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SLK: Die Woche im ganzen Salzland Was ein Klebeband, das bald aus Schönebeck kommt, im Auto zu suchen hat

Einer Diebesbande auf der Spur, ein furchtbarer Missbrauchsverdacht und seine Geschichte, eine große Ansiedlung eines kleinen Weltmarktführers, eine jüngste Stadträtin - und was in dieser Woche sonst noch alles im Salzland wichtig war.

Aktualisiert: 11.08.2024, 18:36
Frank Klemmer ist Leiter des Regiodesks Salzland, zu dem die MZ-Lokalredaktionen in Aschersleben und Bernburg sowie die der Volksstimme in Staßfurt und Schönebeck gehören.
Frank Klemmer ist Leiter des Regiodesks Salzland, zu dem die MZ-Lokalredaktionen in Aschersleben und Bernburg sowie die der Volksstimme in Staßfurt und Schönebeck gehören. (Grafik: Tobias Büttner)

wie halten Sie es mit der Philosophie? Zu groß, die Gedanken? Oder zu weit weg von der Realität? Nicht mehr als Produzent für Kalendersprüche? Da könnten Sie vielleicht sogar recht haben …

Ich erinnere mich zumindest noch an das Schulfach damals. Ganz viel Nachdenken war gefragt. Und besonders sympathisch war allen Denkfaulen dann Sokrates, der alte Grieche: „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“ Warum also die ganze Mühe? So viel übrigens auch zum Thema Kalendersprüche …

Aber: Sokrates' Erkenntnis war kein Kalenderspruch. Je länger man aus der Schule raus ist, umso deutlicher wird: In diesem Satz steckt ein ziemlich wahrer Kern. Und vor allem eine manchmal bittere, manchmal erleichternde Selbsterkenntnis.

Simone Biles kann das, was sie da macht. Aber was genau macht sie da?
Simone Biles kann das, was sie da macht. Aber was genau macht sie da?
(Foto: Imago/Xinhua)

Und die kommt einem gelegentlich auch beim Sport-Gucken im Fernsehen oder übers Internet. Mir ging es in dieser Woche bei Olympia so: Neuerdings gibt es die Spiele ja auf vielen Kanälen – und nicht jeder ist kommentiert. Nun, ich räume ein: Manchmal ist das tatsächlich eine Erleichterung.

Schwierig wird es aber für mich zumindest beim Turnen ohne Kommentar-Ton. Wenn da nicht gerade jemand vom Reck fällt oder das Viereck am Boden verlässt, stehe ich schon ziemlich auf dem Schlauch: War das gut? Oder schlecht? Oder irgendwas dazwischen?

Umso angenehmer war dann Turnen mit Kommentar-Ton. Wenn zum Beispiel Ronny Ziesmer in der ARD einem in Echtzeit die Übungen um die Ohren ballert und man an seiner Sprechweise schon ahnt, wie gut es wirklich war – lange bevor die Note eingeblendet wird. So präzise, dass ich dann bei der Amerikanerin Simone Biles auch schon selbst erkennen konnte: Das war gigantisch. Obwohl ich doch eigentlich gar nichts davon weiß …

Diebesgut und die Bande dazu im Visier

Gewusst, dass sie nichts wussten, haben am Donnerstagmorgen auch die Kollegen in Aschersleben. An der Breite Straße, wo auch die Redaktion sitzt, kam es zu einem Großeinsatz der Polizei. Schnell machten sich die Kollegen Regine Lotzmann und Frank Gehrmann daran und hielten auf dem Laufenden.

Ein Großaufgebot an Polizei war am Donnerstag an der Breite Straße in Aschersleben im Einsatz.
Ein Großaufgebot an Polizei war am Donnerstag an der Breite Straße in Aschersleben im Einsatz.
(Foto: Frank Gehrmann)

Am Nachmittag wussten sie mehr – dass die Polizei sich auf der heißen Spur einer Diebesbande wähnte und auch einiges an Diebesgut gefunden habe, wie sie sagt. Und das große - um nicht zu sagen: sehr große -Interesse an ihrer Berichterstattung hat gezeigt: Nicht nur die Kollegen, sondern auch viele Ascherslebener und andere in der Umgebung wollten wissen, was sie noch nicht wussten.

Wo tatsächlich überall Klebeband drinsteckt

Ich selbst weiß auch nicht immer alles, bevor ich zu einer Pressekonferenz gehe. So wie am Montag, als Stadt, Kreis und Land im Schönebecker Rathaus die Neuansiedlung von Coroplast Tape in der Elbestadt offiziell verkündet und die Firma vorgestellt haben.

Stolz aufs Klebeband (von links): Bert Knoblauch, Marcus Söhngen, Stefanie Pötzsch und Markus Bauer.
Stolz aufs Klebeband (von links): Bert Knoblauch, Marcus Söhngen, Stefanie Pötzsch und Markus Bauer.
(Foto: Frank Klemmer)

Dass Coroplast ein kleiner Weltmarkt-Führer ist, auf dem Gebiet für ganz bestimmte Klebebänder, das hatte ich vorher schon herausgefunden. Welche Bedeutung Klebebänder, wie ich sie aus dem Alltag kenne, gerade in der Industrie und vor allem beim Fahrzeugbau haben – das wusste ich aber nicht.

Coroplast-Geschäftsführer Marcus Söhngen hat es den Kollegen und mir erklärt. Und uns auch noch aufgeklärt, dass das und nicht unser Alltagsgebrauch das größere Geschäft für die ist, die Klebebänder herstellen. Wie gesagt: Man lernt nie aus …

Ein schlimmer Verdacht, aber keine Gewissheit

Weniger schön, dass man nichts wirklich sicher weiß, ist das bei der Geschichte, die Kollege Enrico Joo zu erzählen hatte. Da gibt es einen massiven Vorwurf: Eine damals Sechsjährige soll von Gleichaltrigen in einer Kita sexuell missbraucht worden sein.

Hat es in einer Güstener Kita einen Missbrauchsvorfall gegeben?
Hat es in einer Güstener Kita einen Missbrauchsvorfall gegeben?
(Symbolfoto: epd)

Diesen Vorwurf erhebt ihre Mutter. Die Behörden, die sich damit beschäftigt haben, fanden aber nach eigenen Angaben nichts, was diesen Vorwurf bestätigt hätte. Egal wie es war: Es bleibt eine Geschichte, die einen faden Beigeschmack zurücklässt. Weil man einfach nichts sicher weiß.

Einfach alle Beschlussvorlagen durchgearbeitet

Etwas nicht zu wissen, das macht einen allerdings manchmal auch einfach unbefangener. Das kann auch ein gutes Gefühl sein, vor allem wenn man gerade erst in eine neue Herausforderung startet.

Zum Beispiel nach den Kommunalwahlen im Juni: So wie Vanessa Gruschka, die nach der Wahl mit 20 Jahren die mit Abstand jüngste Stadträtin in Bernburg ist. Meinem Kollegen Torsten Adam hat sie erzählt, ihr Ziel sei es, dass sich noch mehr junge Menschen für Kommunalpolitik interessieren.

Vanessa Gruschka ist mit 20 Bernburgs jüngste Stadträtin.
Vanessa Gruschka ist mit 20 Bernburgs jüngste Stadträtin.
(Foto: Engelbert Pülicher)

Und, dass sie sich ganz besonders intensiv auf ihre erste Sitzung vorbereitet habe: Sie habe die letzte Sitzung des alten Stadtrates als Zuschauerin verfolgt, außerdem alle Beschlussvorlagen durchgearbeitet und manches nachrecherchiert. Merke: Auch Fleiß beseitigt Unwissenheit.

Foto der Woche

Apropos Fleiß: Mein Foto der Woche hat in dieser Woche mein Kollege Engelbert Pülicher gemacht. Es zeigt die Hausmeister Steffen Sauer und Christian Lorenz, die in dieser Woche zahlreiche neue Tische und Stühle in Grundschulen in Bernburg aufgebaut haben.

Die Hausmeister der Bernburger Grundschulen bauten zahlreiche neue Tische und Stühle auf.
Die Hausmeister der Bernburger Grundschulen bauten zahlreiche neue Tische und Stühle auf.
(Foto: Engelbert Pülicher)

Denn jetzt geht es los. Das neue Schuljahr beginnt. Und deshalb gehören die, die alles dafür getan haben, dass das so gut und reibungslos wie möglich klappt, auf mein Foto der Woche. Zumindest zwei von ihnen.

Wohin am Wochenende?

Das kommt drauf an. Zum Beispiel aufs Wetter: Wenn die Vorhersagen recht haben und es heute wirklich so schön wird wie angekündigt, ist ein guter Tipp sicher ein Besuch in der „Saaleperle“ in Neuborna.

Auch ein Arschbomben-Contest steht in Bernburg auf dem Programm.
Auch ein Arschbomben-Contest steht in Bernburg auf dem Programm.
(Archivfoto: Thomas Weißenborn)

Die Bernburger Freizeit GmbH lässt dort eine lange Tradition wiederaufleben: das Neptunfest im Erlebnisbad. Arschbomben-Contest, Wasserlauf, Taufe – und was Sie dort dann sonst noch alles erwartet erfahren Sie hier.

Schön werden darf es aber auch in Mehringen: Die Zweitaktfreunde Blaue Fahne laden dort zum fünften Mal zum Oldtimer- und Zweitakttreffen ein.

Die Zweitaktfreunde Blaue Fahne Mehringen laden zum Oldtimer- und Zweitakttreffen.
Die Zweitaktfreunde Blaue Fahne Mehringen laden zum Oldtimer- und Zweitakttreffen.
(Foto: Detlef Anders)

In den vergangenen Jahren wurden um die 1.000 Besucher begrüßt. Und dieses Jahr?

Ob mit oder ohne Sonnenschein: Das Wichtigste ist, dass sie dieses Wochenende – für viele das letzte in den Ferien – so richtig genießen. Denn ich weiß vielleicht nichts, aber auf jeden Fall, dass ich Ihnen das wünsche.

Ihr Frank Klemmer