht, die einfach unheimlich enttäuscht sind, dann ist es schon schwer“, gab Fiel zu: „Das andere drumherum gehört dazu. Man hört vieles, liest auch ab und zu was. Aber das muss sein. Dennoch würde ich lügen, wenn ich sagen würde, die letzten sechs Wochen waren kein Problem und sind an mir vorbeigegangen, als wäre nichts gewesen.“

Dynamo Dresden gibt Rote Latern an Wiesbaden ab

Trotz der Niederlagen-Serie und dem zwischenzeitlichen Absturz ans Tabellenende hatte Fiel zumindest nach Außen nie zur Disposition gestanden. Dennoch war der Druck auf Trainer und Spieler vor dem Keller-Duell mit Wiesbaden hoch. Infolge des dritten Saisonsiegs konnten die Sachsen mit nun zwölf Zählern Anschluss an die Nichtabstiegs-Ränge halten und den letzten Platz an Wiesbaden abgeben.

„Ich nehme diese drei Punkte unfassbar gern, mir tut es aber leid für Rüdiger Rehm“, sagte Fiel in Richtung seines Wiesbadener Trainerkollegen. Der echauffierte sich zuvor über das Eingreifen des Videoschiedsrichters bei Wiesbadens vermeintlicher 1:0-Führung durch Manuel Schäffler nach 26 Minuten.

Tatsächlich hätten verunsicherte Dynamo-Akteure einen erneuten Rückstand wohl nur schwer verkraftet. Dennoch spricht es für die Moral der Mannschaft, dass sie sich durch die Turbulenzen des Videobeweises nicht hat aus der Ruhe bringen lassen und letztlich selbst durch Alexander Jeremejeff (41.) in Führung ging.

Cristian Fiel fordert Demut nach Sieg gegen Wehen

„Wir haben kämpferisch alles reingehauen und die Freude ist natürlich sehr groß. Ich bin einfach nur froh“, sagte Defensiv-Allrounder Jannis Nikolaou.
Fiel aber forderte Demut, auch weil seine Spieler es trotz bester Chancen im zweiten Durchgang verpassten, für klare Verhältnisse zu sorgen: „Bei den Jungs mache ich mir keine Sorgen. Aber denen, die jetzt wieder behaupten, wir sind wieder auf dem richtigen Weg, ist mir wichtig zu sagen: Nein, das ist harte Arbeit.“

Die erwartet seine Schützlinge auch in den kommenden beiden Wochen in Vorbereitung auf die Auswärtspartie beim Hamburger SV. Fiel will die Länderspielpause nutzen, um sich auf den Endspurt der Hinrunde vorzubereiten. „Das ist die letzte Möglichkeit, um für die letzten Spiele zu tanken“, erklärte der Spanier. Auch ein Testspiel sei geplant. (dpa)