SLK: Die Woche im ganzen Salzland Wieso das Schwimmen im Salzlandkreis drinnen nicht wie draußen ist
Wartungsarbeiten in Hallenbädern, großes Jubiläum in einem Freibad, ein Polizist, der auf dem Fahrrad jagt, eine überraschende Postkarte im Briefkasten - und was sonst noch alles wichtig war in dieser Woche im Salzlandkreis.

wissen Sie, was mich im Sommer immer völlig aus der Bahn wirft? Die hohen Temperaturen? Nein, nicht wirklich. Es ist zwar anstrengend, aber meistens gerade noch auszuhalten. Wenn die Hitze ausbleibt und es richtig viel regnet wie in dieser Woche zeitweise? Auch nicht. Das tut schließlich nicht nur der Natur gut, sondern auch mir – vor allem nach den hohen Temperaturen zuvor.
Nein, das, was mich wirklich aus der Bahn wirft, sind geschlossene Schwimmbäder. Wenn also – meist pünktlich oder kurz nach dem Beginn der Sommerferien – die Hallenbäder einige Zeit schließen, um die wie immer wirklich wichtigen Wartungsarbeiten durchzuführen.

Also nicht so wie in Staßfurt, wo gerade auf Dauer zu ist. Eher so wie jetzt in Schönebeck, deshalb komme ich drauf.
Ja, ich weiß, es gibt dann ja auch noch die Freibäder, ja auch in Schönebeck wieder. Und schon ganz, ganz lange, nämlich 100 Jahre, in Aschersleben, wie es an diesem Wochenende gefeiert wird. Schön, solche Freibäder – es ist ja schließlich Sommer.
Aber auch das ist dann erst mal eine Umstellung für mich. Will ich da wirklich hin? Ich will ja nur schwimmen. Und nicht danach noch auf der Wiese liegen. Was ja auch preislich einen Unterschied macht. Sie können sich also vorstellen, wie sehr ich mir mein Hirn zermartern muss. Und einfach keine Lösung finde.
Schwimmen lernen im Camp in der „Saaleperle“
Es gibt allerdings auch andere Sorgen rund ums Schwimmen, die einem eher zu denken geben sollten. Ich kann wenigstens noch schwimmen – immer weniger können das als Kinder schon. Eine besorgniserregende Entwicklung, zu der es jüngst wieder Hiobsbotschaften gab.

Schlecht, dass es so ist, gut, wenn man was dagegen tut: so wie in Bernburg. In der „Saaleperle“ – also im Freibad natürlich – fand jetzt das Schwimmcamp des Kreissportbundes statt, wie Kollege Carsten Roloff berichtet hat.
Die Jagd aufs Seepferdchen ist ein Resultat der Corona-Pandemie, wie er noch mal erzählt hat. Als alles zu gewesen war, wusste man, dass da was liegengeblieben war. Hoffentlich verliert man das auch nicht aus den Augen, wenn wieder alles auf ist.
Auf dem Pedelec im Seeland auf Verbrecherjagd
Bewegung schadet nie – egal ob im Hallen-, im Freibad oder auf der Straße. Das denkt man sich offenbar auch bei der Polizei. Okay, nicht nur mit Körperkraft: Der Regionalbereichsbeamte im Seeland, Andreas Raters, zum Beispiel ist jetzt mit dem Pedelec unterwegs.

Im Salzlandkreis gibt es nur zwei davon. Trotzdem hat es einige Vorteile, wie Raters meiner Kollegin Regine Lotzmann erzählt hat. Zum Beispiel, weil es in den sechs Ortsteilen im Seeland rund um den Concordia See im Zentrum viele Radwege gibt.
Auf denen, so der Beamte schulterzuckend, habe der Polizeiwagen natürlich keine Chance. Er hingegen kann da Verbrecher jagen – mit E-Unterstützung. Na dann mal los!
Welsleben will seine Ampel zurück
Eine Verbrecherjagd stoppt eine gewöhnliche Lichtzeichenanlage – längst fast nur noch Ampel genannt – natürlich nicht. Dennoch hat sie nach wie vor ihre Befürworter. Vor allem unter jenen, die über die Straße wollen und dabei nicht auf die Willkür der PS-starken anderen Verkehrsteilnehmer angewiesen sein wollen.

Deshalb und wegen der Geschwindigkeit der anderen hat sich in Welsleben im Bördeland jetzt eine Initiative gebildet, die die Ampel im Ort zurückhaben will. 1.000 Unterschriften wurden dafür schon gesammelt, wie meine Kollegin Bianca Heimert jetzt berichtet hat.
Zurückhaben? Ja, genau. Da stand schon mal eine. Aber dann war sie weg. Weil jemand das so entschieden hatte. Schon damals war das für manche ein Ärgernis. Und jetzt ist ihr Fehlen das wieder. Nur dass die Befürworter der roten, gelben und grünen Lichtzeichen mehr geworden sind. So ändern sich die Zeiten.
Die Feuerwehr ist ihre Großfamilie
Viele Zeiten erlebt hat auch Roswitha Salm. Seit 1991 war die gebürtige Atzendorferin, die in Unseburg lebt, Kreisjugendwartin des Kreisfeuerwehrverbands Salzlandkreis. Nach 34 Jahren zieht sie sich jetzt von diesem Posten zurück.
Dafür, dass es für die derzeit 91 Ortsfeuerwehren sowie 75 Jugend- und 56 Kinderwehren weitergeht, soll jetzt Swana Pflug von der Feuerwehr Neugattersleben sorgen.

Dennoch macht Salm auch noch weiter, weil sie in anderer Funktion bis 2030 gewählt ist. Und vor allem, weil „die Feuerwehr meine Großfamilie“ ist, wie sie dem Kollegen Tobias Winkler berichtet hat.
Ein beeindruckendes Engagement, gerade für den Nachwuchs. Und das braucht der – nicht nur heute, nicht nur bis 2030 und natürlich auch nicht nur im Schwimmbad.
Fotos der Woche
Eines meiner Fotos der Woche stammt in dieser Woche aus dem Archiv. Nicht aus dem der Zeitung, sondern aus dem von Jens Bauer aus Schönebeck. Dessen Bäckerei Bauer hat – vor Generationen, genauer gesagt: vor 90 Jahren – in Frohse ihre erste Filiale eröffnet.

Genau das ist auf dem Foto zu sehen. Es steckt Geschichte in diesem Bild. Und das ist es, was man nicht vergessen sollte: die eigene Geschichte, über Generationen hinweg, die der Familie, die des Ortes, die der Region.
Und manchmal reicht dafür ein Bild – statt vieler Worte in einem großen Artikel. So ist es hier, finde ich. Mehr als lesenswert ist das, was mein Kollege Stefan Demps dazu geschrieben hat, aber trotzdem.
Das andere Foto der Woche ist fast genauso Old School: Es zeigt eine Postkarte, die von Avnet kommt. Ein großer Arbeitgeber, ein US-Konzern sogar, der per Hauswurf-Sendung – statt per Stellenanzeigen, statt per digitaler Offensive oder auf sonstigen höchst modernen Wegen – „dringend“ nach Arbeitskräften sucht, ist schon kurios genug.

Zumal er mit dieser außergewöhnlichen Aktion in jedem Briefkasten rund um Bernburg gelandet sein dürfte. Für mich ein Indiz für die Verkehrung der Rollen am Arbeitsmarkt – aus demografischen Gründen ebenso wie mit Blick auf den Fachkräftemangel. Meine Kollegin Nadja Bergling hat mal mit Avnet über den Grund für die Idee gesprochen – und über ihren Erfolg.
Wohin am Wochenende?
Was soll ich denn schon sagen! Natürlich ins Freibad! Das wird schließlich nicht jedes Wochenende 100 – so wie jetzt in Aschersleben. Na ja, eigentlich sollte das schon vorher gefeiert werden – aber da war das Wetter zu schlecht.
Und so soll das Neptunfest – hoffentlich bei besserem Wetter – heute nachgefeiert werden. Dafür hat das Optimal-Team so einiges vorbereitet. Schon ab 10 Uhr soll sich das idyllisch im Einetal gelegene Freibad in ein richtiges Festgelände verwandeln. Geboten werden Spiel, Spaß und Spannung. Und natürlich wird auch Neptun höchstselbst vor seinen Badejüngern erscheinen.

Der Wettergott hat mir versprochen, dass das klappt. Er hat dann noch gefragt, ob ich auch komme. Und ins Wasser springe. Ich habe ihm gesagt, ich denke mal drüber nach. Vielleicht genieße ich die Sonne nach dieser Woche aber auch ganz wasserfrei.
Ihnen jedenfalls wünsche ich wie mir ein wunderschönes Wochenende.
Ihr Frank Klemmer