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MZ-Wirtschaftsnewsletter vom 3. Juli 2025 Krank im Urlaub: Das ist leider keine Seltenheit

Weitere Themen: Rückzahlung von Coronahilfen gestoppt / Mindestlohn steigt / Kein Bargeld beim Brötchenkauf / Erfolgreiches Model aus Halle / Investor kauft Orwo

03.07.2025, 09:00
Newsletter Krank im Urlaub
Newsletter Krank im Urlaub dpa

ich hatte mal einen Chef, der im Sommer immer drei Wochen Urlaub nahm. „Die erste Woche davon bin ich regelmäßig krank“, erklärte er. Erschöpfung und Krankheit – statt Erholung. Das Phänomen kennen sicher einige.

„Ich erlebe oft, dass Patienten in ihrer Urlaubszeit krank in die Sprechstunde kommen“, sagt Hausarzt Tobias Ortmann in Staßfurt (Salzlandkreis) meiner Kollegin Lisa Gran. „Wenn die Anspannung nachlässt, öffnet das Immunsystem ein Fenster und ist anfälliger. Der Körper fährt runter und nimmt sich, was er braucht.“

Forscher aus Erfurt haben das Thema näher untersucht und kommen zu bedrückenden Ergebnissen. In der Studie „Leisure Sickness: Erschöpft statt erholt“ der IU Internationalen Hochschule gaben 19,3 Prozent der Befragten an, das Gefühl zumindest immer oder häufig an freien Tagen oder im Urlaub zu erleben. Bekannt ist das Phänomen demnach bei 71,9 Prozent der Arbeitnehmer.

Kopfschmerzen am Strand - sind leider keine Seltenheit.
Kopfschmerzen am Strand - sind leider keine Seltenheit.
Foto: epiximages - stock.adobe.com

„Leisure Sickness“ bezeichnet den Umstand, wenn sich ausgerechnet am Wochenende oder im Urlaub mitunter plötzlich Krankheitssymptome zeigen. Dazu gehören Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schnupfen und sogar Fieberschübe.

„Es zeigt sich das Bild, dass vor allem jüngere Generationen eine andere Betroffenheit haben als ältere“, sagt Studienautorin Stefanie André, die an der privaten IU mit Hauptsitz in Erfurt Professorin für Gesundheitsmanagement ist.

Einen Trost gibt es aber für die Betroffenen, zumindest wenn sie Arbeitnehmer sind: Wenn ein Arbeitnehmer während des Urlaubs erkrankt, werden die durch ärztliches Attest nachgewiesenen Krankheitstage nicht auf den Jahresurlaub angerechnet. Es ist jedoch wichtig, dass eine Krankschreibung vorliegt. Der Urlaub darf auch nicht einfach verlängert werden. Der Arbeitgeber muss neu zustimmen.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern dieses Newsletters, dass Sie nicht im Sommerurlaub erkranken, sondern diesen entspannt und auch aktiv verbringen können.

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Bis kommende Woche, herzlich Steffen Höhne

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